Willst du Geld verdienen, während du schläfst? Klingt im ersten Moment zu schön, um wahr zu sein, ist aber mit passiven Einkommen Realität. Als passives Einkommen wird Geld definiert, dass sich von allein verdient, wie mit Privatinvestitionen zum Beispiel. Alles, was man dafür braucht, ist etwas Vorarbeit, etwas Grundwissen und schon kann man Gewinne erzielen ohne viel eigenem Zutun. Wer ein Kapital zwischen 50.000 und 2.000 Euro richtig investiert, kann bis zu 100€ monatlich dazuverdienen und in diesem Artikel zeige ich dir vier Wege mit unterschiedlichen Risikoprofilen, die genau dazu führen.
Investition in Immobilien
Fangen wir direkt mit dem Risiko-ärmsten passiven Einkommen an. Dem Investieren in Immobilien, sogenanntes Betongold, bei dem wir wenig Arbeit haben wollen. Das bedeutet:
Wir wollen also die Immobilie nicht selbst finanzieren, kaufen, vermieten und instand halten, sondern wir machen das einfach mit einem ETF. Dieser günstige und einfache Fond besteht aus vielen unterschiedlichen Immobilienunternehmen und liefert meistens eine deutlich bessere Performance, als wenn du in einzelne Unternehmen investierst. Ganz konkret geht es hier um den European Property ETF, der in ganz Europa in Immobilienunternehmen mit Wohnungs-, Büro- und Ladenflächen investiert. Ganz nebenbei ist das einer der größten ETFs weltweit.
Aktuell bietet dieser ETF eine Dividende von rund 3 Prozent. Runtergebrochen bedeutet das: Wenn du 100 Euro investierst, bekommst du 3 Euro Dividende jedes Jahr. Das klingt im ersten Moment nicht nach viel Geld, man muss sich aber vor Augen halten, dass dieses Geld bis auf deine Vorarbeit sich von allein erwirtschaftet hat. Außerdem ist das nur ein Rechenbeispiel, dass entweder hoch oder runter skaliert werden kann. Und nicht nur die Dividenden bringen Erträge. Du profitierst nämlich auch von Kursgewinnen. Bleiben wir bei dem 100 Euro Beispiel. Wenn der Kurs jetzt am Ende des Jahres auf 105 Euro steigt, dann hast du neben der Dividende noch weitere Gewinne erzielt.
Wie kannst du aber nun ein passives Einkommen von 100 Euro monatlich erzielen bei diesem Investment? Dafür musst du ungefähr 54.000 Euro investieren, damit du 1.620 Euro Dividende im Jahr bekommst. Das ergibt geteilt durch 12 Monate und unter Berücksichtigung von 25 Prozent Abgeltungssteuer plus Soli monatlich 100 Euro passives Einkommen. Willst du hingegen langsam anfangen, sagen wir 20 Euro passiven Einkommen im Monat, dann liegt die Investitionshöhe bei 10.800 Euro. Bei 50 Euro monatlich wären es ungefähr 27.000 Euro.
Das ist immer noch ein hohes Investment für diesen Ertrag. Und deswegen kommen wir direkt zur zweiten Möglichkeit, passives Einkommen zu generieren, die etwas mehr riskant ist, aber auch mehr Ertrag bietet.
Dividenden-Unternehmen
Ähnlich wie bei dem ETF, generierst du hier passives Einkommen über Dividenden. Dieses Mal aber nicht durch den Fond, sondern durch einzelne Dividenden-Unternehmen. Wie der Name schon vermuten lässt, zahlen diese Unternehmen jährlich eine Dividende an ihre Anleger.
Diese unterscheiden sich von Unternehmen zu Unternehmen. In unserem Beispiel schauen wir auf die Allianz Versicherung. Hier liegt die Dividende bei 4,5 Prozent. An unserem Rechenbeispiel gemessen ergibt das also 4,50 Euro bei einer Investition von 100 Euro. Da aber einzelne Unternehmen von Kursschwankungen betroffen sind, wäre es riskant sein ganzes Vermögen in eine Aktie zu investieren. Mein Tipp deshalb: Bau dir ein breites Portfolio auf. So sicherst du dein Vermögen vor Kursschwankungen ab.
Schlauer ist es also, über verschiedene Branchen und Länder hinweg diversifiziert zu sein und ein Dividenden ETF dafür zu nutzen. Bei diesem werden viele solcher starken Dividenden-Unternehmen einfach, kostengünstig und transparent in einem Produkt in einem ETF gebündelt, der dieses Stocks bzw. Aktien global vereint. Und 100 ETF ist dafür ein gutes Beispiel, bei dem wir 3,4 Prozent Dividendenrendite erhalten.
Hier sind solche Titel wie Metall, Förderer, Volksgut, Pharmaunternehmen, GlaxoSmithKline und Möbelhändler Harvey Norman enthalten. Dabei wird weltweit investiert und das in vielen Ländern, nicht nur den USA. Hiermit ist man also breit aufgestellt und um hier 100 Euro passives Einkommen pro Monat zu generieren, braucht es insgesamt 49.000 Euro, um nach Steuern und Soli wieder bei 100 Euro passiven Einkommen pro Monat zu landen.
Für 20 Euro im Monat braucht es 9.400 Euro und für 50 Euro rund 23.500 Investment. Das ist noch immer viel, auch wenn es hier im Vergleich etwas weniger als im ersten Beispiel ist. Da viele Anleger aber noch mehr Rendite wollen als diese 3,4 Prozent, kommen wir direkt zur nächsten Möglichkeit, die deutlich mehr bieten kann.
