Staatsanleihen 2023 - Lohnt sich das Investieren?

Staatsanleihen 2024 – Lohnt sich das Investieren?

Wer sein Portfolio weiter diversifizieren möchte, für den könnten Staatsanleihen eine Möglichkeit sein. Sie sind ein interessantes Werkzeug, um den Sicherheitsbaustein im eigenen Depot auszubauen. In diesem Artikel erfährst du, wie genau Staatsanleihen funktionieren und was du vor einer Investition wissen solltest.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Durch Staatsanleihen kann sich der Staat Geld beschaffen, um Projekte umzusetzen
  • Anleger erhalten das geliehene Geld inklusive Zinsen zurück
  • Die Bonität der jeweiligen Länder spielt eine entscheidende Rolle und bezeichnet die Zahlungsfähigkeit eines Landes
  • Es gibt eine Art Staatsanleihen-ETFs, um diversifiziert in Staatsanleihen zu investieren

Was ist eine Staatsanleihe?

Staatsanleihen können erklärt werden als festverzinsliche Schuldverschreibungen. Der Käufer der Staatsanleihe leiht dem Staat eine bestimmte Geldsumme. Im Gegenzug erhält der Besitzer zwei Versprechen vom Staat. Der Käufer bekommt den Nominalwert, also denselben Geldbetrag wieder zurück nach Ablauf des vereinbarten Zeitraums. Zusätzlich fällt ein fester Zinssatz des Betrages an, der auch Kupon genannt wird. 

Die Dauer des Zeitraumes zwischen Kauf und Rückgabe des Geldes inklusive Zinsen durch den Staat kann ganz unterschiedlich ausfallen. Es gibt Anleihen, deren Fälligkeitstermin nach einem Jahr anfällt, andere erst nach 30 Jahren oder noch später. 

Funktionsweise einer Staatsanleihe
Funktionsweise einer Staatsanleihe

Gut zu wissen:

Staatsanleihen können als wichtiges Werkzeug der Politik angesehen werden. Sie sind eine wichtige finanzielle Stütze der Staaten. Staatsanleihen werden von Regierungen benutzt, um eigene Projekte finanzieren und umsetzen zu können. Private Anleger dagegen profitieren je nach Land von einer sicheren Anlagemöglichkeit.

Das erklärt auch das größte Risiko von Staatsanleihen: Sollte der entsprechende Staat pleitegehen, ist er nicht mehr dazu in der Lage, das Geld inklusive der Zinsen zurückzuzahlen. Bei der Auswahl der Staatsanleihen gilt es also, das individuelle Risiko des jeweiligen Landes zu berücksichtigen. 

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Wichtige Merkmale und Begriffe rund um Staatsanleihen

Folgende Begriffe solltest du kennen, um Staatsanleihen als Anlageklassen zu verstehen:

  • Fälligkeitsdatum: Das Fälligkeitsdatum bezeichnet den Tag, an dem der Nominalwert der Anleihe an den Käufer zurückgezahlt wird. Dabei ist zu beachten, dass die Laufzeiten sehr unterschiedlich sind. Grundsätzlich gelten Staatsanleihen als langfristige Anlageklasse. 
  • Emittent: Der Emittent ist der Herausgeber der Anleihe. Im Falle von Staatsanleihen ist also der jeweilige Staat der Emittent. Anleihen können herausgegeben werden von Industrieländern wie Amerika oder Deutschland, Schwellenländer wie Brasilien oder weniger entwickelten Ländern. 
  • Kupon: Als Kupon oder Kuponsatz einer Staatsanleihe wird der jährliche Prozentsatz des Nennwerts bezeichnet, der an den Gläubiger der Anleihe ausgezahlt wird. 
  • Nennwert: Der Nennwert ist der Rückzahlungswert einer Anleihe. Dieser wird am Fälligkeitsdatum zurückgezahlt. 
  • Währung: Anleihen gibt es in unterschiedlichen Währungen. Manche davon gelten als eher instabil, weshalb manche Staaten ihre Währungen lieber in Dollar ausgeben, um mehr Investoren anzuziehen. 
  • Anleihenkurs: In der Theorie sollte der Emissionskurs dem Nennwert entsprechen. Allerdings kann nach der Emission der Anleihe der Kurs erheblich schwanken. 
  • Rendite: Die Rendite von Staatsanleihen wird durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst: Zinssatz, Laufzeit, Zahlungsfähigkeit des Staates und möglicher Währungswechsel.
  • Bonität: Die Bonität ist die Bewertung eines Landes in Bezug auf dessen Zahlungsfähigkeit. 

