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Wird das die nächste Pleite auf Mintos?
Ein neuer Kreditgeber wurde vom Mintos Marktplatz für P2P-Kredite rausgeworfen. Warum das passiert ist und was das für Investoren bedeutet, erfährst du heute in diesem Artikel.
In diesem Artikel erhältst du Antworten auf folgende Fragen:
- Warum wurde ein Auto-Kreditgeber vom Mintos Marktplatz rausgeworfen?
- Welche Probleme birgt die türkische Lira derzeit für Investoren?
- Was bedeutet die türkische Geldpolitik für zukünftige Investments?
Ein überraschender Rauswurf
Der türkische Auto-Kreditgeber „Wowwo“ wurde von Mintos Marktplatz rausgeworfen und kann sich nun nicht mehr über die Plattform finanzieren. Da stellen sich klarerweise gleich einmal die Fragen: Was bedeutet das für mich als Anleger, der in Wowwo investiert hat? Und was bedeutet das für mein Geld?
Für die meisten Investoren kommt der Rauswurf von Wowwo sicherlich überraschend, denn der Kreditgeber hat bisher immer pünktlich ausgezahlt und auch sonst keinerlei Probleme in der Vergangenheit verursacht. Aber wie kam es dann zu diesem plötzlichen Ereignis?
Die Risiken einer unsicheren Währung
Die Antwort liegt nicht bei Wowwo selbst, sondern in der türkischen Währung, der Lira. Hinsichtlich der Währung sah Mintos nämlich beträchtliche Risiken für Investoren und zog daraufhin kurzerhand die Reißleine. Es ist ja ein allseits bekanntes Problem mit Währungen: auf der einen Hand ist es die Möglichkeit einer hohen Inflation, auf der anderen Hand der Verlust der Währung gegenüber dem Dollar und Euro. Sehen wir uns diese zwei Probleme im Fall von Wowwo mal genauer an.
Problem Nr. 1: Die Inflation
Im November 2021 betrug die Inflation in der Türkei satte 21 %! Das muss man sich erst einmal vorstellen. Zehn Monate zuvor, im Januar 2021, waren es 15 %. Das entspricht einem Wachstum von 6 %punkten in nur zehn Monaten – und der Trend geht weiter.
Wir beobachten hier also weiterhin äußerst hohe Inflationswerte, die absolut nichts mit kontrollierter Inflation zu tun haben, sondern lediglich ein großes Problem für den türkischen Markt darstellen. Alltägliche Produkte werden teurer und der durchschnittliche Türke kann sich von seinem Gehalt deutlich weniger leisten als zuvor. Die Kaufkraft leidet enorm.
Gleichzeitig kommt der Verfall der türkischen Lira selbst hinzu. Seit den letzten 12 Monaten gab es hier einen Wertverfall von knapp 50 % gegenüber dem Dollar und Euro. Einfach formuliert bedeutet das: für ausländische Produkte aus dem Dollar- oder Euroraum muss man jetzt doppelt so viel ausgeben als davor – und das ist gar nicht gut. Denn das hindert viele Bürger daran, ihr Leben einigermaßen normal weiterzuleben, aber auch, die Auto-Kredite von Wowwo rechtzeitig zurückzuzahlen.
Einen Vorteil gibt es dennoch im Fall Wowwo. Es handelt sich bei dem Kreditgeber nämlich um besicherte Konsumkredite – Autos – und nicht um unbesicherte Kredite, wie beispielsweise für den Kauf von Fernsehern. Solche besicherten Kredite lassen sich, sollte der Kreditnehmer ausfallen, deutlich einfacher zu Geld verwandeln als andersrum. Und auch wenn sie mit der Zeit etwas an Wert verlieren, sind Autos in der Regel ein relativ inflationsgeschütztes Asset.
Problem Nr. 2: Die türkische Politik
Am ersten Januar 2021 war eine Lira 11 Cent wert. Im Dezember desselben Jahres waren es nur noch 5,4 Cent. Eine besorgniserregende Entwicklung, die vor allem seit Anfang Oktober rasch voranschreitet. Der Grund dafür liegt in der türkischen Politik bzw. Zentralbank-Politik. Als kleine Erinnerung: Innerhalb von zwei Jahren hat der türkische Präsident Erdogan drei Zentralbankchefs entlassen, weil sie nicht seinen währungspolitischen Vorstellungen folgten.
