So kannst du legale Steueroasen in Deutschland + EU nutzen

So kannst du legale Steueroasen in Deutschland + EU nutzen

Gerade in Zeiten hoher Inflation machen sich Steuern und versteckte Steuererhöhungen wie die kalte Progression bei vielen Menschen bemerkbar. Man muss allerdings nicht zwingend diese hohen Steuern zahlen. Wie du in Deutschland und bei einer Auswanderung aus Deutschland völlig legal Steuern sparen kannst, das erfährst du in diesem Artikel.

Darum geht’s:

  • Wie viel Steuern müssen Deutsche eigentlich zahlen?
  • Bis zu welchem Stichtag arbeitet jeder Deutsche für den Staat?
  • Welche Optionen gibt es, Steuern legal einzusparen?
  • Und welche Option ist für mich derzeit die beste?

Singles zahlen die höchsten Steuern

Steuern zahlt niemand gerne. Das ist kein Geheimnis, denn sie schmälern das verfügbare Einkommen von jedem. In Deutschland sind Singles am stärksten von hohen Steuern betroffen. Eine Studie der OECD zur Besteuerung von Arbeitseinkommen zeigt, dass deutsche Singles mit einem Durchschnittseinkommen eine Steuerlast von 49 % tragen. Das ist der zweithöchste Wert im Vergleich zu allen anderen entwickelten Ländern und somit deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 34,6 %.

Fügen wir diesen direkten Steuern auch noch die indirekten Steuern, wie die 20 % Mehrwertsteuer, die bei (fast) jedem Kauf fällig wird, hinzu, so kommen Singles sehr schnell auf eine reale Steuerbelastung von über 50 %. Unter diesen Voraussetzungen kann man beruhigt behaupten, dass eine Steuer- und Ausgabenentlastung durchaus gerechtfertigt wäre. 

Familien in Deutschland müssen im Vergleich zu Singles wesentlich weniger Steuern zahlen. Mit rund 33 % ist es aber immer noch ein Drittel des eigenen Einkommens, das abgegeben werden muss. Auch in diesem Fall liegt Deutschland wieder weit über dem OECD-Durchschnitt. 

Der Bund der Steuerzahler hat zum Anlass der deutschen Steuerpolitik den sogenannten „Steuerzahler Gedenktag“ eingeführt. Dieser wird jedes Jahr neu berechnet und führt an, bis wann Steuerzahler für den Staat arbeiten und ab wann für die eigene Tasche. Im Jahr 2022 war das der 13.7., also nach 53 % des Jahres.

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Angesichts dieser einschränkenden Steuerlage in Deutschland stellt sich eine wesentliche Frage: „Wie kann ich auf legalem Wege Steuern sparen, um mir langfristig Vermögen aufzubauen?“.

Um diese Frage zu beantworten, sehen wir uns nun die besten Optionen an, mit denen Unternehmer und Angestellte legal Steuern sparen können. 

Option 1: Holding gründen

Eine Möglichkeit, mit der Unternehmer ihre Steuerlast minimieren können, ist die Gründung einer Holding GmbH

Mittels einer Holding kann das Unternehmen in Aktien, Immobilien und mehr investieren. Und dabei ist es möglich, die Steuerlast, die dabei für gewöhnlich anfällt, auf rund ein Sechzehntel zu reduzieren. Gleichzeitig wird dadurch schneller Kapital aufgebaut. 

Hier profitieren Unternehmer demnach in erster Linie von dem höheren Zinseszinseffekt, der durch das höhere Kapital anfällt. Das aufgebaute Kapital können Unternehmer dann zum Beispiel nutzen, um frühzeitig in Rente zu gehen. 

Eine Holding lohnt sich allerdings erst ab einem Vermögen von 100.000-200.000 €

Option 2: Gewerbesteuer-Oase

Eine weitere Möglichkeit für Unternehmer, ihre Steuern auf legale Weise zu senken, läuft über Gemeinden in Deutschland mit einem niedrigen Gewerbesteuerhebesatz

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Unternehmer können somit ihr Gewerbe in gewerblich attraktive Gemeinden verlagern und so weitere Steuern sparen. Einige dieser Gemeinden in Deutschland sind: Monheim am Rhein, Zossen, Grünwald, Lützen oder Waldorf. In diesen sowie 80 weiteren Gemeinden in Deutschland können Unternehmer von diesen steuerlichen Vorteilen profitieren. 

Der Gewerbesteuerhebesatz beträgt im Durchschnitt 435 % und in ebendiesen Kommunen werden „lediglich“ 250–300 % verlangt. Ob man hierbei bereits von einer „Steueroase“ sprechen kann, ist allerdings zweifelhaft.

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Der Bund hat diesen Gemeinden nun aber den Kampf angesagt und will Betriebe, die sich hier niederlassen, strenger prüfen. Der Umzug in eine Gewerbesteueroase kann also funktionieren, die Gründung einer GmbH für den eigenen Vermögensaufbau (Holding) ist jedoch langfristig deutlich profitabler.

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Option 3: Ins Ausland auswandern

Für Leute, die direkt weniger Steuern zahlen möchten, kann ein Blick über die eigene Landesgrenze hinweg lohnenswert sein. In meinem Fall war es nicht nur ein Blick, sondern die tatsächliche Auswanderung in das sonnige Zypern

Ein Land, in dem man keine Einkommenssteuer zahlen muss, klingt in erster Linie sehr attraktiv. Sieht man sich diese Länder einmal an, fällt jedoch schnell auf, dass sie für die meisten von uns dann doch nicht so berauschend sind, wie gedacht. 

