So viel Steuern zahlst du für Benzin, Diesel, Strom, Kaffee und Co.

So viel Steuern zahlst du für Benzin, Diesel, Strom, Kaffee und Co.

Steuern führen nicht nur zu hohen Preisen bei Benzin und Diesel, sondern auch bei vielen anderen Produkten des täglichen Bedarfs. Durch die aktuelle Krisensituation haben sich die Preise verändert. So viel Steuern zahlst du jetzt auf Benzin, Diesel und co. .

Das Wichtigste in Kürze

  • Welche Arten der Steuer gibt es neben der Mehrwertsteuer noch?
  • In welchen Bereichen fallen die Steuern und Abgaben am höchsten aus?
  • Und warum leiden Raucher und Kaffeetrinker nochmal mehr unter den Steuern?

Die Alkoholsteuer

Auch, wenn sie nicht jeden von uns betrifft, so zahlt sie immer noch ein großer Anteil der deutschen Bevölkerung. Die Rede ist von der Alkoholsteuer. Diese fällt je nach Art des Alkohols unterschiedlich aus. So unterscheidet der Staat hier zwischen der:

  • Branntweinsteuer 
  • Biersteuer
  • Schaumweinsteuer
  • Zwischenerzeugnissteuer
  • Alkopopssteuer

Weshalb hier einige Alkoholarten wie Wein anderen gegenüber bevorzugt werden, bleibt fraglich. Dennoch fällt die Alkoholsteuer im Vergleich zu anderen Steuern eher niedriger aus.

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Die Schaumweinsteuer

Die Schaumweinsteuer, auch bekannt als „Sektsteuer“ wurde bereits 1902 in Deutschland eingeführt. Damals mit dem Vorhaben, dadurch die Kaiserliche Marine zu finanzieren. Die Steuer besteht sogar mehr als 100 Jahre später noch. 

Die Höhe der Schaumweinsteuer für eine 0,75-Liter-Flasche lag damals bei 50 Pfennig und liegt heute bei 1,02 Euro. Neben der Schaumweinsteuer kommt selbstverständlich noch die Mehrwertsteuer hinzu. Somit zahlt der Endverbraucher für eine Flasche Cava, deren Grundpreis 6,04 € beträgt, am Ende 8,40 €. Der Anteil an Steuern und Abgaben beträgt hier mehr als 25 %. Das heißt: jeder 4. Schluck geht an den Staat

Steuern für Benzin und Diesel

Nicht jeder fährt Auto, dennoch ist jeder vom Ölpreis betroffen. Denn alleine zur Herstellung von Lebensmitteln benötigt es Energie, die hierfür meist durch Öl erzeugt wird. 

Die Ölpreise lagen noch Mitte März auf einem Rekordhoch von 130 $ je Barrel. Doch auch, wenn dieses Hoch mittlerweile wieder auf überschaubare 105 $ gesunken ist, bleiben die Preise an den Tankstellen weiterhin oben.

Höhere Preise an den Tankstellen bedeuten wiederum höhere Einnahmen für den Staat. Denn dieser verdient hier durch sämtliche Steuern und Abgaben mit:

  • Energiesteuer
  • CO2-Preis
  • Mehrwertsteuer

Angenommen ein Autofahrer tankt sein Auto mit Diesel und dieser hat einen Grundpreis von 1,18 €, so zahlt er zusätzlich 0,47 € an Energiesteuer, 0,10 € CO2-Preis und 0,33 € an Mehrwertsteuer. Der Grundpreis von 1,18 € verwandelt sich somit ganz schnell in einen Endpreis von 2,08 € – beinahe das Doppelte! Bei Benzin sogar mehr als das Doppelte

Das bedeutet, Autofahrer tanken ihre Autos lediglich halbvoll. Die andere Hälfte erhält der Staat.

Der CO2-Preis

Der neu eingeführte CO2-Preis wurde festgelegt, um den Umweltverschmutzungen durch CO2 einen Preis zu geben. Dieser soll über die Zeit kontinuierlich ansteigen, damit die Nutzung fossiler Brennstoffe wie Erdöl künftig weniger attraktiv wird. Stattdessen soll vermehrt in umweltfreundlichere, erneuerbare Energien investiert werden. 

Laut Vorhersagen soll der CO2-Preis ab frühestens 2025 auf 100 € je Tonne CO2 steigen. 

