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10 ETFs, die dein Geld vernichten
Das Investieren in ETFs ist eine wunderbare Sache. Aber auch bei dieser beliebten Anlageform können Investoren viele Fehler machen. Damit du als Anleger diese Fehler vermeidest, zeige ich dir in diesem Artikel 10 ETFs, die dein Geld vernichten.
Darum geht’s:
- Was sind häufige Fehler beim Investieren in ETFs?
- Welche ETFs haben in der Vergangenheit am schlechtesten performt?
- Und wie können Anleger ihr Risiko beim Investieren in ETFs minimieren?
Das Spekulieren mit ETFs
Auch beim Investieren in ETFs können sich Anleger von ihren Emotionen oder prominenten Trends verleiten lassen. Dabei sind gerade ETFs eine Anlageform, bei denen Investoren üblicherweise eine passive Rolle einnehmen. Doch das ist manchen Leuten nicht genug und deshalb versuchen sie, mit gezielten Investments in einzelne Länder und Branchen entweder eine Überrendite zu erzielen oder das Risiko zu senken. Jedoch führt das nicht immer zum Erfolg.
Heute betrachten wir 10 ETFs, die in den vergangenen fünf Jahren eine besonders schlechte Performance erzielt haben. Es handelt sich hier also um keine einmaligen Ausschläge, sondern um einen längeren Zeitraum. Neben dem Mindestalter von fünf Jahren verwalten alle ETFs in dieser Aufstellung eine Summe von mindestens 50 Mio. €.
Wichtig:
Bei diesem Ranking handelt es sich um keine Anlageempfehlung, sondern lediglich um meine persönliche Meinung.
Sehen wir uns nun einmal an, welche 10 ETFs in den vergangenen Jahren mehr Geld gefressen als verdient haben.
ETF Nr. 1: Lyxor S&P 500 VIX Futures
In den Lyxor S&P 500 VIX Futures sollten Anleger nur dann investieren, wenn sie einen bevorstehenden Crash noch vor allen anderen Anlegern identifizieren können. Der Grund: dieser ETF steigt nur, wenn die Volatilität im amerikanischen Markt hoch ist, daher auch die Abkürzung “VIX“ für “Volatility Index”.
Da der Lyxor S&P 500 VIX Futures von der Volatilität des Marktes profitiert, konnten Anleger dieses ETFs zu Beginn der Corona-Krise deutliche Gewinne erzielen. Von gerade einmal 3,6 € Ende Februar 2020 stieg der Kurs innerhalb eines Monats auf über 12 €. Alles Dank des Ausbruchs der Corona-Pandemie.
Für mich als Investor ist der Lyxor S&P 500 VIX Futures kein attraktiver ETF, da er immer wieder ein neues Portfolio an sogenannten „Future Kontrakten“ kaufen muss. Man geht somit laufend Wetten auf die Kurse des S&P 500 ein und diese Wetten kosten natürlich Geld. Investoren wie Dirk Müller, die an den ständigen Crash glauben und daher den Lyxor S&P 500 VIX Futures ETF die vergangenen fünf Jahre gehalten haben, erzielten bis auf wenige Tage im März 2020 stetig Verluste – eine reine Geldverbrennung.
ETF Nr. 2: Lyxor MSCI Turkey
Die Inflation in der Türkei scheint kein Ende zu nehmen. Zurzeit liegt sie laut offiziellen Angaben bei ganzen 36 %. Laut inoffiziellen Angaben von Forschern sogar noch höher, nämlich bei 60 %.
Diese massive Geldentwertung ist reines Gift für die Wirtschaft. Leute geben weniger aus und haben weniger Geld zum Investieren und infolgedessen bremst das Wirtschaftswachstum.
Der in US-Dollar gehandelte Lyxor MSCI Turkey hat aufgrund der Inflation in der Türkei in den vergangenen fünf Jahren rund 50 % an Wert verloren. Patriotische Investoren, die hier ihr Geld angelegt haben, mussten mit ansehen, wie sich dieses nach und nach in Luft auflöste.
Auch, wenn dieser große Rückgang potenzielles Wachstum in der Zukunft bietet, kommt der Lyxor MSCI World für mich aktuell nicht infrage.
ETF Nr. 3: Xtrackers Physical Platinum
Bei dem Xtrackers Physical Platinum handelt es sich um einen in EUR Hedged ETC. Das bedeutet, dass dieser ETF physisches Platin für seine Anleger verwahrt und dabei das in Dollar gekaufte Platin gegen Währungsschwankungen in Euro absichert.
