Du möchtest deine Familie finanziell versorgen, Geld für deine Kinder anlegen, deine Rente vergrößern oder einfach eine höhere Rendite erzielen und hast daher beschlossen, in ETFs zu investieren? Großartig! Falls du nun auf der Suche nach einem passenden Fonds für dich bist, ist dieser Artikel besonders nützlich. Wir zeigen dir, welche Aspekte du bei deiner ETF Suche beachten solltest, um den passenden Fonds für dein Portfolio zu finden.

Das Wichtigste in Kürze:

  • In diesem Artikel zeigen wir dir unterschiedliche subjektive bzw. individuelle Kriterien, die wichtig sind bei deiner ETF Suche. Diese kannst du nutzen, um deine Geldanlage an deine Anlagestrategie anzupassen
  • Darüber hinaus zeigen wir dir allgemeingültige Kriterien wie das Fondsvolumen, die dir dabei helfen können, Risiken bei deiner Geldanlage zu vermeiden

Individuelle Kriterien bei der ETF Suche

Im Folgenden zeigen wir dir, welche Kriterien du überprüfen solltest, bevor du dich für einen Fonds entscheidest. Dazu haben wir unterteilt in individuelle Kriterien, mit deren Hilfe du deine Strategie verfeinern kannst und allgemeingültige Aspekte.

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Thesaurierend vs. ausschüttend

Wenn Unternehmen Gewinne erzielen, können sie diese für unterschiedliche Zwecke verwenden. Beispielsweise können sie in weitere Projekte investieren, in die Forschung, Rücklagen bilden für wirtschaftlich schwierige Zeiten oder einen Teil der Gewinne an die Aktionäre auszahlen. Entscheiden sich Konzerne für Letzteres, werden die Auszahlungen Dividenden genannt.

Hast du in einen ETF investiert und nicht in reine Aktien, hast du die Wahl zwischen einem thesaurierenden oder einem ausschüttenden Fonds. Ein ausschüttender ETF zahlt dir diese Dividenden regelmäßig zu bestimmten Zeitpunkten aus. Diese werden dir direkt auf dein Konto überwiesen und stehen dir frei zur Verfügung.

Gut zu wissen:

Ein thesaurierender ETF ist besonders empfehlenswert, wenn du an einem langfristigen Vermögensaufbau interessiert bist und das Beste aus deiner Geldanlage herausholen möchtest. Manchen Anlegern hilft ein ausschüttender Fonds dabei, motiviert zu bleiben, da sie von regelmäßigen Auszahlungen profitieren können. 

Ein ETF thesaurierender behält diese Gewinne ein und reinvestiert sie in den Fonds. Die Summe wird automatisch angelegt. Das hat den Vorteil, dass die Grundsumme, auf die Zinsen erhoben werden, zunehmend größer wird, was zum sogenannten Zinseszinseffekt führt. Auf diese Weise kann dein Vermögen zunehmend schneller wachsen.

Ausschüttende vs. Thesaurierende ETFs

Sparplan oder Einmalanlage

Wenn du in einen ETF investieren möchtest, kannst du eine Summe einmalig investieren oder einen Sparplan anlegen. Eine Einmalanlage lohnt sich, wenn du bereits eine höhere Summe zur Verfügung hast. Je früher du diese investierst, desto früher kann dein Geld anfangen, für dich zu arbeiten.

Damit ist allerdings auch eine Schwierigkeit verbunden: Bei einer Einzelinvestition spielt der Einstiegszeitpunkt eine bedeutende Rolle. Kaufst du Anteile zu einem hohen Kurs, kann deine Rendite langfristig geschmälert werden. Den richtigen Einstiegszeitpunkt zu finden, ist dabei nicht einfach. 

Dieses Problem kannst du umgehen, wenn du mithilfe eines Sparplans investierst. Dabei entscheidest du dich für eine Summe, die zu regelmäßigen Zeitpunkten automatisch von deinem Konto abgehoben und in deinen Fonds investiert wird. 