Die Realität an den Börsen sieht jedoch anders aus. Denn dort liegt der CO2-Preis mit aktuell 80 € je Tonne CO2 bereits jetzt knapp unter den anvisierten 100 €. Das bedeutet, dass die 100-€-Marke auch schon vor 2025 erreicht werden könnte. 

Welche Auswirkungen die Erhöhung des CO2-Preises für Autofahrer hätte, zeigt der folgende Vergleich. Links der Endpreis, den Autofahrer aktuell für Benzin bzw. Diesel zahlen und rechts der Endpreis unter der Erhöhung des CO2-Preises. 

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Ein fünffach höhere CO2-Preis hat sichtliche Auswirkungen auf den Endpreis, den Autofahrer in Zukunft zahlen werden. Ob es dafür in anderen Bereichen Entlastungen geben wird, muss sich erst herausstellen. 

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Der Strompreis

Ein weiterer Preis, der jeden betrifft und von dem der Staat erneut stark profitiert, ist der Strompreis. Dieser ist mit 36 Cent pro Kilowattstunde fast der höchste weltweit! Einzig und alleine Bermuda toppt Deutschland mit einem Strompreis von 37 Cent pro kWh.

Der Grund für diesen relativ hohen Preis liegt erneut an den Umlagen und Steuern, die der deutsche Staat erhebt. So zahlen Deutsche neben dem Grundpreis und Netzentgelt – einem fixen Bestandteil des Preises – einen beinahe genauso hohen Anteil an Umlagen und Steuern. Diese sind in folgender Grafik aufgelistet.

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Man sieht also, dass Verbraucher neben dem Fixpreis von 20 Cent (Grundpreis & Netzentgelte) beinahe genauso hohe Abgaben für Umlagen und Steuern zahlen, nämlich 18 Cent oder knapp 50 %. Und das ist für ein so essenzielles Gut wie Strom ein durchaus hoher Anteil. 

Die Hundesteuer

Den meisten Leuten ist sie womöglich nicht bekannt, vor allem jenen, die keine bellenden Vierbeiner besitzen: die Hundesteuer. Diese unterscheidet sich stark nach Gemeinde und fällt im Schnitt höher in Städten aus als am Land. Betrachtet man die zusätzlichen Ausgaben, die auf Hundehalter treffen, so endet man insgesamt bei Steuern und Abgaben von rund 18 %.

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Die Tabaksteuer

Bei der Tabaksteuer nimmt der Staat seine väterliche Rolle ein, denn diese kennzeichnet eine klassische „sündige Steuer“ mit dem Ziel, den Tabakkonsum deutlich zu reduzieren. 

So zahlt ein Raucher für eine Schachtel Marlboro Rot neben dem Grundpreis von 2,70 €, einen nochmal deutlich höheren Preis für Steuern und Abgaben, nämlich 65 %. Dadurch kommt ein deutlich unattraktiverer Endpreis von 7,60 € zustande.

Die Kaffeesteuer

Die Kaffeesteuer betrifft wieder deutlich mehr Menschen und ist weitaus höher als man vielleicht denken mag. Gleichzeitig ist sie einer der älteren Steuern in Deutschland und wurde bereits im damaligen Königreich Preußen eingeführt und seither nicht wieder abgeschafft. 

Die Kaffeesteuer beträgt aktuell 2,19 € je Kilo Röstkaffee und sogar 4,78 € je Kilo löslichen Kaffees. Die folgende Tabelle zeigt erneut, wie viel Steuern und Abgaben Kaffeetrinker für ihren Wachmacher zahlen müssen.

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Es ist wieder schnell erkennbar, dass der eigentliche Grundpreis aufgrund des hohen Anteils an Steuern und Abgaben deutlich vom Endpreis abweicht. Im Fall von Kaffee ist es jeder dritte Schluck, der an den Staat übergeht

Fazit: Steuern sind teuer

Den meisten Menschen ist vermutlich nicht bewusst, dass sie neben der regulären Mehrwertsteuer auch noch sämtliche andere Steuern auf Produkte ihres täglichen Lebens zahlen. Ob Genussmittel wie Tabak und Kaffee oder aber essenzielle Güter wie Öl oder Strom, vor Steuern bleibt in Deutschland niemand verschont.

Über unseren Autor

Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.

Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.

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