Wie gut geht es EstateGuru finanziell?

Wie gut geht es EstateGuru finanziell?

In meiner Serie von P2P-Anbieter Analysen ist heute EstateGuru an der Reihe. Denn auch hier ist die Frage, die jeden Anleger umtreibt: wie ist der finanzielle Zustand der Plattform? Geht alles mit rechten Dingen zu? Und ist mein Geld gut und sicher angelegt?

Wer ist eigentlich EstateGuru?

Werfen wir zuerst einen Blick auf das Unternehmen und seine Eigentümer: EstateGuru wurde 2014 gegründet und hat seither 5 Finanzierungsrunden erfolgreich hinter sich gebracht. Hierbei haben sich etliche Business Angels, Investmentgruppen und Privatanleger eingebracht, sodass es hier zu weit führen würde, sie alle zu nennen. Man kann jedoch zusammenfassend sagen, dass es sich bei den Geldgebern um hochkarätige Investoren handelt.

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Offiziell ist dabei die “EstateGuru Holding OÜ” die hundertprozentige Inhaberin von EstateGuru. Ein sehr professioneller Aufbau, der die erklärten Absichten, Marktführer zu werden, noch einmal unterstreicht.

Das sagt der Management-Report

Einige der wichtigsten Zahlen und Fakten finden wir direkt zu Beginn im Management-Report.

2019 war ein Jahr der erfolgreichen Kooperation, zum Beispiel mit der Estnischen LHV Bank, und umfangreichen Wachstums: Man konnte die Höhe der ausgegebenen Kredite um stolze 52 % gegenüber dem Vorjahr steigern und ein Gesamtvolumen von 80 Millionen Euro erreichen.

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Insbesondere in im zweiten Halbjahr konnte EstateGuru eindrucksvolle Zahlen vorweisen. Auch der hohe Automatisierungsgrad von 80 %, der etwa die Risikoanalyse oder Vertragsgestaltung vereinfacht, ist ein sehr starker Wert, den das Unternehmen sogar noch auf 100 % in den kommenden Jahren anheben möchte.

Daneben ist die Verdoppelung der Investoren, von 17.000 auf 38.000, ebenfalls positiv hervorzuheben. In der Zwischenzeit ist dieser Pool schon auf 55.000 angewachsen und setzt den Aufwärtstrend somit fort.

Die Bilanz

… von EstateGuru ist sehr überschaubar, um nicht zu sagen: klein. Mit nur 670.000 € ist sie deutlich unter dem, was die Konkurrenten von Mintos oder Bondora veröffentlichen.

Wie zu erwarten sind auf der Aktiva-Seite die Immateriellen Güter, die in der Plattform selbst stecken, mit 370.000 € der größte Punkt. Auch die Bar- und Bankbestände, mit 170.000 €, zählen zu den umfangreicheren Posten.

7,2 Millionen Euro, die von den Privatanlegern auf den jeweiligen Investoren Kontos gelagert werden, sind in dieser Bilanz nicht enthalten.

Auf der Gegenseite schlagen die Verbindlichkeiten mit knapp 400.000 € zu Buche. Ein völlig normaler Wert innerhalb dieser recht unauffälligen Bilanz. Eine interessante Randnotiz ist, dass sich EstateGuru von seiner Holding Geld zu einem sehr niedrigen Zinssatz (2,6 %) leiht, um es anschließend in Eigenkapital umzuwandeln. Eine kluge Strategie, mit der die Investoren sehr unkompliziert Geld in das Unternehmen einbringen können.

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Gewinn- und Verlustrechnung

Schauen wir uns nun an, wie profitabel EstateGuru im vergangenen Jahr gewirtschaftet hat.

Zuerst die gute Nachricht: der Brutto-Umsatz stieg um das 1,4 fache auf knapp 2 Millionen Euro an. Auch die damit verbundenen Kosten wuchsen im gleichen Maß an. Soweit so gut.

Gewinn- und Verlustrechnung EstateGuru

Leider – und das ist die schlechte Nachricht – erwirtschaftet EstateGuru dennoch einen Verlust von fast 500.000 €. Die Gründe hierfür sind in den um das dreifache gestiegenen Werbeausgaben, aber viel mehr noch in der Verdoppelung der Verwaltungsaufwände zu finden.

Dieser gewaltige Kostenpunkt von deutlich gestiegenen Personalkosten und den Ausgaben für Beratungsleistungen getragen. Insbesondere der letzte Punkt wird im – ansonsten sehr ausführlichen – Jahresbericht nicht genauer erklärt. Das hinterlässt keinen guten Eindruck!

Die Cashflow-Rechnung

Der Verlust einer halben Million Euro schlägt sich auch auf die Cashflow-Rechnung durch.

Nach dem Gegenrechnen weiterer Faktoren bleiben wir hier mit einem um 176.000 Euro verringerten Net Cashflow zurück.

Cashflow Rechnung EstateGuru

Das ist natürlich besser, als die ursprünglichen 500.000 € Verlust; aber immer noch alles andere als positiv. Auch weitere Ausgaben, zum Beispiel für die Plattformentwicklung, kommen hier hinzu.

Dank der Einbringung von Eigenkapital durch die Investoren kann der gesamte Cashflow aber letztlich doch erhöht werden: von 136.000 auf 170.000 Euro.

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Fazit

EstateGuru, als vergleichsweise kleine Plattform, braucht sich vor den größeren Konkurrenten nicht zu verstecken. Die halbe Million Verlust, die der Jahresbericht ausweist, ist dabei als Investition in zukünftiges Wachstum zu verstehen. Ich sehe daher generell große Chancen für die Zukunft des Unternehmens – trotz der aktuellen Covid Krise. Dabei wird deutlich, dass das eigentliche Geschäftsmodell, also die Rückholung der ausstehenden Kredite, bestens funktioniert.

Verglichen mit Bondora berichtet EstateGuru sehr offen über die Details des vergangenen Jahres. Das schafft vertrauen bei den Anlegern. Hier kann sich die Konkurrenz ruhig ein Beispiel nehmen.

Durch die Unterschiede im Geschäftsmodell ist EstateGuru von der aktuellen Krise deutlich weniger betroffen und kann seine Stärken hier deutlich ausspielen. Ich sehe das Unternehmen daher auf Wachstumskurs und glaube, dass sie zu den größeren Mitbewerbern zeitnah aufholen werden.

Natürlich möchte ich deinen Fokus aber nicht nur auf die drei großen Plattformen Mintos, Bondora und EstateGuru lenken. Daher habe ich in diesem Beitrag ein Top10 Ranking der verbreitetsten P2P-Plattformen erstellt, dass weitere Anbieter und ihre Vor- und Nachteile beleuchtet.

Über unseren Autor

Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.

Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.

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