Wie kommt der Kurs von Staatsanleihen zustande?

Wichtig für den Kurs der Anleihe ist die Zinsentwicklung. Wenn der aktuelle Marktzins steigt, fallen die Anleihenkurse. Das passiert, weil neue Staatsanleihen mit höherem Zinssatz bei gleichbleibender Laufzeit auf den Markt kommen, wodurch die Kurse alter Anleihen fallen. Falls dieser gleich bleiben würden, würde niemand alte Anleihen mit dem schlechteren Zins erwerben. 

Wie bei anderen Anlageklassen spielen auch Angebot und Nachfrage eine Rolle. Die Nachfrage hängt davon ab, ob die Anlageklasse als attraktiv bewertet wird. Das Angebot von Staatsanleihen wird durch die jeweiligen Länder vorgegeben. Diese geben Anleihen heraus, wenn sie neues Kapital für die Umsetzung neuer Projekte benötigen.

Gut zu wissen:

Auch die Inflation hat Einfluss auf den Kurs von Staatsanleihen. Steigt die Inflation und die Kaufkraft des Kupons nimmt ab, sind die Kuponzahlungen für Anleger weniger wert. Bei starker Inflation kommt es häufig zur Anhebung der Zinssätze durch Währungsbanken. Höhere Zinssätze führen dann zu einem niedrigeren Marktpreis von Anleihen. 

Kreditratings tragen zur Kursentwicklung von Staatsanleihen bei. Auch wenn Staatsanleihen grundsätzlich zu den sicheren Anlagen zählen, gibt es Staaten, bei denen es zu Zahlungsausfällen kommen kann. Anleihen, die als riskanter bewertet werden, stehen mit einem niedrigeren Kurs in Zusammenhang. 

5 Faktoren, die den Anleihenkurs beeinflussen

Was bedeutet Bonität?

Die Bonität nimmt ebenfalls Einfluss auf die Kursentwicklung einer Staatsanleihe. Bonität beschreibt die Zahlungsfähigkeit eines Landes. Bei Staatsanleihen von Ländern mit guter Bonität ist der Zahlungsausfall gering. Bei Ländern mit schlechter Bonität kann es zu Zahlungsausfällen kommen, das Risiko wird als eher hoch eingestuft.

Achtung!

Dieses Risiko wirkt sich ebenfalls auf den Kupon aus. Länder mit guter Bonität sind gekennzeichnet durch niedrigere Kuponzinsen, Länder mit schlechter Bonität dagegen bieten Anleihen mit höherem Kupon aufgrund des gesteigerten Risikos. Es ist möglich, dass die Bonität während der Laufzeit der Anleihe heruntergestuft wird.

Staatsanleihen mit schlechter Bonität gelten als spekulativ und risikoreich. Sie werden oft als “Junk Bonds” bezeichnet, was im Deutschen so viel heißt wie “Ramschanleihe”. Durch das erhöhte Risiko locken sie mit vergleichsweise hohen Renditechancen Anleger an. 

Bei Ländern mit sehr guter Bonität kann es sogar zu Negativzinsen kommen. Das war beispielsweise in Deutschland in den letzten Jahren der Fall. Folgende Übersicht hilft dir, Länder mit den jeweiligen Bonitäten und ihren Risiken realistisch einschätzen zu können: 

LänderratingBedeutung
AAA /Triple-AÄußerst starke Zahlungsfähigkeit
AASehr gute Zahlungsfähigkeit
AStarke Zahlungsfähigkeit, aber leicht anfällig für wirtschaftliche Bedingungen
BBBAngemessene Zahlungsfähigkeit, aber anfälliger für ungünstige wirtschaftliche Veränderungen 
BBSpekulativ: Zahlungsfähigkeit kurzfristig weniger anfällig, aber langfristig mit großen Unsicherheiten verbunden
BSpekulativ: Derzeit zahlungsfähig, aber anfälliger für ungünstige Situationen
CCCSpekulativ: Zahlungsfähigkeit derzeit anfällig und abhängig von Bedingungen
CCSpekulativ und hochgradig gefährdet: Zahlungsausfall ist noch nicht eingetreten, wird aber ziemlich sicher erwartet
CSpekulativ und hochgradig gefährdet: Derzeit sehr anfällig für Zahlungsausfälle und die Rückzahlung wird wohl geringer ausfallen
DSpekulativ und hochgradig gefährdet: Es besteht bereits Zahlungsverzug oder der Bruch einer finanziellen Verpflichtung, möglicherweise wurde ein Konkursantrag gestellt

Mit folgender Tabelle kannst du dir einen Überblick verschaffen über mögliche Renditen mit Staatsanleihen, durch die exemplarische Darstellung einiger Länder. 

