Mintos und Bondora im Vergleich

Mintos vs Bondora: Der Vergleich I Was zu welchem Anleger passt

P2P-Plattformen gibt es einige. Doch welche ist eigentlich die Beste auf dem Markt? Heute schaue ich mir mit dir gemeinsam die zwei wohl beliebtesten P2P-Plattformen von Privatanlegern in Europa an: Mintos vs Bondora.

Ich erkläre dir, welche Plattform für welchen Anleger am besten geeignet ist! Drei Aspekte stelle ich dabei heraus: Zum einen wichtige Kennzeichen und die Größe der Plattform. Außerdem zeige ich dir, welche Produkte angeboten werden und zum andern, wie die Plattformen während der Corona-Krise performt haben. Wie immer ist das meine persönliche Meinung und keine Anlageberatung. Lass uns also loslegen!

Kennzahlen und Größe der Plattformen

Bondora wurde im Jahr 2008 gegründet und ist damit eine der ältesten P2P-Plattformen in Europa. Mintos ist sieben Jahre jünger, wurde also im Jahr 2015 gegründet. Trotzdem ist Mintos mittlerweile die größere Plattform!

Bondora und Mintos Kennzahlen

Mehr als 400.000 Investoren investieren bei Mintos – das ist mehr als das Doppelte der gut 160.000 Investoren beim Konkurrenten Bondora. Noch deutlicher ist der Unterschied beim Kreditvolumen: Hier stehen aktuell rund 130 Millionen Euro ziemlich winzigen 9 Millionen bei Bondora gegenüber. Grund dafür ist aber auch, dass Bondora die Summe, die man aktuell überhaupt anlegen kann stark begrenzt. Denn im Moment gibt es mehr Nachfrage als Angebot! Bondora hat sich hier für einen konservativen Ansatz entschieden, um das Risiko zu begrenzen. Darauf gehe ich später noch etwas genauer ein!

Bei Mintos arbeiten knapp 200 Mitarbeiter. Bei Bondora sind es etwa 80. Beide Unternehmen haben während der Corona-Krise nicht viel Personal entlassen, sondern einfach keine neuen Mitarbeiter eingestellt. Seit dem Jahreswechsel werden aber bei beiden Plattformen wieder vermehrt Stellen besetzt! 

Die Zahl der Mitarbeiter, zusammen mit den weiteren Kennzahlen, zeigt ganz klar, dass Mintos die größere Plattform der beiden ist. Das heißt aber nicht automatisch, dass es auch die bessere Plattform ist! Und vor allem nicht, dass sich dadurch Mintos für dich am meisten lohnt! Dafür sind die angebotenen Produkte entscheidend.

Welche Produkte bietet Mintos an?

Mintos bietet dir drei verschiedene Produkte an! Den Anfang macht hier das Investieren nach vorgefertigten Strategien von Mintos. Du hast hier die Möglichkeit nach einer diversifizierten, einer konservativen oder einer renditestarken Strategie zu investieren. Aus meiner Sicht sind diese vorgefertigten Optionen vor allem für die interessant, die möglichst passiv agieren und sich nach ihrem Investment keine großen Gedanken mehr machen wollen.

Wenn du wie ich deine Strategie allerdings selbst anpassen möchtest, kannst du mit dem zweiten Produkt eine eigene Auto-Invest-Strategie erstellen. Hier kannst du die Kriterien selbst festlegen und per Auto-Invest – oder auch manuell – investieren! Der Nachteil ist natürlich, dass du dich hier etwas mehr kümmern und zum Beispiel dein Auto-Invest regelmäßig anpassen musst, da sich die Risikobewertungen von Kreditgebern immer wieder verändern. Gleichzeitig kannst du so auch bestimmte Kreditgeber oder Risiken ausschließen. Das geht so bei den vorgefertigten Strategien nicht!

Bei Mintos investierst du hauptsächlich in kurzlaufende Konsumkredite aus der ganzen Welt. Das sind also meistens keine Häuser oder Ähnliches, sondern eher ein Auto. Es gibt hier zwar auch länger laufende Kredite mit Laufzeiten von bis zu fünf Jahren, ich investiere allerdings seit 2017 eingestiegen bin nur in Kredite mit einer Laufzeit von höchstens 12 Monaten. Das machen die meisten anderen Anleger auch so!

