Lohnen sich 13 % Zinsen bei Bauern? HeavyFinance Risiko

HeavyFinance bietet Privatanlegern wie dir die Möglichkeit, 13 % Zinsen mit Agrarkrediten zu verdienen und das mit einer Absicherung durch Land oder Maschinen. Das Risiko wird damit bereits stark gesenkt, aber wie hoch das Risiko schlussendlich wirklich ist und was du bei HeavyFinance im Auge behalten solltest, das erfährst du in diesem Artikel.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Was macht HeavyFinance so besonders und wie funktioniert das Modell?
  • Was sind die 4 größten Risiken bei einem Investment auf der Plattform?
  • Wie wirken sich die Subventionen der EU auf Agrarkredite aus?
  • Und wie viele vergebene Kredite sind bisher ausgefallen?

Was macht HeavyFinance so besonders?

HeavyFinance ist eine neue, interessante Plattform zum Investieren in P2P-Kredite. Im Gegensatz zu vielen anderen Plattformen am Markt bietet HeavyFinance keine Kredite an Konsumenten, sondern vergibt diese ausschließlich an Bauern. Diese sollen damit die Möglichkeit bekommen neue Anschaffungen, wie Maschinen für ihr Feld, neue Hallen oder Land, finanzieren zu können. 

Damit Bauern Kredite über HeavyFinance beziehen können, müssen sie allerdings Sicherheiten in Form von eigenen Maschinen, Hallen, Land oder ähnliches hinterlegen. Wenn das passiert, haben Investoren auf der Plattform die Chance, 13 % Zinsen pro Jahr zu verdienen. Für mich eine äußerst attraktive und vor allem auch sinnvolle Plattform, da hier echtes Produktivkapital finanziert wird.

Beispiel-Kredite auf HeavyFinance

Damit auch du erfährst, wie hoch das Risiko auf HeavyFinance tatsächlich ist, um infolgedessen deine Investments auf der Plattform besser einschätzen zu können, habe ich dem Unternehmen meine Fragen geschickt. 

Sehen wir uns einmal die 4 größten Risiken bei einem Investment auf HeavyFinance an.

Die 4 größten Risiken bei HeavyFinance

Kein Investment kommt ohne Risiken. Die riesigen auf HeavyFinance sind allerdings durch das geschaffene Modell deutlich minimiert. Dennoch bleibt immer ein gewisses Restrisiko bestehen. 

Zuerst werfen wir einen Blick auf die Performance von Agrarkrediten in den vergangen 20–30 Jahren. Haben Bauern in der Vergangenheit ihre Kredite grundsätzlich zurückgezahlt oder waren sie oftmals im Verzug?

Anschließend geht es um den aktuellen Stand der Landwirtschaft sowie die Höhe der Subventionen, die Bauern von der EU erhalten und die mittlerweile einen großen Teil ihres Umsatzes ausmachen. 

Als dritten Punkt sehen wir uns das Kreditportfolio von HeavyFinance genauer an und das Team, das hinter der Plattform steht. Im letzten Punkt widmen wir uns den Rückholungen. Also, wie gut der Inkasso-Prozess auf der Plattform läuft.

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Risiko 1: Performance von Agrarkrediten

Historisch betrachtet sind die Ausfallraten bei Krediten an Bauern über die letzten 30 Jahre stets deutlich niedriger gewesen als der Anteil von verspäteten Krediten bei Konsumschulden wie jener von Kreditkarten. 

Ausfallraten Agrarkredite (blaue Linie) vs. Kreditkarten (rote Linie)

Wie in der obigen Abbildung zu sehen ist, steigen die Ausfallquoten während Krisen bei Konsum- aber auch Agrarkrediten an. Agrarkredite verzeichnen allerdings während solcher Krisen deutlich geringere Ausfallraten.

Im aktuellen Jahr können wir sogar einen umgekehrten Trend beobachten: Während die Verzugsquoten für sowohl Kreditkarten als auch landwirtschaftliche Kredite auf dem historischen Tiefpunkt der letzten 30 Jahre sind, so steigen aktuell die Verzüge bei Kreditkartenschulden wieder an. 

