Die Altersvorsorge ist für viele Menschen ein sehr wichtiges Thema. Dabei gibt es zahlreiche Produkte, die die Auswahl erschweren können. Besonders beliebt sind ETF-basierte Lösungen, da sie eine günstige und transparente Möglichkeit bieten, für das Alter zu sparen. Die ETF-Rentenversicherung und der ETF Sparplan sind hier zwei prominente Modelle. Doch welches eignet sich besser für […]
Die beliebtesten ETF Strategien – Vor- und Nachteile
Beim Investieren in ETFs ist, wie bei anderen Finanzinstrumenten auch, die eigene Strategie entscheidend. Denn es gibt viele verschiedene Wege, die persönlichen Finanzziele zu erreichen.
Wie dies in der Praxis aussehen kann, was die beliebtesten und bekanntesten Methoden sind und wie sie in der Realität abschneiden haben wir heute genauer unter die Lupe genommen.
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Wenn du an solchen und weiteren Finanztipps und Hinweisen interessiert bist oder einfach Fragen hast, zu denen du keine Antwort findest, solltest du zusätzlich einen Blick in unser Forum für Privatkredite werfen.
Dort kannst du dich mit anderen Anlegern austauschen und findest wertvolles Wissen. Auch den ein oder anderen Trick kannst du dort sicher dazulernen.
Die Dividendenstrategie
Eine der einfachsten und bekanntesten Anlagemethoden ist die Dividendenstrategie. Wenn alles nach Plan verläuft, zählt sie auch zu den nützlichsten, denn sie ermöglicht dem Anleger ein stressfreies, passives Einkommen.
Das Konzept ist schnell erklärt: Durch den Kauf von Aktien, die eine Dividende abwerfen, erhalten wir regelmäßig den entsprechenden Betrag ausgezahlt. Mit steigender Menge nimmt auch dieses Nebeneinkommen immer weiter zu, bis wir theoretisch einmal nur von der Dividende unseren Lebensunterhalt bestreiten können.
Auch, wer weniger ambitionierte Ziele hat und lediglich einen Teil seiner Kosten auf diese Weise decken will, hat hier gute Chancen. Die ausgewählten
Aktien müssen natürlich eine entsprechend hohe Dividende abwerfen. Viele namhafte Firmen wie Coca Cola, Roche oder McDonalds, finden sich in einem so ausgerichteten Depot.
Da es sich hier um eine langfristige Strategie handelt, setzt man auf entsprechend etablierte Namen mit konstant hoher (und regelmäßig steigender) Dividende. Riskante Posten kommen eher weniger infrage.
Zu den Vorteilen zählen natürlich diese Dividenden-Auszahlungen, die uns ein entsprechendes Einkommen ermöglichen. Auch auf den konkreten Kurs unserer Aktien können wir dabei deutlich entspannter blicken, denn Zugewinne sind hier nicht unser vorderstes Ziel. Und gerade Anfänger profitieren hier zusätzlich vom Steuerfreibetrag von aktuell 801 Euro.
Auf der Negativseite ist die geringe Diversifikation über Branchen und Regionen zu nennen. Denn die Aktien, die für die Dividendenstrategie infrage kommen, haben die Tendenz sehr nah “verklumpt” zu sein.
Auf der Suche nach passenden Unternehmen fällt der Blick meist in die USA. Und selbst dort ist es fast unmöglich, in manchen Branchen einen geeigneten Kandidaten zu finden. So landet man meist bei Titeln aus dem Bereich Kommunikation oder Öl und Gas und ist den Entwicklungen dieser Kategorien stark ausgeliefert.
Zusätzlich entstehen bei der Dividendenstrategie kosten, wenn Erträge wieder angelegt werden sollen. Setzen wir diese Strategie durch ETFs um, haben wir außerdem deutlich weniger Spielraum bei der Auswahl der Unternehmen. Zusätzlich sind speziell diese “Dividenden-ETFs” oft auch noch etwas teurer als andere Angebote.