Durch das automatisierte Investieren profitierst du vom Cost-Average-Effekt. Du kaufst zu sehr unterschiedlichen Kursen und näherst dich so einem Durchschnittspreis an. Darüber hinaus musst du dir keine Gedanken um den passenden Einstiegszeitpunkt machen. 

Ein Sparplan eignet sich für Menschen, die keine größere Summe zur Verfügung haben, aber regelmäßig investieren wollen. Dabei solltest du allerdings beachten, dass nicht jeder Fonds sparplanfähig ist. Beachte dies bei deiner Auswahl. 

Gut zu wissen:

Eine Einzelinvestition eignet sich, wenn du bereits eine höhere Summe zum Anlegen zur Verfügung hast. Möchtest du dagegen konstant an deinem Vermögensaufbau arbeiten, mit kleineren Summen, ist ein Sparplan eine hervorragende Wahl. Du profitierst von einer hohen Flexibilität und musst keinen Einstiegszeitpunkt beachten.

Nachhaltigkeit

Ein weiterer individueller Aspekt beschäftigt sich damit, ob ein Fonds nachhaltig ist oder nicht. Dabei gibt es beispielsweise die ESG-Kriterien, eine Abkürzung für “Environment, Social und Governance”. 

Eine Alternative sind die SRI-Kriterien, was für “Socially Responsible Investment” steht. Solche Richtlinien helfen Anlegern dabei, einzuschätzen, wie nachhaltig die Unternehmen in dem Fonds sind.

Manche Unternehmen sehen Nachhaltigkeit als eine Art Trend und benutzen dies für Werbezwecke, indem sie sich nachhaltiger darstellen, als sie tatsächlich sind. Dies wird als Greenwashing bezeichnet. Sollte dir die Nachhaltigkeit wichtig sein, achte darauf, ob die oben genannten Richtlinien bei der Zusammenstellung des Fonds berücksichtigt wurden. 

Replikationsmethode

ETFs orientieren sich an Indizes und versuchen, diese möglichst genau abzubilden. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Arten der Replikation: physisch und synthetisch replizierende Fonds. 

Entscheidet sich ein Anleger für einen physisch replizierenden ETF, investiert der Fonds tatsächlich in diejenigen Werte, die im Index enthalten sind. Dabei gibt es einen vollständig replizierenden Fonds, der in alle enthaltenen Werte investiert und sich dabei an der exakten Gewichtung orientiert. 

Eine andere Methode heißt optimiertes Sampling. Dabei wird eine Auswahl getroffen, in die der ETF investiert. Sehr kleine Werte werden dabei eher nicht berücksichtigt.

Die zweite Methode ist die synthetische Replikation, auch Swap genannt. Erfahre mehr über Swap ETF. Diese Methode ist etwas komplizierter. Hierbei handelt es sich um eine Art Tauschgeschäft. Der ETF investiert dabei nicht in die Werte, die im Index enthalten sind. Der Vorteil dieser komplexeren Fonds ist, dass auch Nischenmärkte, wie Themen-ETFs, abgedeckt werden können. 

Physische Fonds sind beliebt aufgrund ihrer Einfachheit und leichteren Verständlichkeit, weshalb sie oftmals bevorzugt werden. Auf synthetische ETFs wird gesetzt, wenn es um sehr spezielle Fonds geht, die mithilfe eines replizierenden Fonds nicht abgedeckt werden können. 

Replikationsarten

Fondsdomizil

Der Ort, an dem der Fonds auferlegt wurde, wird Fondsdomizil genannt und kann eine Rolle bei der ETF Auswahl spielen.  Nicht alle existierenden ETFs sind in Deutschland zugelassen und können bespart werden.

Für Menschen innerhalb Europas sind solche ETFs mit dem Kürzel “UCITS” von Interesse. Diese wurden in Europa auferlegt. Dabei gibt es beispielsweise französische oder deutsche Fonds, die meisten jedoch haben ihren Standort in Irland oder Luxemburg aufgrund von juristischen und steuerlichen Rahmenbedingungen.