Solche Währungsabsicherungen sind einerseits teuer und andererseits oftmals verschwendete Ressourcen, da sich Dollar und Euro langfristig ausgleichen. Anleger haben unterm Strich also wenig von solch einem Investment. Gleichzeitig handelt es sich wie bei jedem Edelmetall auch bei Platin um eine nicht-produktive Anlage. Anders als Unternehmen und deren Aktien erzeugen Edelmetalle keinen faktischen Wert für Menschen, sondern erhalten lediglich durch ihre Knappheit einen Wert.
Investoren sollten aus diesem Grund keinen zu hohen Anteil an Edelmetallen halten. Bei Platin lag der Fünf-Jahres-Verlust bei 13 %.
Diese Daten verdeutlichen stark, dass ein Investment in Platin in den vergangenen Jahren kein kluges war.
Beim iShares STOXX Europe 600 Telecommunications ETF handelt es sich um ein klassisches Beispiel einer Branchenwette. Dieser ETF investiert in 600 Telekommunikations-Unternehmen aus Europa und hat in den vergangenen fünf Jahren 5,7 % an Wert verloren.
Seit seiner Auflage im Jahr 2001 hat der iShares STOXX Europe 600 Telecommunications ETF gerade einmal 0,7 % jährliche Rendite erzielt. Eine unterdurchschnittliche Performance unter Berücksichtigung des hohen Risikos, welchem Investoren von Aktien generell ausgesetzt sind.
Ich persönlich halte mich von Branchenwetten fern, es sei denn, ich kenne mich sehr gut in dem Bereich aus. Das ist in der Telekommunikations-Branche jedoch nicht der Fall.
ETF Nr. 5: Deka DAXplus Maximum Dividend
Der Deka DAXplus Maximum Dividend ETF gewichtet alle Titel aus „DAX“, „MDAX“ und „TecDAX“ nach Dividende. Daraus werden schlichtweg die 25 Titel mit der höchsten Dividende gekauft.
Das Problem bei diesem ETF ist der Länderfokus gepaart mit der niedrigen Anzahl an Titel, denn der DAX ist nicht gerade dafür bekannt, die deutsche Wirtschaft sonderlich gut abzubilden. So sind unter anderem Basiskonsumgüter stark unterrepräsentiert, während Nicht-Basiskonsumgüter wie die Automobil-Branche stark überrepräsentiert sind.
Investoren, die in einen Dividenden-ETF investieren möchten, sollten vielmehr einen weltweiten oder europaweiten ETF nutzen, der über mehrere Länder verteilt ist und die verschiedenen Branchen besser darstellt.
Anleger, die in den vergangenen fünf Jahren in den Deka DAXplus Maximum Dividend ETF investiert haben, erzielten eine magere Rendite von nur 5 %. Zur gleichen Zeit lag die Rendite beim klassischen DAX bei 34 %.
Auch der maximale Verlust von 44 % ist weitaus höher als jener vom DAX mit minus 25 %, was ein Investment in diesen ETF nicht attraktiv macht.
ETF Nr. 6: HSBC MSCI EM Latin America
Der HSBC MSCI EM Latin America investiert in Schwellenländer Lateinamerikas, nämlich in Brasilien, Mexiko, Chile, Peru und Kolumbien. Der ETF investiert dabei in 90 Unternehmen und erzielt eine attraktive Dividendenrendite von 4,38 %. Dass dabei ganze 60 % in Brasilien investiert werden, wird erst auf den zweiten Blick ersichtlich.
Mit der Übergewichtung Brasiliens gehen Investoren dieses ETFs eine große Länderwette ein. Investoren haben bei dieser Länderwette in den vergangenen fünf Jahren 5 % Verlust gemacht.
Sinnvoller wäre es hier in einen ETF zu investieren, der alle Schwellenländer abdeckt und nicht nur eine Handvoll. Dadurch streuen Anleger ihr Risiko deutlich.
Der amerikanische iShares S&P 500 Energy Sector ETF investiert in US-Unternehmen aus dem Energie-Sektor, allen voran in Erdöl- und Erdgasunternehmen. Die Gaspreise sind aufgrund der von Krisen geprägten Lage in den vergangenen 12 Monaten stark gestiegen – somit auch die Kurse.
Allerdings war die Performance vor dieser Krisen-Phase alles andere als stark. Der iShares S&P 500 Energy Sector ETF hat sich in den letzten fünf Jahren nur einmal in die Gewinnzone befördert und war sonst immer nur im negativen Bereich. Und das, obwohl die Gewinne thesauriert – also reinvestiert – wurden!