Aufgrund der kurzen Laufzeit kannst du schnell wieder über dein Geld verfügen und es bei Bedarf abheben. Alternativ hast du auch die Möglichkeit den Kredit auf dem Sekundärmarkt zu verkaufen, um schnell an Geld zu gelangen. Hier wird allerdings meistens ein Abschlag von 1 bis 5% notwendig. Das solltest du also nur tun, wenn du das Geld wirklich dringend benötigst! 

Das letzte Produkt bei Mintos ist der sogenannte Forward Flow. Du bindest dich hier für längere Zeit – meistens ein Jahr – an einen einzelnen Kreditgeber und erhältst dafür höhere Zinsen. Ich lasse das aber lieber sein. Denn im Falle einer Insolvenz hast du hier keinen Kredit als hinterlegte Sicherheit, sondern nur ein Verhältnis zum Kreditgeber!

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Und bei Bondora?

Bei Bondora hast du die Auswahl aus vier Produkten, die in Spanien, Estland und Finnland investieren. Weltweite Investitionen gibt es (noch) nicht. Das mit Abstand beliebteste Produkt ist Go & Grow! Du erhältst hier 6,75% Zinsen pro Jahr, die täglich gutgeschrieben werden und investierst hier in ein Portfolio von mehr als 100.000 Krediten, die sich Bondora über die Jahre aufgebaut hat!

Bondora und Mintos ETF

Außerdem gibt es eine sehr attraktive Liquiditätsreserve von 15%. Das bedeutet, dass 85% in Kredite investiert werden und 15% als Barreserven gehalten werden, damit du dein Geld im Bedarfsfall schnell abheben kannst. Bisher haben diese 15% einmal nicht ausgereicht: Im März 2020, während der Corona-Krise, konnten Investoren sich nicht alles direkt auszahlen lassen, sondern musste 2 bis 4 Wochen auf die volle Auszahlung warten. Danach hat sich die Situation aber wieder vollkommen normalisiert!

Zusätzlich zu dieser Sicherheit gibt es eine Zinsreserve. Laut Angaben von Bondora könnte man ein Jahr die Zinsen von 6,75% p.a. für alle Anleger auszahlen, wenn man theoretisch aus den 100.000 Krediten keine einzige Rückzahlung mehr erhalten würde! Ein Jahr Zinspuffer also!

Go & Grow ist im Moment das dominierende Produkt bei Bondora, wie du auf der Grafik unschwer erkennen kannst. Go & Grow hat Vorrang vor den anderen Produkten und erhält als erstes Kredite. Das sorgt dafür, dass für die anderen Produkte aktuell nur sehr wenige Kredite übrig bleiben. Für Anleger in diese Produkte ist das ärgerlich!

Vor der Corona-Krise hat Go & Grow weit weniger Anteil an der gesamten Produktnutzung ausgemacht. Damals waren es nur 58% – bei Investitionen von 15 bis 20 Millionen Euro. Aktuell sind es nur 9 Millionen Euro. Ich erwarte aber, dass Bondora spätestens im Herbst wieder das Niveau von vor der Krise erreicht. Und damit dann auch die Obergrenze von 400 Euro Investition pro Monat in Go & Grow, die es seit Dezember 2020 gibt, wieder wegfällt! 

Die Obergrenze wurde eingeführt, da Bondora einfach nicht genug Kredite vergeben hat und die Investitionen ja auch in neue Kredite gesteckt werden müssen. Aktuell ist das Risiko für Bondora immer noch zu hoch, daher gibt es die Beschränkung weiterhin.

Neben Go & Grow gibt es bei Bondora die Produkte Portfolio Pro und Portfolio Manager, mit denen du dir mehr oder weniger kompliziert ein eigenes Portfolio aufbauen kannst. Das bietet sich an, wenn du wirklich langfristig bei Bondora investierten möchtest. 3 bis 10 Jahre sollten es schon sein! Davor macht Go & Grow einfach mehr Sinn.

Ich habe mir zuerst eine Position in Höhe von 5000€ bei Go & Grow aufgebaut, um mein Ziel von 1€ Zinsen pro Tag zu erreichen. Aktuell baue ich mir mein Portfolio über Portfolio Pro auf. Wenn du dazu mehr wissen willst, schau regelmäßig rein, um nichts zu verpassen!

Bondora ETF

Wovon ich dir abraten würde ist das vierte Produkt bei Bondora: Die API-Schnittstelle. Hier musst du Programmieren können und kannst noch mehr ins Detail gehen. Aktuell kommen allerdings nur rund 0,02% der Investitionen über diese Möglichkeit. Die Chance, dass Bondora dieses Produkt einstellt, ist groß! 