Viele Broker in Europa handeln ausschließlich mit Fonds, die in Europa auferlegt wurden. Fonds aus Amerika beispielsweise haben oftmals Nachteile aus steuerlicher Sicht und werden daher seltener berücksichtigt. 

Diese kannst du leicht erkennen, wenn “UCITS” nicht im Namen des ETFs enthalten ist. Stattdessen lässt sich beispielsweise das Kürzel “US” finden, das für Amerika als Fondsdomizil steht.

Anbieter

Die Auswahl des passenden Anbieters ist wichtig und kann sich beispielsweise auf die Kosten auswirken. Es gibt zunehmend mehr Anbieter auf dem Markt, einige davon vergleichsweise jung, mit weniger Erfahrung. 

Das zeigt, dass es auch viele Anbieter gibt, die denselben ETF abbilden. Dabei solltest du herausfinden, wie sich die Anbieter im Punkt der Kosten unterscheiden, wie erfahren die Anbieter sind und wie transparent sie vorgehen. Spielen Erfahrung und Transparenz eher keine Rolle für dich, ist dieser Punkt zu vernachlässigen. 

Dabei solltest du übrigens ETF Anbieter und Index Anbieter nicht miteinander verwechseln:

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Allgemeingültige Aspekte

In diesem Abschnitt lernst du mehr über allgemeingültige Aspekte, die für jeden Fonds gelten. Diese zielen darauf ab, ungeeignete Fonds von vornherein auszuschließen. 

Fondsvolumen und Fondsalter

Das Fondsvolumen beschreibt, wie viel Geld bereits in einen ETF investiert wurde. Hat ein Fonds ein Fondsvolumen von 231 Millionen Euro, haben unterschiedliche Anleger bereits insgesamt 231 Millionen Euro in diesen Fonds angelegt. 

Das ist auch ein Grund, weshalb ein Fonds ein Fondsvolumen von mindestens 100 Millionen Euro haben sollte, wenn du dir einen passenden ETF auswählen möchtest. Ein Fonds unter dieser Summe ist oft vergleichsweise jung und klein. 

Es kann sein, dass er sich dadurch nicht durchsetzen kann und in den nächsten Jahren geschlossen wird, da er für seinen Anbieter nicht rentabel ist. Das würde bedeuten, dass du dein Geld umschichten musst, was mit Aufwand verbunden ist.

Gut zu wissen:

Bei dem Fondsvolumen gibt es allerdings auch Ausnahmen: Themen-ETFs sind grundsätzlich deutlich kleiner. Hier gilt ein Mindestvolumen in Höhe von 50 Millionen Euro. 

Das gleiche Prinzip gilt übrigens beim Fondsalter. Bei sehr jungen Fonds ist nicht klar, ob sie sich durchsetzen können. Achte darauf, dass ein Fonds mindestens 5 Jahre lang auf dem Markt ist, bevor du investierst.

Diversifikation

Einer der wohl wichtigsten Aspekte bei der Auswahl deines ETFs ist die Diversifikation oder Risikostreuung. Investierst du beispielsweise in eine Einzelaktie, ist deine Anlage sehr riskant. Geht das Unternehmen insolvent oder entwickelt sich deutlich schlechter als erwartet, wirst du das deutlich im Portfolio spüren. Im schlimmsten Fall kannst du deine Anlage verlieren.

Achte demnach auf eine ausreichende Diversifikation bei deinem ETF. Diversifikation zeigt sich dadurch, dass eine hohe Anzahl von Werten enthalten ist. Der Index MSCI World beispielsweise investiert in die 1.600 größten Unternehmen der Industrienationen. 

Diversifikation bezieht sich allerdings auch darauf, dass du in eine Vielzahl unterschiedlicher Länder und Branchen investierst. Legst du dein Geld nur in Unternehmen eines Landes ein, kann das bei nationalen Problemen starke Auswirkungen zeigen, beispielsweise einer Umweltkatastrophe oder wirtschaftlichen Problemen. 