Oftmals sind diese Länder von völlig gegensätzlichen Kulturen beherrscht oder befinden sich komplett abgelegen am anderen Ende der Welt. Ein Beispiel für Letzteres sind die „Pitcairninseln“. Eine Inselgruppe im Pazifik mit gerade einmal 40 Einwohnern fernab von jeglicher Zivilisation.

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Weitere Beispiele für Länder ohne Einkommenssteuer sind Somalia, ein Land, in dem sich Ausländer ohne Militär-Eskorte nicht einmal vom Flughafen begeben dürfen oder die Westsahara, die bis heute als kein eigener Staat anerkannt wurde.

Viele traditionelle Steuerparadiese wurden außerdem von der EU auf die „schwarze Liste“ gesetzt. Leuten, die in eines dieser Länder auswandern, ist eine mehrjährige Steuerprüfung beinahe garantiert. 

Steuern zahlen ist wichtig

Keine Steuern zu zahlen, ist in Anbetracht der großen Einschränkungen, die man auf anderen Ebenen hat, wohl für die wenigsten eine wählbare Option. Steuern ermöglichen nun einmal gesellschaftliches Wohlergehen. Dennoch müssen Steuern nicht in exorbitanten Höhen ausfallen, damit es der Gesellschaft gut gehen kann. Daher sehen wir uns jetzt einmal die Top 3 Länder in der EU an, in denen der Steuersatz viel niedriger ausfällt als in Deutschland.

Land 1: Zypern

Für viele Unternehmer, die in der EU bleiben möchten, ist Zypern aktuell die beste Auswanderungs-Option. Hier zahlen Auswanderer niedrige Steuern, erhalten aber gleichzeitig hohe Annehmlichkeiten.

Bis auf 12,5 % Körperschaftssteuer müssen Unternehmer fast nichts zahlen, da auch Gewinnausschüttungen über Dividenden komplett steuerfrei sind. Lediglich für das lokale Gesundheitssystem wird eine Abgabe von 2 % der Ausschüttungen oder maximal 2.000 € im Jahr fällig.

Des Weiteren können in Zypern viele Ausgaben als Kosten geltend gemacht werden. So kann ich u.a. meine Miete jeden Monat zu 30 % als Geschäftskosten geltend machen, da ich ein Homeoffice zu Hause habe. Dadurch kann ich meinen Gewinn deutlich drücken.

Mein Status in Zypern als Steuerprivilegierter „Non Domiciled“ wird für insgesamt 17 Jahre aufrechterhalten. Dabei sind Kursgewinne, Zinsen und Dividenden aus dem In- und Ausland für diesen Zeitraum steuerfrei.

Da Zypern früher eine britische Kolonie war, profitieren Auswanderer neben den steuerlichen Vorteilen auch von dem sehr verlässlichen britischen Rechtssystem, in dem es auch die beschränkte Haftung für Unternehmen gibt. Zudem muss ich, um alle genannten Vorteile nutzen zu können, lediglich 2 statt der üblichen 6 Monate pro Jahr in Zypern verbringen.

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Land 2: Rumänien

Als Kleinunternehmer, mit einem Umsatz von unter 1 Mio. €, zahlt man in Rumänien nur 3 % Steuern. Stellt man einen rumänischen Mitarbeiter ein, so zahlt man sogar nur 1 %.

Damit sind vor allem viele Online-Betriebe gut abgedeckt, die ohnehin geringe Kosten haben und so auch ohne großer Verluste Steuern auf den Umsatz zahlen können anstatt auf ihren Gewinn. Je geringer die Spanne zwischen Umsatz und Gewinn, desto lukrativer wird die Gründung eines Unternehmens in Rumänien. 

Land 3: Georgien

In Georgien werden bis zu einem Umsatz von 180.000 € nur 1 % an Steuern fällig und danach 15 % mittels eines Flat-Tax-Systems. Der Steuersatz steigt hier also nicht mit höheren Einnahmen.

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Dividenden, Zinsen und Lizenzeinnahmen werden nur mit 5 % besteuert. Zudem hat Georgien mit 52 Staaten Doppelbesteuerungsabkommen (in Zypern sind es 60). 

Für mich kommt Georgien dennoch nicht infrage, da sich das Land eine lange Grenze mit Russland teilt, in den letzten 20 Jahren bereits Krieg mit Russland erlebt hat und die Lage angesichts des aktuellen Ukraine-Kriegs sicherlich nicht entspannt ist. 

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Fazit: Steuern sind wichtig, aber nicht alles

Im Vergleich zu den meisten entwickelten Ländern, zahlen Deutsche die meisten Steuern. Da kann es für den ein oder anderen durchaus interessant sein, Möglichkeiten aufzusuchen, um legal Steuern einzusparen. Das kann durch die Gründung einer Holding passieren oder die Auswanderung in eine steuerlich attraktivere Gemeinde oder sogar ein anderes Land. Eines steht dabei fest: Ohne Steuern geht es nicht, aber Steuern sind auch nicht alles!

Über unseren Autor

Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.

Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.

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