Trade Republic versteckte Kosten

Trade Republic versteckte Kosten: Wie funktionieren die 0 € Sparpläne?

Wenn es um die Gebühren für das eigene Portfolio geht, versuchen wir alle, so wenig wie möglich zahlen zu müssen. Es kommt jedoch schnell der Punkt, an dem uns zu niedrige Kosten misstrauisch machen: Wie ist sowas überhaupt möglich? Wie kann der Anbieter überhaupt Einkünfte erzielen? Hat Trade Republic versteckte Kosten?

Der deutsche  mit seinen umfangreichen 0 € Angeboten ist so ein Fall. Insbesondere mit der neuesten Ankündigung, neben den 300 kostenlos besparbaren ETFs, künftig auch mehr als 1000 Aktien zu den gleichen Konditionen anzubieten, rückt die Frage nach dem Geschäftsmodell in den Fokus. Wie verdient das Unternehmen überhaupt Geld?

Trade Republic versteckte Kosten: Diese Gebühren fallen an

Damit du einen besseren Überblick bekommst, haben wir eine Preisübersicht mit allen Gebühren aufgestellt, die für Anleger auf der Plattform anfallen können.

Kosten für Handel und Abwicklung

HANDLUNGPREIS
Orderprovisionkostenfrei
Fremdkostenpauschale je Handelsgeschäft (ausgenommen Sparpläne).Im Falle von Teilausführungen wird nur einmalig je Handelstag die Fremdkostenpauschale berechnet.1,00 €
Sparplankauf ETF / Aktie je AusführungAnlagevolumen pro Ausführung: 10 € bis 10.000 €.kostenfrei
Postalische Auftragserteilungje Ausführung je Orderaufgabe, -änderung, -streichung25,00 €

Kosten für Depot- und Verrechnungskonto

HANDLUNGPREIS
Depot
Depotführungkostenfrei
Depotübertrag zulasten des Depotskostenfrei
Verrechnungskonto
Führung des Verrechnungskontoskostenfrei
Überweisung auf Referenzkontokostenfrei
Überweisungsaufgabe per Brief je Bearbeitung25,00 €

Kosten für Depotservice

HANDLUNGPREIS
Kapitalmaßnahmen
Teilnahme Kapitalmaßnahme je Kapitalmaßnahmekostenfrei
Depotübertrag zulasten des Depotskostenfrei
Verrechnungskonto
Bearbeitung Weisung je Standardweisung je freiwillige Weisung für Wandlung / Kündigung / Ausübung von Optionsscheinen oder Zertifikaten1,00 € 5,00 € 10,00 €
Handel mit Bezugsrechten jeder Art je Transaktion (inkl. Teilrechte und Spitzenabverkauf)1,00 €
Erträgnisse
Aktien Dividendenzahlung je Ereigniskostenfrei
ETF Ausschüttung / Thesaurierung je Ereigniskostenfrei 
Sonstiges
Anmeldung Hauptversammlung je Ereignis (nur inkl. Inhabertitel)25,00 €
Eintragung Namensaktien – Inland je Eintragung (nur inkl. Namenstitel)2,00 €

Kostenpunkte für Dokumente und Sicherheit

HANDLUNGPREIS
Pflichtdokumente
Depot- und Kontoauszug Quartalsweisekostenfrei
Jahressteuerbescheinigung Gesetzliches Reportingkostenfrei
Sonstiges
Freiwillige Depot-/ Saldenbestätigung je Exemplar, stichtagsgenau25,00 €
Freiwilliges steuerliches Reporting je Erträgnisaufstellung, Tax Voucher, etc.25,00 €
Adressenermittlung je Vorgang, wenn der Kunde seine Mitteilungspflicht nach Ziffer 6.1 des Rahmenvertrages für das Online Brokerage schuldhaft verletztnach Aufwand
Sicherheit
Zurücksetzen mit Videoidentifizierung5,00 €

Wie du siehst, halten sich die Kosten beim deutschen Neobroker mit einem Höchstwert von 25,00 € sehr in Grenzen. Für die regulären Handlungen fallen keine bis sehr kleine Beträge an. 

Lediglich für irreguläre Handlungen, wie eine Überweisungsaufgabe per Brief, können schon mal höhere Gebühren von 25,00 € anfallen. Doch gerade für solche Servicepauschalen, die bei klassischen Brokern oft kostenlos bzw. sehr günstig ausfallen, müssen Anleger bei Neo-Brokern etwas tiefer in die Tasche greifen. 