Kosten

Darüber hinaus ist es wichtig, bei der Auswahl deines Fonds auf die anfallenden Kosten zu achten, um deine Rendite nicht zu schmälern. Dazu gehören Transaktionskosten und die TER oder Total Expense Ratio. 

Transaktionskosten fallen an, wenn du Teile deines Fonds kaufen oder verkaufen möchtest. Diese entstehen demnach nur einmalig und werden prozentual berechnet oder durch eine Pauschalgebühr erhoben. Es gibt auch Banken und Broker, die ETFs kostenlos anbieten. 

Die Gesamtkostenquote oder TER bezieht sich auf laufende Kosten, die jährlich anfallen. Diese werden durch den Anbieter erhoben, um laufende Kosten abzudecken. Vergleiche unbedingt die TER unterschiedlicher ETFs, da diese deine Rendite langfristig senken können, wenn du dir einen teuren ETF aussuchst. 

Neben diesen Kosten kann es auch zu Kosten durch die Depotführung kommen. Hierzu eignet sich ein Vergleich von Banken und Brokern. Ein Internet Vergleich kann dir helfen, einen passenden Anbieter zu finden. 

Währung

Im Namen des ETFs kannst du oftmals die Währung erkennen, in welcher dieser auferlegt wurde. Das Fondsvermögen wird demnach in dieser Währung verwaltet. Dabei musst du dir allerdings keine Sorgen machen: Abgerechnet wird in derjenigen Währung, die deine Bank hat

Allerdings kann es stets zu einem Währungsrisiko kommen, wenn in zwei unterschiedlichen Währungen gehandelt wird. Es könnte beispielsweise passieren, dass der Kurs der eigenen Währung im Vergleich zur fremden Währung steigt, wodurch der Wert deiner Anlage sinkt. 

Dabei sollte aber auch beachtet werden, dass bei einem hoch diversifizierten Fonds unterschiedliche Währungen enthalten sind, wodurch auch das Währungsrisiko ausbalanciert werden kann. 

Tracking Difference

Hierbei handelt es sich um eine Kennzahl, die mehr über die Qualität eines Fonds zeigen soll. Das Ziel eines ETFs ist es, seinen Index möglichst genau abzubilden. Die Tracking Difference beschreibt die Differenz der Entwicklung vom ETF im Vergleich zu seinem Index. Der Wert kann positiv sein, was zeigt, dass der ETF besser läuft als sein Index.

Manche Anbieter geben die Tracking Difference auf ihrem Factsheet an, andere nicht. Oftmals muss diese selbst berechnet werden. Eine Differenz kann entstehen durch Kosten oder die Art der Replikation.

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Fazit: ETF Suche leicht gemacht

Bei Exchange Traded Funds handelt es sich um eine Anlageklasse, die langfristig orientiert ist und oftmals auf Jahre oder Jahrzehnte angelegt ist. Das zeigt, wie wichtig die ETF Suche ist. Bei dieser Auswahl solltest du einige Aspekte beachten, die wir in diesem Artikel genannt haben.

Es kann unterschieden werden zwischen individuellen Aspekten, die sich von Anleger zu Anleger unterscheiden, und allgemeingültigen Kriterien, die stets gelten bei der Auswahl eines passenden Fonds.

Zu den individuellen Kriterien gehört beispielsweise die Ausschüttungsart oder Replikationsmethode. Zudem stellt sich die Frage, ob du eine Einmalinvestition tätigen oder dir lieber einen Sparplan anlegen möchtest. Ersteres eignet sich vor allem dann, wenn du bereits ein größeres Vermögen zur Verfügung hast. 

Zudem kannst du entscheiden, ob du Wert auf Nachhaltigkeit legst und daher die SRI- oder ESG-Richtlinien berücksichtigen möchtest. Auch das Fondsdomizil oder der Anbieter gehören zu den individuellen Entscheidungen.