Mögliche ETFs für die Dividendenstrategie
Wer eine starke Dividende durch ETFs erreichen will, ist mit dem “Dow Jones U.S. Selected Dividend UCITS” von iShares meist gut beraten. Dieser hat in den letzten Jahren nicht nur ordentliche Kursgewinne verbucht; auch die Dividende kann sich sehen lassen – sonst würde ich ihn hier nicht empfehlen.
Ebenfalls infrage kommt der “iShares Emerging Markets Dividend UCITS ETF”. Hier wird in 100 Aktien aus Schwellenländern investiert, die eine entsprechende Ausschüttung bieten sollen. Leider ist dieser Kandidat mit 0,65 % Kosten allerdings recht teuer.
Die “Megatrend Strategie”
Eine ganze Reihe von Entwicklungen können als “Megatrend” verbucht werden: die Digitale Transformation, die Klimakatastrophe, Geschlechtergleichheit, der demografische Wandel und viele mehr. Ihre Auswirkungen vorherzusagen kann unterhaltsam sein – verlässlich ist sowas allerdings selten.
Wer auf die dazugehörigen Branchen setzt, hat die Chance, Teil eines gewaltigen Booms zu sein und sein Kapital zu vervielfachen. Wählt man hingegen die falschen Aktien und ETFs aus, wird es natürlich nichts mit dem schnellen Reichtum. Auch herbe Verluste sind dann drin.
Was der neue Megatrend ist und warum man alles darauf setzen sollte, um garantiert reich zu werden, erklären selbsternannte Cash Propheten an allen Ecken des Internets. Tatsächlich ist aber wissenschaftlich bewiesen, dass man den Markt nicht austricksen kann – zumindest nicht auf Dauer.
Es ist jedoch möglich, kurzfristig auf das richtige Pferd zu setzen und die entsprechenden Gewinne mitzunehmen. Auf lange Sicht durch die richtige Auswahl der ETFs und Aktien besser abzuschneiden als der Rest der Investoren ist hingegen eher unwahrscheinlich.
Zu den zusätzlichen Nachteilen zählen außerdem die hohen Kosten für ETFs, die eine solche Trend-Branche abbilden. Gebühren von 0,8 % sind hier keine Seltenheit. Diese Summen müssen erst einmal durch bessere Rendite ausgeglichen werden.
Und auch hinsichtlich der Diversifikation sieht es bei solchen Trend-ETFs eher düster aus.
Mögliche ETFs für die Megatrend Strategie
Wer auf den fahrenden Zug aufspringen und in einen Megatrend investieren möchte, kann dies zum Beispiel in Form des iShares Global Clean Energy ETF tun. Dieser enthält 30 der größten Unternehmen, die in saubere Energie investieren und hat mittlerweile einen Umfang von 3,3 Milliarden Euro.
Darunter sind Titel wie Siemens Gamesa und Vestas, die allerdings auch mit 0,65 % jährlichen Gebühren zu Buche schlagen. Auch die Performance ist nicht überragend: nach 9 recht mageren Jahren ging es erst 2019 spürbar bergauf.
Ein weiterer Trend-ETF ist der iShares Automation und Robotics UCITS ETF, der 130 Unternehmen in einem Umfang von insgesamt 2,8 Milliarden enthält. Das Investment in Automatisierung und Robotik hat hier bisher ein sehr gutes Wachstum produziert und ist mit 0,4 % Kosten auch erschwinglich.
Die ETF Welt Portfolio Strategie
Meine persönliche Lieblingsstrategie ist das ETF Welt Portfolio, bei dem ein Großteil der Weltwirtschaft möglichst realitätsnah abgebildet wird. Diese Methode eignet sich hervorragend für einen Buy-And-Hold Ansatz, bei dem einmal gekauft und dann gehalten wird.
Um diesen besonders krisenfesten Ansatz durch ETFs abzubilden, gibt es für Anleger zwei Varianten: zum einen können die Industrie- und Schwellenländer nach Marktkapitalisierung gewichtet werden, zum anderen nach ihrem Bruttoinlandsprodukt.