Was in meinen Augen jedoch teuer ist, sind die Kosten für die Teilnahme an der Hauptversammlung, für die Aktionäre 25,00 € pro Ticket zahlen müssen. Bei vergleichbaren Neo-Brokern wie Scalable Capital oder Smartbroker fallen hierfür keine Kostenpunkte an.

Dennoch bekommen Anleger, die reguläre Transaktionen tätigen, hier ein sehr preiswertes Angebot. Nicht ohne Grund ist die Handelsplattform in Deutschland einer der beliebtesten Anbieter, wenn es um das Investieren geht.

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Trade Republic versteckte Kosten

Der Anbieter punktet bei den meisten Anlegern mit seinen vergleichbar niedrigen Kosten. So können Anleger auf der Plattform Aktien, ETFs und Derivate ohne Orderkosten handeln. Dabei wird lediglich eine Fremdkostenpauschale von 1 € fällig.

Doch wie bei allen anderen Neo-Brokern gibt es auch bei Trade Republic versteckte Kosten, die vielleicht auf den ersten Blick nicht ersichtlich werden, aber Investoren Geld kosten können.

Hier sind zwei Kostenpunkte, die du vor dem Investieren auf beachten solltest:

  1. Der Spread: Der „Spread“ bezeichnet den Unterschied zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis von Wertpapieren. Solltest du zum Beispiel ein und dieselbe Aktie zum exakt selben Zeitpunkt kaufen und wieder verkaufen, machst du als Investor einen Verlust. Denn beim Kauf der Aktie erhältst du in der Regel den teureren Kurs, wohingegen du beim Verkauf ebendieser Aktie den günstigeren Kurs erhältst. Dieser Spread fällt bei den gängigen Aktien und ETFs kaum ins Gewicht. Dennoch solltest du die Haupthandelszeiten im Auge behalten, um diese versteckten Kosten so niedrig wie möglich zu halten.
  2. Hebelprodukte: Der zweite Kostenpunkt, der Anlegern teuer kommen kann, sind die Hebelprodukte auf der Plattform. Hebelprodukte kennzeichnet ihr hohes Risiko, aber auch ihr hoher finanzieller „Hebel“, was sie für manche Anleger besonders attraktiv macht. 

Doch gerade diese Produkte führen zu hohen laufenden Kosten und können damit sehr teuer für dich werden. 

Bei diesen Gebühren handelt es sich jedoch um keine versteckten Kosten auf Trade Republic, sondern um Produktkosten. Sie haben daher nur indirekt etwas mit der Plattform selbst zu tun. 

Zusammenfassend können wir sagen, dass es so etwas wie „versteckte Kosten auf Trade Republic nicht wirklich gibt. Anleger sollten sich jedoch bewusst sein, dass durch den Spread und Hebelprodukte Gebühren entstehen können.

Die Plattform geht äußerst transparent vor und verrechnet Gebühren, die auch bei allen anderen Online-Brokern üblich sind. Dabei punktet der Broker durch seine niedrigen Transaktionsgebühren, was ihn ohne Zweifel zu einem der beliebtesten Anbieter zurzeit macht. Ob sich das in Zukunft ändert, wird sich noch zeigen.

Achtung:

TradeRepublic besitzt keine versteckten Kosten! Jedoch können Anleger ihr Geld durch einen hohen Spread und den Hebelprodukten verlieren

0 € Handelskosten – Wie deckt Trade Republic seine Gebühr?

Nun zur großen Frage, wie die Handelsplattform Umsätze erwirtschaftet, wenn Transaktionen meist kostenlos erfolgen. Die Antwort liegt in den Rückvergütungen, die Börsenplätze den Brokern zahlen. Lang & Schwarz bietet hier 3 Euro im Normalfall und bis zu 17,50 € in Extremfällen, die hier an den Broker gehen. Ein solcher Ausnahmefall liegt etwa bei sehr großen Käufen vor, oder wenn ein Kauf außerhalb der Xetra-Öffnungszeiten (Werktags, 09:00 bis 17:30 Uhr) stattfindet.

Diese Auszahlungen können als Marketingkosten des Börsenplatzes angesehen werden, die Kunden zum Handel dort bewegen sollen. Sie werden vom Finanzdienstleister einbehalten. Damit werden die ansonsten fast kostenfreien Angebote finanziert. Das es dabei mit rechten Dingen zugeht, zeigt sich etwa bei einem Blick in die AGB, in denen dieser Sachverhalt deutlich markiert nachzulesen ist.