Auf der anderen Seite stehen die allgemeingültigen Aspekte, die für jeden Investor gelten, der sich für ETFs interessiert. Dazu gehört das Fondsvolumen, das mindestens 100 Millionen Euro betragen sollte und das Fondsalter, das mindestens bei 5 Jahren liegen sollte. Achte zudem auf eine ausreichende Diversifikation in Bezug auf Unternehmensanzahl, Branchen und Länder, um die Sicherheit zu erhöhen.

Darüber hinaus sollten die Kosten möglichst gering bleiben. Du solltest auch einen Blick auf die beteiligten Währungen und die Tracking Difference werfen, um die Performance des ETFs einschätzen zu können. 

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Die Suche nach den besten ETFs kann eine große Herausforderung sein. Umso wichtiger daher zu wissen, welche Kennzahlen und Aspekte wir beachten sollten. Kein Problem! Wir schauen uns heute genau an, wie wir einen ETF-Kandidaten analysieren können!

Wenn du an solchen Tipps und Tricks interessiert bist oder Fragen zu Finanzthemen hast, solltest du außerdem in unserem Forum für Privatkredite vorbeischauen. Dort kannst du dich mit anderen Investoren austauschen und sicher noch etwas dazulernen!

Wie finde ich die besten ETFs?

In Deutschland können wir aus über 1.500 zugelassenen ETFs auswählen – ein richtiger Luxus, der uns aber auch vor Probleme stellt. Denn in diesem Meer an Produkten gilt es, den passenden Kandidaten zu finden. 

Wie man das am besten anstellt, wollen wir heute genauer untersuchen. Dazu nutzen wir maßgeblich zwei kostenlose Suchmaschinen für ETFs: justETF und die Seite TrackingDifferences.com.

Hier erhalten wir allerdings eine Fülle an Informationen zu allen ETFs, aus denen Laien (und manchmal selbst die Profis) nur schwer eine Meinung bilden können. Wir wollen die Auswahl daher heute an zwei Praxisbeispielen durchgehen.

YouTube Kanal von Northern Finance

Praxisbeispiel: Die Auswahl eines Welt-ETF

Da ETFs “nur” einen Index nach vorgefertigten Regeln nachbilden, sind sie in der Regel deutlich günstiger als Fonds oder andere, manuell gesteuerte Finanzprodukte. Das bedeutet jedoch nicht, dass du automatisch den günstigsten Preis erhältst oder einfach blind einen ETF auswählen kannst!

Wir wollen daher die Analyse eines ETF-Kandidaten anhand eines konkreten Beispiels betrachten: der Kauf eines MSCI World ETFs. Dazu begeben wir uns direkt auf die Startseite von justETF und klicken anschließend auf “ETF Suche”: 

justETF Praxisbeispiel

Ganze 1559 Produkte erwarten uns, wenn wir keinerlei Filter anlegen. Nutzen wir “MSCI World” als Suchbegriff, werden uns erwartungsgemäß alle Produkte dieser Bezeichnung angezeigt. 

Die drei wichtigsten Kriterien

Neben dem Betreiber des ETF gibt es allerdings noch andere, wichtige Aspekte, die ich einstellen möchte: So kommen für mich persönlich nur ausschüttende Produkte infrage. Das bedeutet, wenn es eine Dividende gibt, soll diese an mich gehen und nicht wieder reinvestiert werden.

justETF Indexauswahl

Dies bringt zum Beispiel den Vorteil, mein Portfolio leichter ausbalancieren zu können: Wächst der MSCI World in meinem Depot zu stark an und nimmt einen zu großen Posten ein, kann ich die Dividende einfach in ein anderes Produkt investieren. 

Ein weiterer Punkt, den ich als sehr wichtig erachte, ist eine Mindestgröße von 100 Millionen Euro. Die Rentabilität für den Betreiber kann bei kleineren Summen nämlich durchaus zweifelhaft sein und zu einer Schließung führen. 