Letzterer Ansatz bezieht auch nicht börsennotierte Unternehmen vor Ort mit ein – und das kann erhebliche Auswirkungen haben! Im klassischen Welt-ETF “MSI World” würde dann zum Beispiel der Anteil der USA von 60 auf 40 % sinken und deutsche Aktien wären doppelt so stark vertreten.
Zu den großen Vorteilen dieser Strategie gehört die einfache Einrichtung: Wer an die Weltwirtschaft glaubt, kann sich entspannt zurücklehnen – der Sparplan erledigt den Rest. Dieser passive Ansatz kann uns viel Stress ersparen und ist daher bei einigen Anlegern beliebt.
Die lange Geschichte positiver Ergebnisse speziell des MSI World – seit dem Start 1970 hat kein Anleger, der mindestens 15 Jahre investiert hat, verlust gemacht – ist beeindruckend und trägt zum guten Ruf dieser Strategie bei.
Leider fehlt es hier an Flexibilität zum Beispiel in Krisenzeiten. Tritt der Ernstfall ein, muss man mit eisernem Willen an den eigenen Anlagen festhalten. Wer dieses Durchhaltevermögen nicht hat, sollte sich für eine andere Option entscheiden.
Mögliche ETFs für die Welt Portfolio Strategie
Der Vanguard FTSE Developed World UCITS ETF bildet das Pendant zum MSI World, kommt uns dabei aber wesentlich günstiger zu stehen. Seine mehr als 2.000 Aktien aus 25 Industrieländern kosten uns nämlich lediglich 0,12 % pro Jahr.
Für die Abdeckung der Schwellenländer empfiehlt sich der Vanguard FTSE Emerging Markets UCITS ETF. Er bringt uns rund 1.800 Firmen mit einem Gesamtvolumen von 1,9 Milliarden Euro ins Portfolio und schlägt nur mit 0,22 % pro Jahr zu Buche.
Die Core Satellite-Strategie
Als Mischung aus den vorangegangenen Varianten sowie vielen weiteren Möglichkeiten ist die Core Satellite-Strategie zu sehen. Sie wird durch einen gut verzinsten, breit diversifizierten Kern dargestellt, um den einzelne, durchaus auch riskante Satelliten kreisen.
Während dieser Kern also zum Beispiel durch ein Welt-Portfolio gut abgebildet sein kann, können wir im Randbereich getrost Megatrend-ETFs besparen, auf Diversifikation setzen oder andere Wetten eingehen.
Der größte Vorteil ist hierbei die relative Sicherheit durch den Kern, ohne das man auf die Flexibilität und Chancen der Satelliten verzichten müsste. Die Kehrseite der Medaille ist aber der damit verbundene Aufwand – nur, wer gern aktiv an seinem Portfolio feilt, wird hier glücklich.
So gelingt die praktische Umsetzung
Selbstverständlich müssen die genannten Strategien nicht stur durchgezogen werden – auch Mischformen sind erlaubt. Letztlich entscheidet nur der Anleger selbst, welche Strategie für ihn am besten ist.
Die hier gegebenen Empfehlungen können dir dabei helfen, die richtigen ETFs für deine Ziele
zu finden. Aber egal, für welchen Kandidaten du dich letztlich entscheidest: Ein Blick in unseren Beitrag “So findest du den besten ETF für dich” lohnt sich in jedem Fall.
Dort werden alle wichtigen Aspekte erklärt, sodass du die Chance auf Erfolg bei deinem kommenden Investment drastisch erhöhen kannst.
Bist du anschließend bereit, deine sorgsam geplante Strategie in die Tat umzusetzen, findest du dich schnell vor einem Meer aus Brokern wieder. Hier den für dich geeigneten zu finden kann zu einer Mammutaufgabe werden.
Wir empfehlen daher den Smartbroker, mit dem sich alle hier besprochenen Strategien und ETFs problemlos abbilden lassen. Das die 600 unterschiedlichen ETF-Sparpläne teilweise schon ab 0 Euro verfügbar sind, macht den Smartbroker zu einem der besten Anbieter für Neueinsteiger. Mit einem Klick auf diesen Link kannst du direkt loslegen.
Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.
Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.
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