Ein solches Vorgehen ist auch bei anderen Brokern gängige Praxis; kein anderer nutzt diese Methode jedoch so stringent. Trade Republic kann durch die direkte Zusammenarbeit mit dem Lang & Schwarz Handelsplatz genug erwirtschaften, um seine Gebühren entsprechend niedrig zu halten. Dadurch erklärt sich auch die Beschränkung auf diesen einen Börsenplatz.

In der Realität zeigt sich daneben aber auch ein Unterschied in den jeweiligen Kursen an verschiedenen Handelsplätzen, der sogenannte “Spread”. Der Einkauf bei Lang & Schwarz kann also etwas teurer als an anderen Börsen ausfallen – Mehrkosten, aus denen die Rückvergütungen finanziert werden, mit denen wiederum Trade Republic seine Gewinne erwirtschaftet.

Diese Unterschiede können von “kaum wahrnehmbar” bis “mehrere Prozent” ausfallen, sodass sich eine genaue Prüfung vor dem Kauf lohnen kann! Insbesondere wer eher exotische Aktien ins Auge gefasst hat, wird beim Handel über den Lang & Schwarz Platz, der bei Trade Republic ja leider alternativlos ist, stark zur Kasse gebeten.

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Hinter den Kulissen

Auch bei einem großen, mehrprozentigen Spread, wird Trade Republic selbst wohl nur wenig der Kosten zugestanden bekommen – der Großteil dürfte bei Lang & Schwarz verbleiben. Die Gewinnmargen des Brokers sind hier also schmal bemessen.

Anleger, die monatlich einen einzelnen ETF mit dem Mindestbetrag besparen, sind ebenfalls nicht gerade Garanten für große Umsätze. Die Strategie scheint stattdessen zu sein, mit äußerst attraktiven Konditionen Neukunden zu gewinnen und diese Schritt für Schritt zu einer verstärkten Handelstätigkeit zu bringen.

Werden nämlich regelmäßig Transaktionen durchgeführt, erhält die Handelsplattform mehr und mehr Rückvergütung. Der Broker hat daher ein entsprechendes Interesse daran, besonders aktive Investoren unter seinen Kunden zu haben. “Masse statt Klasse” ist daher wohl aktuell das Motto, mit dem die nicht vorhandenen Gebühren finanziert werden.

Trade Republic versteckte Kosten

Was bedeutet das für die Kunden?

Als Kunden könnten wir uns einfach mit den niedrigen Gebühren zufriedengeben – es tut jedoch gut zu wissen, dass sich diese Konditionen nicht durch versteckte Kosten für uns finanzieren.

Das Finanzierungsmodell unterscheidet sich dabei von dem der Konkurrenz: Der Neobroker reizt die Möglichkeiten der Rückvergütung voll aus. Das bringt Abwechslung in den Brokermarkt und ist allein deshalb schon zu begrüßen. Aktuell profitieren davon definitiv in erster Linie wir als Anleger.

Sofern sich ein Investor nicht für besonders ausgefallene Aktien interessiert, kann hier wirklich sehr günstig eine große Auswahl bespart werden. Dies gilt selbstverständlich auch für das schon etwas ältere ETF Angebot. Fraglich bleibt dabei nur, ob sich dieses Modell langfristig rechnen kann. Aktuell scheint Trade Republics Fokus ganz klar auf dem Aufbau einer großen Kundenbasis zu liegen: Neukundengewinnung ist das Hauptziel. Ob das auch in den kommenden Jahren so bleiben wird, ist abzuwarten – aktuell ermöglicht es uns jedoch günstige Anlagemöglichkeiten.

Wenn du mehr zu den ETFs beim deutschen Neobroker wissen möchtest, kannst du in diesem Beitrag unser Ranking der 40 Besten finden. Das kostenlose Modell kommt dir seltsam vor und du möchtest lieber für die Dienstleistungen bezahlen – jedoch ohne dabei arm zu werden? Dann ist vielleicht ein Depot bei der Consorsbank etwas für dich, denn mit 1,5 % pro Transaktion zählt sie zu den günstigeren Anbietern.

Lies hier meine persönlichen Trade Republic Erfahrungen!

Über unseren Autor

Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.

Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.

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