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Krisenperformance bei Bondora

Bondora konnte, wie schon erwähnt, im März 2020 nicht alle Auszahlungen bei Go & Grow sofort leisten. Anleger mussten hier ein paar Wochen auf ihr Geld warten. Mehr ist allerdings nicht passiert. Und das ist für die Tatsache, dass es eine weltweite Wirtschaftskrise gab, schon sehr gut! 

Auch das im Dezember eingeführte 400-Euro-Limit ist eine Folge der Krise. Ansonsten haben Investoren in den anderen Produkten von der Krise kaum etwas bemerkt. Die Produkte und Auszahlungen funktionierten wie gehabt! Laut Jahresabschluss von Bondora sind die Rückholungen im vergangen Jahr sogar gestiegen. In einem Krisenjahr konnte also mehr Geld als zuvor von Kreditnehmern zurückgeholt werden. Das ist super!

Die Rendite lag bei Go & Grow bei den versprochenen 6,75% p.a.. Bei den anderen Produkten kommt die Rendite natürlich auf die persönlichen Einstellungen an. 

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Bei Mintos sah es schlechter aus!

Die Performance während der Krise war nicht so rosig wie bei Bondora. Das liegt aber auch an den unterschiedlichen Geschäftsmodellen: Während Bondora alle Kredite selbst vergibt, sind bei Mintos aktuell 62 Kreditgeber aktiv. Diese platzieren die Kredite zur Finanzierung bei Mintos. Einige davon sind aber im Laufe des letzten Jahres pleite gegangen. Noch ist unklar, wie viel Mintos vom investierten Geld zurückholen kann!

Ich habe Glück gehabt und trotz Krise 8% Rendite eingefahren, wenn die Rückholungen einigermaßen in Ordnung ablaufen. Manche Investoren kamen aber sogar leicht in die Verlustzone, andere haben nur sehr, sehr kleine Renditen erzielt. Der durchschnittliche Investor hat im vergangenen Jahr nur eine Netto-Rendite von 0,95% erzielt. Zum Vergleich: In den Jahren davor waren es zwischen 10 und 12%!

Netto-Rendite heißt hier, dass die Ausfälle abgezogen wurden. Trotz des schlechten Abschneidens im Jahr 2020, betrug die durchschnittliche Rendite über fünf Jahre trotzdem 9,33% für den Durchschnittsanleger. Das ist gut – während der Krise selbst hat Bondora allerdings besser performt! 

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Fazit: Das ist die richtige Plattform für dich!

Mintos ist eine super Plattform. Der Marktführer hat während der Krise allerdings Federn lassen müssen. Seitdem haben sie einige Maßnahmen für mehr Transparenz eingeführt und berichten regelmäßig über den Status der Rückmeldungen. Doch long story short: Das letzte Jahr lief für sie schlecht. 

Trotzdem hat es natürlich einen Grund, weshalb Mintos Marktführer ist. Sie bieten ein großes Angebot bei wirklich hohen Zinsen. Wenn jetzt noch die Rückholungen besser laufen, können Anleger in den nächsten Jahren mit zweistelliger Rendite rechnen! Allerdings brauchst du bei Mintos eine höhere Risikotoleranz. Denn die hohen Zinsen, gehen mit hohem Risiko einher!

Ich würde die vorgefertigten Mintos-Strategien nicht empfehlen. Diese sind für passive Investoren, die sich nicht mit der Materie beschäftigen wollen gedacht. Ich setze eher auf das Auto-Invest, bei der ich mein Risiko individuell anpassen kann!

Bondora ist im Vergleich zu Mintos ganz anders aufgestellt und kann mit Einsteigerfreundlichkeit punkten! Mit Go & Grow hat man hier ein klares, einfaches Produkt, das funktioniert und sich auch in der Krise bewährt hat. Die Zinsen sind mit 6,75% zwar deutlich niedriger als bei Mintos. Dafür bist du hier aber auch abgesicherter! 

Wenn du mehr Risiken eingehen und langfristiger investieren willst, kannst du Portfolio Pro und Portfolio Manager ausprobieren. Mit diesen Produkten kannst, je nach Einstellungen, Renditen von 8-16% erzielen! 

Anfängern würde ich aber auf jeden Fall zu Go & Grow raten. Wenn das dann passt und gefällt, kannst du dir auch die anderen Produkte bei Mintos und Bondora anschauen!

Über unseren Autor

Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.

Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.

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