Bei Agrarkrediten sinkt die Verzugsquote indessen weiter. Grund dafür sind die Subventionen der EU, die die Landwirtschaft unterstützen möchte, da Lebensmittelsicherheit immerhin systemrelevant für die gesamte Bevölkerung ist. Diese Subventionen steigen Jahr für Jahr an, exemplarisch zu sehen am Beispiel von Deutschland in der folgenden Grafik.

Direktzahlungen und Zuschüsse an landwirtschaftliche Betriebe 
Direktzahlungen und Zuschüsse an landwirtschaftliche Betriebe 

in Deutschland von 2005/06 bis 2019/20 in Euro

Agrarsubventionen kennen nur eine Richtung: nach oben. Das zeigen auch die Zahlen für die Subventionen der gesamten EU in den nächsten 4 Jahren, die durch diverse Unterstützungsprogramme ermöglicht werden. 

Geplante Agrarsubventionen der EU von 2024 bis 2027 in Milliarden Euro
Geplante Agrarsubventionen der EU von 2024 bis 2027 in Milliarden Euro

Spannend ist auch ein Blick auf den EU-Haushalt, denn auch hier nehmen Agrarsubventionen mit 36 % den größten Posten ein. Wenn man also bereits Steuern an die EU zahlt und diese wiederum an Bauern weitergehen, so kann man doch wenigstens selbst davon profitieren, indem man in Agrarkredite investiert. 

EU-Haushalt 2021

Risiko 2: Wirtschaft und Subventionen

Bauern erhalten ihre Subventionen 2 Mal pro Jahr und somit viel Geld auf einen Schlag. Der Hauptstichtag für die Auszahlung dieses Jahr war der 15. Mai. Dadurch haben die Kreditausfälle laut Angaben von HeavyFinance erstmal ihren Höhepunkt für 2023 erreicht und sollen von nun an wieder sinken. 

Interessant sind aktuell jedoch auch die stark gestiegenen Lebensmittelpreise, die mittlerweile jeder beim Einkaufen zu spüren bekommt. Das liegt größtenteils daran, dass die Bauern ihre Lebensmittel derzeit teurer verkaufen, wie im folgenden Chart am Maispreis pro Buschel (=35,2 kg) zu sehen ist.

Maispreis pro Buschel 
Maispreis pro Buschel 

Die Preise sind aktuell mit 6 € pro Buschel auf einem hohen Wert und damit doppelt so hoch wie vor der Corona-Krise, wo sie noch auf 3 € lagen. Beim Preis für Weizen verhält es sich ähnlich. Ein Grund für die deutlich höheren Preise sind die angestiegenen Dünger-Preise. Auch diese waren vor der Corona-Krise deutlich niedriger, wie in der folgenden Abbildung zu sehen ist.

Durchschnittliche sächsische Erzeugerpreise für Düngemittel 

Neben den Preisen für Düngemittel sind auch die Preise für Diesel, mit dem Traktoren und andere Maschinen betrieben werden, weiterhin hoch – auch wenn das Rekordhoch bereits überwunden ist. Und das wirkt sich unmittelbar auf die Preise für Lebensmittel aus.

Diesel Benzinpreisentwicklung in Euro
Diesel Benzinpreisentwicklung in Euro

Trotz der angestiegenen Erzeugerpreise für Bauern ist ihr Einkommen im vergangenen Jahr deutlich gestiegen, nämlich um 32 % auf rund 43.500 € je Arbeitskraft. Damit handelt es sich um das stärkste Einkommenswachstum seit über 10 Jahren. Man kann demnach sagen, dass in diesem Fall die Flut an hohen Preisen alle Boote in der Landwirtschaft angehoben hat. 

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Risiko 3: Kreditportfolio und Team

Von den ausgegebenen Krediten auf HeavyFinance sind aktuell 9 % ausgefallen. Das ist durchaus viel in Anbetracht der wirtschaftlich vorteilhaften Rahmenbedingungen, die wir bereits genannt haben. 