Es wurden so lange Zentralbankchefs entlassen, bis einer auftauchte, der bereit war, Erdogans Vorstellungen umzusetzen. Von Unabhängigkeit kann bei diesem Vorgehen wohl kaum die Rede sein. Und das gefällt auch Investoren nicht. Erdogan selbst sagt, die Türkei stehe unter „Angriff von ausländischen Mächten“. Vielleicht ist das aber auch viel mehr ein Ablenken vom eigenen Versagen der Wirtschaftspolitik. Denn der Plan, durch Druck auf die Zentralbanken, die Zinsen enorm zu senken, um so die Wirtschaft wieder anzukurbeln und der Inflation entgegenzuwirken, ist bislang kläglich gescheitert.
Eingetroffen ist nämlich das genaue Gegenteil: Die Inflation steigt immer weiter an. Seit September wurden insgesamt fünf Abwertungen vom Leitzins beschlossen, um insgesamt fünf Prozent. Somit liegt der Leitzins nur noch bei 14 %. Im September waren es noch 19 %.
Der Abstieg des Leitzinses macht die Währung wesentlich unattraktiver für Sparer, aber auch Investoren. Sieht man sich die Entwicklung der letzten Jahre genauer an, erkennt man allgemein einen klaren Verfall der Lira seit 2013. Dieses wirtschaftspolitische Experiment ist demnach keine Neuerscheinung in der Türkei und auch bei weitem nicht so erfolgreich, wie man zu glauben vermochte. Durch diese Art der Politik werden auch viele Vorprodukte für die türkische Industrie deutlich teurer. Es wird also mehr Geld ausgeben, um die Vorprodukte aus anderen Ländern einzukaufen.
Was ist das Ziel der türkischen Geldpolitik?
Es wurde bereits in mehreren asiatischen Ländern vorgemacht; das Ziel, das durch ein Abwerten der eigenen Währung erreicht werden soll, ist offenbar die Vergünstigung der Exporte. So würden beispielsweise türkische Produkte in Supermärkten für Bürger in Deutschland deutlich günstiger werden. Für Ausländer von Vorteil, für die eigene Bevölkerung miserabel.
Somit kämpfen auch türkische Kreditnehmer von Wowwo mit der Rückzahlung ebendieser, was folglich dazu führt, dass Wowwo seine Investoren im Ausland nicht mehr zurückzahlen kann – obwohl dies bis jetzt noch nie ein Problem dargestellt hat. Doch gerade, weil die meisten Kredite, Euro-Kredite sind und diese nun binnen kürzester Zeit bis zu 50 % teurer geworden sind, gibt es große Schwierigkeiten in der Rückzahlung. Und weil die Senkung der Zinsen scheinbar noch länger stattfinden wird, hat Mintos, zurecht, die Reißleine gezogen. Immerhin müssen die eigenen Investoren auch bezahlt werden.
Die Lage in der Türkei macht den Markt für Investoren immer uninteressanter, weil unabsehbar ist, wie sich die wirtschaftliche Situation in Zukunft entwickeln wird.
Ein Blick ins Portfolio
Aktuell befinden sich vier Kredite von Wowwo mit insgesamt 40 € im eigenen Portfolio, also nicht sehr viel. Davon wurden bereits 25 € zurückgezahlt, 17 € Restschuld stehen noch aus, sowie eine ausstehende Zahlung von 3 €. Sollte dieser Betrag ausfallen, stellt das bei weitem kein finanzielles Risiko dar. Dennoch gibt es sicherlich genügend Anleger, die weitaus stärker in Wowwo investiert sind und daher auch einen größeren finanziellen Einschnitt erleiden würden.
Fazit: Die Lage ist angespannt, der Markt ist es auch
Es scheint, als nehmen die bisherigen Entwicklungen in der Türkei auch weiterhin ihren Lauf. Zinsen werden vermutlich auch in naher Zukunft sinken und die Inflation steigen. Darunter leidet nicht nur die türkische Bevölkerung, sondern auch all jene, die in den türkischen Markt investiert sind. Ob sich Investitionen in der Türkei aktuell noch lohnen, bleibt daher fraglich.
Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.
Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.
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