Der dritte Aspekt ist die sogenannte Replikationsmethode. Hier stehen uns zur Auswahl:

Bei dieser Methode werden sämtliche Titel des Indexes nachgekauft. Das betrifft, im Falle unseres MSCI World, auch die kleinsten Aktien rund um die Welt, für die meist eine hohe Transaktionsgebühr fällig werden würde. 

Auch hier werden (fast) alle Aktien nachgekauft; die Allerkleinsten bleiben jedoch außen vor, was erhebliche Kosten spart. 

Hier gibt es einen Swap-Kontrahenten (meistens eine Bank), der verpflichtet ist, die Performance des Indexes täglich bereitzustellen. Dabei haben wir als Anleger ein geringes Risiko, weshalb ich diese Variante nur nutze, wenn der Kostenvorteil wirklich groß ist. 

Ausschüttung justETF

Mein persönlicher Favorit ist hierbei die Sampling-Methode, da sie den besten Kompromiss aus Kosten und Risiken darstellt. 

Filtern und Auswahl

Nach dem Einstellen unserer Kriterien hinsichtlich Größe, Ausschüttung und Replikation bleiben uns noch 4 ETFs in den Suchergebnissen übrig: 

MSCI World Auswertung

Natürlich gibt es auch hilfreiche Filter, die wir nun einsetzen können, um zum Beispiel anhand der Total Expense Ratio (TER), also den Kosten, zu sortieren. Das Ergebnis ist hier schnell klar: Der ETF von HSBC ist mit 0,15 % pro Jahr am günstigsten.

ETF von HSBC: Kosten und Risiko

Sortieren wir hingegen anhand der Performance, sollten wir ungefähr gleiche Ergebnisse bei allen Kandidaten erwarten – immerhin bilden sie den gleichen Index nach! Dennoch finden wir einige Unterschiede zwischen dem Besten (Xtrackers, 7,28 %) und dem Schlechtesten (iShares, 6,93 %) MSCI World ETF. 

Nun wird es aber Zeit für die Detailanalyse der vier ETFs. Hierbei interessieren wir uns besonders für die ISIN, die ein Finanzprodukt international identifiziert, sowie die WKN, die deutsche Wertpapierkennnummer.

Das ist zu beachten

Auf der Suche nach dem besten ETF müssen wir beachten, das nicht alle Informationen, die wir im Internet finden, automatisch korrekt sind. Insbesondere die Daten auf justETF werden ohne Gewähr gegeben und müssen im Zweifel noch einmal gesondert recherchiert werden. 

Umso wichtiger ist es daher, anhand der ISIN oder WKN den exakten ETF zu finden und das dazugehöre Factsheet vom Betreiber zu erhalten. Nur diese Informationen sind letztlich verlässlich und sollten die Basis für unsere Wahl sein. 

Denn es finden sich schnell kleinere – und manchmal auch größere – Abweichungen, veraltete oder schlicht fehlende Daten. Das betrifft auch Seiten und selbst Broker, die ansonsten sehr professionell auftreten. Die Verbindlichkeit der Informationen ist daher bei der ETF-Entscheidung enorm wichtig. 

Durch das Abgleichen einiger Schlüssel-Zahlen (zum Beispiel der jährlichen Performance) können wir sichergehen, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Bei auffälligen Abweichungen sollten wir lieber die Finger von diesem Angebot lassen. 

Wo und wie investiert mein ETF?

Ein weiterer, wichtiger Punkt ist die Analyse der Arbeitsweise des ETF. Dazu zählt zum Beispiel die Frage, in welchen Regionen wie stark investiert wird. Stellen wir etwa eine Verklumpung fest, kann das gegen den Kauf sprechen. 

Unser Beispiel MSCI World ist beispielsweise besonders stark in den USA vertreten. Bin ich hier jedoch bereits umfassend investiert, macht sich dieser ETF vielleicht weniger gut in meinem Portfolio. Denn ein zu starker Fokus auf eine einzelne Region bringt erhebliche Risiken im Falle des nächsten Crashes. 