Auch beim iShares S&P 500 Energy Sector ETF handelt es sich um eine Branchenwette. Jedoch kommt bei diesem ETF die beängstigende Tatsache dazu, dass die drei größten Titel mehr als 50 % des Portfolios ausmachen.
Einzig und alleine drei Aktien entscheiden die Entwicklung eines gesamten ETFs. Das ist alles andere als breit aufgestellt. Investoren dieses ETFs sollten sich die Frage stellen, ob ein ETF in diesem Fall überhaupt noch notwendig ist. Bei demselben Investment in die einzelnen Aktien ließen sich immerhin die Verwaltungsgebühren vermeiden.
Der iShares Oil and Gas Exploration & Production ETF ist gut vergleichbar mit dem eben beschriebenen iShares S&P 500 Energy Sector ETF. Auch er thesauriert seine Gewinne mit dem Unterschied, dass hier nicht nur in US-Unternehmen investiert wird, sondern weltweit. Außerdem machen die top drei Positionen nicht 50 %, sondern „nur“ 30 % des gesamten Portfolios aus.
Die Ländergewichtung ist jedoch auch beim iShares Oil and Gas Exploration & Production ETF stark Amerika-zentriert. Amerikanische Titel machen hier 2/3 des gesamten ETFs aus. Und das spüren Anleger auch bei der Performance.
Die Performance hat sich in den vergangenen fünf Jahren ebenso wie bei anderen ETFs aus dieser Branche wenig spektakulär entwickelt. Anleger konnten in diesem Zeitraum gerade einmal 2 % Rendite erzielen und befanden sich die meiste Zeit im negativen Bereich.
Investoren, die diesen ETF seit seiner Auflage im Jahr 2011 hielten, würden aktuell einem Verlust von 25 % entgegenblicken. Ein deutlicher Beweis dafür, dass der iShares Oil and Gas Exploration & Production nicht nur Öl und Gas, sondern auch Geld verbrennt.
ETF Nr. 9: Lyxor MSCI China ESG Leaders
Der Lyxor MSCI China ESG Leaders ETF investiert in Unternehmen, die im ESG-Bereich involviert sind, also Environmental, Social und Governance.
Doch für mich stellt sich die Frage: „Passen ESG und China überhaupt zusammen?“. Ein Blick auf die folgende Grafik liefert mögliche Antworten auf diese Frage.
Aus der Grafik lässt sich feststellen, dass kein einziges Unternehmen aus diesem ETF seriöse Anstrengungen betreibt, um ökologisch und sozial nachhaltig zu agieren. Lediglich 27 % gehen der Sache halbherzig nach und bei mehr als zwei Drittel aller Unternehmen gibt es absolut keinen Nachweis für ESG-konformes Wirtschaften. In meinen Augen ein klarer Etikettenschwindel!
Investoren des Lyxor MSCI China ESG Leaders ETFs haben in den letzten Jahren eine negative Performance von 11 % eingefahren.
Der Vergleichsindex MSCI China hat zur selben Zeit ein Plus von 68 % erzielt.
ETF Nr. 10: UBS MSCI World
Als Anleger stellst du dir vermutlich die Frage, wie ein Weltindex zu den schlechtesten ETFs zählen kann. Immerhin lag die Performance beim MSCI World in den vergangenen Jahren bei 80 %.
Nun, die Antwort beim UBS MSCI World liegt in der Abbildung des zugrundeliegenden Index. Denn dieser wird im Vergleich zu den Mitbewerbern wesentlich schlechter abgebildet. Somit liegt der Unterschied des ETFs zum eigentlichen Index – die Tracking Difference (TD) – bei 0,22. Der iShares Core MSCI World erzielt im Vergleich eine wesentlich niedrigere Abweichung zum Index.
Aus diesem Grund ist auch der UBS MSCI World für mich ein ETF, von dem ich ganz klar die Finger lasse.
Fazit: Auch mit ETFs lässt sich Geld verbrennen
Im Vergleich zu Einzelaktien zählen ETFs zu den risikoärmeren Anlageformen. Doch auch hier können Investoren viele Fehler begehen, wenn sie sich im Vorfeld nicht ausreichend informieren. Um das Risiko von ETFs nicht zu erhöhen, sollten Anleger Branchen- oder Länderwetten vermeiden. Aber auch Kennzahlen wie die Tracking Difference geben Aufschluss darüber, ob sich ein Investment in den jeweiligen ETF lohnt oder dieser am Ende des Tages doch nur verbranntes Geld ist.
Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.
Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.
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