Auf Nachfrage, wieso aktuell so viele Kredite ausgefallen sind, antwortet HeavyFinance, dass der Grund dafür wenige, relativ große Bauern sind, die derzeit ihre Kredite nicht mehr bedienen können. Bei den Rückholungen soll es allerdings aufgrund der EU-Subventionen gut laufen, so das Unternehmen. 


Zudem erwähnt HeavyFinance, dass die hinterlegten Sicherheiten in Form von Land von Jahr zu Jahr immer teurer werden und somit auch die Chancen auf bessere Rückholungen steigen. 

Beitrag zu Verdreifachung des Preises für Agrarland in Lettland

Von ihren bisher 1.300 vergebenen Krediten soll außerdem bislang keiner einen Verlust für Investoren verursacht haben. Das Unternehmen rechnet mit einer Ausfallquote von 7 % unter wirtschaftlich normalen Bedingungen. In einer Rezession kann sie sich auf 10 % erhöhen. 

Was das Team angeht, so hat sich HeavyFinance dank starker Unterstützung durch Venture-Capital mittlerweile sehr viel Expertise einkaufen können. Das Unternehmen stellt auch weiterhin neue Leute ein. Wie gut das Team bei Rückholungen agiert, bleibt aber noch abzuwarten.

Beitrag zu Finanzierung von HeavyFinance

Risiko 4: Rückholungen

Die Rückholungen beeinflussen maßgeblich, wie viel Rendite Investoren verdienen. Aus diesem Grund habe ich erneut bei HeavyFinance nachgefragt, um zu ermitteln, welche Rendite sie nach Abzug von Kreditverlusten bei ihren Anlegern selbst als gut bezeichnen würden. Die Antwort: 12 % Rendite.

Der Grund, weshalb solche hohen Renditen anvisiert werden können, liegt vor allem daran, dass Bauern in der EU kaum Kredite unter 50.000 € erhalten, da sich dieses kleine Volumen für Banken kaum lohnt. Für HeavyFinance allerdings schon. Daher erwartet die Plattform auch in den kommenden 2–4 Jahren zweistellige Renditen für ihre Investoren, bevor sie dann auf einstellige Renditen sinken. 

Laut Angaben der EU existieren enorme Investitionslücken im Agrarbereich, die sich von 18 bis 46 Milliarden Euro pro Jahr spannen. Die folgende Abbildung verdeutlicht das. Je dunkler die Länder, desto größer die jeweilige Investitionslücke.

Investitionslücken im Agrarbereich in den EU-Ländern

Für Investoren bedeutet die aktuelle Lage demnach, dass sie erstmal deutlich höhere Renditen verdienen können als sonst am Markt üblich ist – ein regulärer marktwirtschaftlicher Mechanismus. Aus diesem Grund ist dieser Markt momentan besonders interessant für viele Anleger.

HeavyFinance berichtet außerdem, dass Rückholungen im Schnitt 6–8 Monate dauern, wenn einmal ein Kredit ausgefallen ist. Das ist die Zeit, in der Gerichte und Gerichtsvollzieher ihre Arbeit erledigen, bis HeavyFinance das Geld aus dem Zwangsverkauf erhält und es dann auch an die Investoren wieder ausgeschüttet werden kann. Falls der Kreditnehmer die Bewertung der Sicherheit anzweifelt oder Zweifel an der Zwangsversteigerung erhebt, kann sich dieser Prozess auch verzögern. 

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Fazit: Gute Aussichten für ein Investment in Agrarkredite 

Unter den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist HeavyFinance eine durchaus interessante P2P-Kredite-Plattform für mich. Die Plattform bietet ihren Investoren gute Sicherheiten und auch die EU-Subventionen für Agrarkredite steigen weiterhin an, was ein Ausfallrisiko minimiert. Das größte Risiko für mich liegt aktuell in den Rückholungen. Durch das junge Alter der Plattform stellt sich für mich noch die Frage, ob diese wirklich so gut funktionieren werden wie verkündet. Ich werde mein Investment auf HeavyFinance jedoch weiter ausbauen und schon bald auf 5.000 € anheben. Wie es bis dahin läuft, erfährt ihr schon bald!

Über unseren Autor

Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.

Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.

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