Das gleiche Konzept gilt auch bei den Branchen, wo eine zu starke Verklumpung auf Finanzen, IT, Öl- und Gas … negativ zu sehen ist. Auch hier solltest du darauf achten, das der ETF in dein aktuelles Portfolio passt. 

Hast du diese Informationen im Factsheet/den Detailinformationen zum ETF überprüft und keine Gründe entdeckt, die gegen den Kauf sprechen, kannst du mit den weiteren Punkten fortfahren. 

Kosten und Tracking Difference

Die Kosten eines ETF scheinen auf den ersten Blick recht einfach aufgebaut zu sein: Die TER (Total Expense Ratio) Gebühr in % ist pro Jahr zu zahlen, wenn man investieren will. Sie wird jedoch maßgeblich durch die Tracking Difference beeinflusst! 

Mit der ISIN Nummer unseres ETF-Kandidaten können wir auf trackingdifference.com diesen Wert herausfinden. Ist er im negativen Bereich, hat unser ETF seinen zugrundeliegenden Index besser nachgestellt und war damit günstiger, als es die TER erscheinen lässt. 

ETF Wertentwicklung

Ist die Tracking Difference hingegen positiv, zahlen wir effektiv sogar mehr als die Gebühren vermuten lassen. Daher ist es zu empfehlen, vor dem Kauf die Tracking Difference zu prüfen und somit sicherzugehen, keine zu hohen Kosten ins Portfolio zu holen. 

Praxisbeispiel 2: Nachhaltiger Welt-ETF

Ein Welt-ETF ist selbstverständlich nicht die einzige Kategorie, für die sich Anleger interessieren. Auch ein aktuelles Trendthema wie das nachhaltige Investieren findet großen Anklang. 

Um einen nachhaltigen Welt-ETF zu finden, der zu unserer Anlagestrategie passt, gehen wir grundsätzlich ähnlich vor. Alternativ zum Finden eines Welt-ETF über einen Suchbegriff können wir auch unter den vorgeschlagenen Regionen “Welt” auswählen. 

justETF: Nachhaltiger Welt-ETF

Unsere Resultate filtern wir nun durch den Reiter “Anlagestrategie” und wählen hier natürlich “nachhaltig” aus. Was übrig bleibt sind die Welt-ETFs, die die Vorgaben zum nachhaltigen Wirtschaften erfüllen. Nun können wir, wie gewohnt, nach günstigsten Kosten, bester Performance oder wonach uns sonst der Sinn steht filtern und sortieren. 

Nachhaltige ETF sind in gewisser Weise ein Sonderfall: Sie sind fast durch die Bank noch sehr jung, da das Thema erst kürzlich richtig an Fahrt gewann. Daher haben viele von Ihnen noch keine historischen Daten vorzuweisen. 

Ein ETF ohne “Geschichte” birgt aber immer auch ein gewisses Risiko: Hier ist es durchaus möglich, dass er wegen mangelnder Rentabilität eingestellt wird. Viele Investoren sehen daher ein Alter von 3 oder sogar 5 Jahren als Minimum für einen sicheren ETF an. 

Unser Fazit: Die wichtigen Kriterien im Überblick

Die Suche nach dem passenden ETF kann sich schwierig gestalten. Mit unserer Checkliste wirst du aber viele Klippen leicht umschiffen können: 

Hauptkriterien

Nebenkriterien

Belastbarkeit

Passen diese Kriterien zu deiner persönlichen Strategie und alles geht mit rechten Dingen zu, hast du wahrscheinlich den passenden ETF für dich gefunden. Hast du bei einem der Aspekte ein flaues Gefühl, solltest du lieber nach einem anderen Produkt suchen. 

Hast du den richtigen ETF für dich ausgewählt, stellt sich natürlich die Frage nach dem passenden Broker. Kein Anleger möchte unnötig hohe Gebühren für Transaktionen ausgeben oder in seiner Auswahl eingeschränkt werden!

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