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Wieso du nicht in Go & Grow Unlimited investieren solltest
Bondora hat ein neues Produkt auf den Markt gebracht und während ich normalerweise die Produkte von Bondora sehr mag, denke ich, dass dieses Produkt ein Flop wird. Warum Anleger lieber nicht in das neue Produkt von Bondora investieren sollten, das erfährst du in diesem Artikel.
Darum geht’s:
- Worum geht es bei Bondora Go & Grow Unlimited?
- Welche Vorteile bietet das neue Produkt?
- Aus welchem Grund könnte Bondora ein neues Produkt veröffentlicht haben?
- Und warum bin ich alles andere als überzeugt davon?
Das erwartet Investoren auf Bondora
Im April dieses Jahres hat die P2P-Kredite-Plattform Bondora ein neues Produkt veröffentlicht. Das neue Produkt läuft unter dem Namen „Go & Grow Unlimited“ und ist ein Schwesterprodukt zu dem bereits bestehenden „Go & Grow“.
Bondora Go & Grow ist ein Tool, mit dem Privatanleger in hunderttausende bereits existierende Konsumkredite investieren können und daraus eine fixe Verzinsung von 6,75 % pro Jahr erhalten.
Dabei werden die Zinsen täglich ausgeschüttet und gleichzeitig haben Investoren noch eine Reserve für die Liquidität, was bedeutet, dass sie ihr Geld zu jeder beliebigen Zeit abziehen können und es binnen Sekunden auf ihrem Konto wiederfinden.
Zusätzlich gibt es eine Reserve für die Zinsen, damit die 6,75 % auch immer eingehalten werden können, auch, wenn das Portfolio mal weniger erwirtschaftet.
Bondora bietet im Allgemeinen attraktive Renditen und überzeugt auch mit seinen zusätzlichen Leistungen. Womöglich erfreut sich die Plattform gerade deshalb bei vielen Anlegern einer großen Beliebtheit. Mittlerweile sind es bereits rund 200.000 Privatanleger, die auf der Plattform aktiv sind.
Doch Anleger wie mich stört vor allem eine Sache: das Einzahlungslimit.
Warum gibt es ein Einzahlungslimit auf Bondora?
Bei Bondora gibt es zurzeit ein Einzahlungslimit, und das stört viele Anleger. Der Grund für das Limit liegt an dem derzeitigen Nachfrage-Überschuss. Das Angebot an Krediten reicht aktuell nicht aus, um angemessen auf die Nachfrage zu reagieren.
Aus diesem Grund hat Bondora noch immer ein Einzahlungslimit von 1.000 €. Doch genau das soll sich mit dem neuen Produkt „Go & Grow Unlimited“ ändern. Wie auch der Name bereits verrät, gibt es bei diesem Produkt kein Einzahlungslimit. Investoren können so viel Geld investieren, wie sie möchten. Schauen wir uns einmal an, wie dieses neue Produkt auf der Website von Bondora aktuell beworben wird.
So funktioniert Go & Grow Unlimited
Wirft man einen Blick auf die Website von Go & Grow Unlimited, wird man zu Beginn mit einem freundlichen Intro-Video willkommen geheißen.
Unter diesem Video befindet sich ein kurzer Text, der, wenn man ihn liest, Investoren direkt abschrecken sollte. Denn in dem Text steht, dass Investoren bei Bondora Go & Grow Unlimited eine Rendite von 2 % jährlich erzielen können.
2 % Rendite für P2P-Kredite? Aber sicher nicht! Zur Erinnerung: P2P-Kredite kennzeichnen sich vor allem dadurch, dass sie vergleichsweise hohe Renditen abwerfen. Doch genau dieser entscheidende Vorteil fällt bei dem neuen Go & Grow Unlimited komplett weg!
Bondora ist eine der ältesten P2P-Kredite-Plattformen in Europa, wenn es um Konsumkredite geht. Das Unternehmen ist seit nun mehr als fünf Jahren profitabel, beherbergt mehr als 200.000 Investoren und punktet allgemein mit seiner hohen Transparenz.
Dennoch werde ich nicht in dieses neue Produkt investieren, denn 2 % Zinsen sind mir definitiv zu wenig. Investoren müssen nämlich bedenken, dass es hier keine Einlagensicherung gibt, wie das beispielsweise bei einem Tages- oder Festgeldkonto der Fall ist. Das Geld der Anleger, das in solchen Fällen meist bis zu 100.000 € gesichert ist, hat bei Bondora keinerlei Sicherung und das, obwohl es sich bei P2P-Krediten um hochriskante Anlagen handelt.
Die Rendite von 2 % jährlich bei Bondora Go & Grow Unlimited steht für mich in absolut keinem Verhältnis zu den Risiken, die ich als Investor bei dem Produkt eingehen muss. Ich investiere daher nicht in Go & Grow Unlimited.
Ein Testlauf von Bondora
Viele Anleger fragen sich nun vermutlich, wieso Bondora dieses neue und wenig attraktive Produkt veröffentlicht hat. Eine mögliche Antwort liegt in den folgenden Zeilen versteckt.
Bondora Go & Grow Unlimited ist ein Exklusivangebot und somit nicht für jeden Investor frei verfügbar. Investoren, die dieses Produkt testen möchten, können es nicht mit ein paar Klicks erwerben, sondern müssen es über das Support-Team beantragen.
Vermutlich möchte Bondora mit dieser Methode testen, wie viele ihrer Investoren tatsächlich bereit wären, dasselbe Risiko für deutlich weniger Rendite einzugehen.
Befindet sich Bondora im Sinkflug?
Noch vor der Corona-Krise, vor November 2020, konnten Anleger auf Bondora beliebig hohe Summen investieren und das bei einer konstanten Rendite von 6,75 %. Das bedeutet im Umkehrschluss, Bondora Go & Grow gab es auch damals schon – wir wussten es nur noch nicht!
Dasselbe Produkt wird eine kurze Zeit später unter einem anderen Namen veröffentlicht und ist nun deutlich unattraktiver als davor. Möglicherweise gibt es Anleger, die sich bereit erklären, auch in dieses Produkt zu investieren. Ich werde es aber definitiv nicht machen, denn das Risiko ist mir in diesem Fall viel zu hoch.
Fazit: Ein merkwürdiges Produkt für einen etablierten Anbieter
Bondora zählt zu den renommiertesten Plattformen mit einer langen Erfolgshistorie, einer hohen Anzahl an Investoren und einem seriösen Auftritt. Aus diesem Grund ist es umso merkwürdiger, dass das Unternehmen jetzt ein Produkt auf den Markt gebracht hat, bei dem es genau weiß, dass es nicht sehr attraktiv für Anleger ist.
Für mich liegt nahe, dass Bondora Go & Grow Unlimited lediglich ein Testprodukt für den P2P-Kredite-Anbieter darstellt, um womöglich herauszufinden, wie weit die Renditen gesenkt werden können, bevor Investoren von der Plattform abspringen. Auch, wenn ich Bondora sehr wertschätze, hat mich dieses Produkt ausnahmsweise mal nicht überzeugt!
Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.
Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.
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