LandRendite durch Staatsanleihe (in Prozent)
USA1,62
Griechenland0,9 
Italien0,75
Spanien0,39
Irland0,09 
Belgien0,04
Finnland-0,11
Niederlande-0,13
Deutschland-0,28 

Investieren in Staatsanleihen – Das solltest du beachten

Für die Investition in Staatsanleihen benötigst du ein Depot für Wertpapiere bei einer Bank. Privatanleger können über den Sekundärmarkt Bundesanleihen an der Börse erwerben. Dafür können die ISIN und die Wertpapierkennnummer der entsprechenden Anleihe verwendet werden. Folgende Punkte solltest du beachten, bevor du dich für eine Investition in Staatsanleihen entscheidest.

Staatsanleihen als Sicherheitsbaustein im Portfolio

Staatsanleihen sind eine gute Wahl für Anleger, die nach Anlageklassen suchen, um ihren Sicherheitsbaustein im eigenen Portfolio zu erhöhen. Anleihen von Staaten schwanken geringer als beispielsweise Aktien. 

Gut zu wissen:

Das trifft besonders dann zu, wenn es sich um Länder mit hoher Bonität handelt. Bei solchen Staaten ist das Risiko des Zahlungsausfalls gering. Allerdings bieten risikoarme Anleihen aufgrund der hohen Sicherheit auch kaum Renditechancen. Staatsanleihen mit hoher Bonität eignen sich also nur für diejenigen Investoren, die einen Teil ihres Vermögens sehr sicher anlegen wollen.

Unterschiedliche Währungen

Trotz der generellen Sicherheit von Staatsanleihen gibt es ein weiteres mögliches Risiko: das Währungsrisiko. Dieses kann eintreten, wenn ein Anleger sich Staatsanleihen in einer fremden Währung kauft. Es gibt zahlreiche Gründe, die zu starken Schwankungen von Wechselkursen führen können. 

Mögliche Gründe können wirtschaftliche oder politische Krisen im jeweiligen Land sein. Dadurch kann es zu einem starken Abfall der Landeswährung kommen. Investoren könnten am Fälligkeitsdatum ihrer Anlage nun umgerechnet weniger als den Nennwert der Anleihe zurückbekommen. Es gibt einen einfachen Weg, um das Währungsrisiko zu umgehen: Dazu sollten nur Staatsanleihen mit der eigenen Währung gekauft werden. 

Gibt es Staatsanleihen-ETFs?

Es ist möglich, nicht nur in einzelne Staatsanleihen zu investieren, sondern in Anleihenfonds. Auf diese Weise kannst du deine Investitionen in Staatsanleihen diversifizieren und in mehrere Anleihen gleichzeitig investieren. So kann das Risiko gesenkt werden. 

Solche ETFs enthalten Anleihen mit kurzen und langen Laufzeiten und Anleihen aus unterschiedlichen Staaten mit verschiedenen Bonitäten. Diese Mischung kann Schwankungen und mögliche Verluste ausgleichen. Solche ETFs sind günstiger als aktiv gemanagte Anleihenfonds, die teilweise hohe Gebühren erheben. 

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Fazit: Staatsanleihen im Depot als Sicherheitsbaustein

Staatsanleihen sind festverzinsliche Schuldverschreibungen und ermöglichen es dem Anleger, dem Staat Geld zu leihen. Im Gegenzug erhält dieser nach Ablauf eines festen Zeitraumes das Geld inklusive Zinsen zurück.

Beim Kauf von Staatsanleihen sollte die Bonität des jeweiligen Landes beachtet werden. Länder mit guter Bonität haben nur ein geringes Risiko, es kommt kaum zu Ausfällen. Höhere Renditechancen gibt es bei Ländern mit schlechter Bonität, allerdings steigen hier auch die Risiken.

Staatsanleihen eignen sich für Anleger, die nach einer sehr sicheren Anlage suchen, um risikobehaftete Anlagen wie Aktien auszugleichen. Dazu könnten auch Staatsanleihen-ETFs gekauft werden, die eine weitere Diversifikation fördern. 

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Staatsanleihen

Über unseren Autor

Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.

Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.

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