Peer-to-Peer-Kredite
Und das sind Peer-to-Peer Kredite. Hier gibt es nämlich verschiedene Plattformen oder Anbieter, über die man in Kredite investieren kann. Dazu gehören unter anderem Bondora und Groove, bei denen man 6,75 Prozent Zinsen im Jahr erhält, die täglich ausgeschüttet werden. Bondora allein hat ein Portfolio von mehr als 100.000 Kredite.
Und aus den Rückzahlungen davon werden eben deine Zinsen beglichen. Wichtig ist bei Krediten die Rückgewinnung, denn nicht jeder Kreditnehmer zahlt seinen Kredit auch zurück.
Jeder sollte sich also bewusst sein, dass diese Investitionen einem gewissen Risiko unterliegen. Bondora beispielsweise konnte seine Rückgewinnungs-Rate in den letzten Jahren steigern und hat 2021 sogar einen Rekordwert erreicht.
Wer hier ein passives Einkommen haben möchte, der braucht deutlich weniger Geld, nämlich nur noch 24.500 Euro, um bei einer Rendite von 6,75 Prozent ein passives Einkommen von 100 Euro monatlich zu bekommen. Das ist nur noch die Hälfte im Vergleich zum ersten Beispiel. Also mit der Hälfte vom Geld erzielt man das gleiche Ergebnis 100 Euro passives Einkommen pro Monat nach Steuern. Für 20 Euro passives Einkommen sind es dann nur noch 4.800 Euro, die investiert werden müssen und für 50 Euro rund 12.000 Euro Investment.
Das zweite Beispiel ist EstateGuru. Und hier sind bis zu 10 Prozent Rendite drin. Wie der Name “EstateGuru” schon sagt, wird in Immobilien investiert – allerdings nicht Eigen-, sondern Fremdkapital. Du investierst also in Kredite für Immobilienentwickler, die dann für Neubau oder Renovierung einer Immobilie genutzt werden und damit kannst du bis zu 10 Prozent pro Jahr verdienen und das bei erstrangigen Krediten. Das bedeutet: Dein Investment ist erstrangig mit der Immobilie abgesichert.
Kann der Entwickler also den Kredit zum Beispiel nicht mehr zurückzahlen. Wirst du als Investor als Erstes aus dem Zwangsverkauf der Immobilie bezahlt. Das führt dazu, dass Investoren hier noch nie Verluste gemacht haben, weil der Erlös im Verkauf stets höher war als die Kreditsumme. Runtergebrochen auf unser Beispiel heißt es also konkret:
Wer 100 Euro passives Einkommen nach Steuern haben möchte, der muss nur noch eine Summe von 16.500 Euro investieren. Also ungefähr ein Drittel von der Summe in unserem ersten Beispiel. Für 20 Euro passives Einkommen pro Monat muss man hier nur noch 3.300 Euro investieren und für 50 Euro im Monat braucht man ein 8.250 Euro Investment.
Das ist schon gar nicht mal so schlecht, aber mit unserem letzten Beispiel geht noch viel mehr, das ist aber auch mit Abstand das risikoreichste.
Liquidität Mining
Hier kommen wir nun zu den allseits bekannten Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Co. Während Käufer dieser Währungen auf Kursanstiege hoffen, generieren andere mit ihren Coins Erträge. Und hier werden bis zu unglaubliche 100 Prozent Zinsen pro Jahr geboten. So bräuchte man nur noch 1.700 Euro Investment, um 100 Euro pro Monat nach Steuern zu verdienen, also weniger als 2.000 Euro, um jeden Monat 100 Euro zu verdienen. Es gibt aber mehrere Punkte über derer man sich bewusst sein muss.
Zu einem muss man Besitzer von Kryptowährung sein, die man dann auf Plattformen wie CakeDefi in einen Pool einzahlt. Diese Plattform generiert dann Swapgebühren und Blockgrewards, indem sie Liquidität zwischen verschiedenen Kryptocoins schafft. Dabei bekommst du Zinsen von beiden Kryptowährungen und kannst so potenzial große Gewinne machen. Dafür musst du aber solchen Plattformen vertrauen, dass sie gut mit deinem Investment umgehen und wie wir in der Vergangenheit gelernt haben, unterliegen Kryptowährungen großen Kursschwankungen und machen deine Investition unberechenbar, da keiner in der Lage ist hier verlässliche Vorhersagen zu treffen.
Zusätzlich sind deine Coins nach einem Jahr Haltedauer nicht mehr steuerfrei. Durch das Liquidity Mining verkaufst du deine Coins nämlich aus Steuersicht und bist somit zur Steuerabgabe verpflichtet. Und das kann dazu führen, dass du am Ende mehr Steuern zahlst als die Summe, die du mit deiner Investition generierst. Und noch ein weiterer Punkt sollte in die Entscheidung mit einfließen: Die Plattform kann auch pleitegehen, was im Verlust sämtlicher investierter Coins enden würde. Du siehst also. Wir haben hier ein sehr hohes Risiko, das einer großen Chance für hohe Gewinne gegenübersteht.
Fazit: Mehrere Wege führen nach Rom
Und das waren sie: Vier verschiedene Wege, um passives Einkommen jeden Monat zu generieren. Solltest du gerade mit dem passiven Einkommen anfangen, dann gilt wie immer die Regel: Investiere nie mehr als du bereit bist zu verlieren. Passive Einkünfte machen zwar Spaß, wer aber langfristig Gewinne erzielen möchte, sollte immer mit Bedacht investieren.