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Benzin und Co: Das kosten dich die Sanktionen gegen Russland
Die Inflation war bereits 2021 auf einem hohen Niveau und wird dieses Jahr sogar noch weiter ansteigen. Doch der Anstieg der Inflation ist bei weitem nicht die einzige Herausforderung für die Bevölkerung. Was Anlegern die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland kosten, das erfährst du in diesem Artikel.
Darum geht´s:
- Welche Länder verhängen derzeit Sanktionen gegen Russland?
- Wie reagiert der Energieriese Russland auf diese Sanktionen?
- Und wie wirkt sich der Krieg auf die derzeitige Inflationsrate aus?
Etliche Sanktionen gegen Russland verhängt
Vor nun mehr als drei Wochen, am 24. Februar 2022, ist Russland in die Ukraine einmarschiert und hat damit dem Land den Krieg erklärt. Die Reaktion vieler westlicher Länder auf den Einmarsch Russlands: Sanktionen. So haben mittlerweile viele europäische Länder, die USA, Japan, Australien und Co. zahlreiche Sanktionen gegen Russland verhängt und als Antwort darauf auch Russland gegen ebendiese Länder.
Diese Sanktionen haben große Auswirkungen auf alle Beteiligten, aber vor allem auf Russland und Europa. Hier besteht ein großes Abhängigkeitsverhältnis in puncto Energie – Russland möchte sie profitabel exportieren und Europa günstig beziehen.
Sehen wir uns einmal an, welche Auswirkungen die derzeitige Situation auf die europäische Bevölkerung hat und wie man am besten darauf reagieren kann.
Das Öl wird knapp und es wird teuer
Das Öl in Europa ist auch bekannt unter dem Namen „Brent“ und wird in der Nordsee gewonnen. Dieses Brent-Öl steht jedoch kurz vor einem Allzeithoch. So lag der Wert für einen Barrel Öl am 10. März bei 115 $. Ein Wert, der zuletzt 2008 erreicht wurde.
Dieser Anstieg des Ölpreises ist die Folge des immer noch anhaltenden Krieges in der Ukraine. Denn der Verursacher, Russland, ist einer der größten Öl-Lieferanten der Welt. So werden ganze 34 % des deutschen Öls aus Russland bezogen. Mehr als ein Drittel also. Erst mit weitem Abstand danach folgen die USA mit 12,5 %, Kasachstan, Norwegen und Großbritannien mit jeweils knapp 10 %.
Das bedeutet auch, dass kein anderes Land so schnell diese Lücke wieder füllen könnte, sollte Russland tatsächlich aufhören sein Öl zu exportieren. Deutschland ist somit in dieser Hinsicht stark von Russland abhängig.
Sollte der big Player Russland nun kein Öl mehr nach Europa liefern, hätte das eine drastische Kürzung des Angebots am Markt zur Folge. Und was passiert, wenn das Angebot kleiner wird, die Nachfrage aber gleicht bleibt? Antwort: Der Preis steigt.
Experten zufolge wird der Ölpreis dieses Jahr zwischen 150 $ und 200 $ landen!
Das bedeutet, der aktuelle Preis wird nahezu verdoppelt! Vor allem Autofahrer, die derzeit sogar schon um die 2 € pro Liter Benzin ausgeben, könnten nochmal doppelt so viel für das Tanken zahlen.
Einige Händler verzichten deshalb bereits jetzt auf das russische Öl aus dem Uralgebiet, obwohl es vonseiten der Regierung keinerlei Aufforderung gegeben hat und das russische Öl auch deutlich günstiger gehandelt wird als das Brent Öl aus Europa.
Wie reagiere ich in dieser Extremsituation?
Besondere Situationen benötigen besondere Maßnahmen. Sein Geld auf das Sparbuch zu legen, wie es der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz einst empfohlen hatte, ist in diesem Fall sicherlich nicht ratsam.
Der Grund dafür ist die derzeit hohe Inflation von rund 5 % im Jahr, wodurch ein beachtlicher Anteil des Ersparten regelrecht verbrennen würde. Das können sich wohl die wenigsten leisten. Und aus diesem Grund sollte man jetzt handeln!
Für mich lautet die ideale Lösung zurzeit: Scalable Capital.
Das Gas wird knapp und noch teurer als Öl
Wer dachte, dass die Ölpreise bereits enorm gestiegen sind, hat vermutlich noch keinen Blick auf die derzeitigen Gaspreise geworfen. Diese sind nämlich seit dem letzten Jahr um enorme 129 % gestiegen.
Dabei ist erneut Russland der größte Zulieferer von Gas in Deutschland mit mehr als der Hälfte, nämlich 55 % gefolgt von Norwegen und den Niederlanden.
Von diesen großen russischen Gasmengen ist jedoch so gut wie nichts davon sogenanntes „Liquified Natural Gas“, kurz LNG. Dieses LNG wird vorab stark gekühlt und anschließend per Schiff transportiert. Dementsprechend teuer ist auch diese Art der Gaslieferung – weitaus teurer als über eine Pipeline.
Doch auch, wenn Deutschland das teurere LNG importieren wollte, gibt es einige Hürden, die diese Option aktuell leider nicht realisierbar machen.
Zum einen gibt es Gaslieferanten, wie den Staat Katar, die bereits langfristige Lieferverträge mit anderen Nationen haben und somit nicht einfach mehr Gas nach Europa liefern könnten, um das russische Gas zu ersetzen.
Zum anderen besitzt Deutschland nicht die nötigen Kapazitäten, um diese Art des Gases überhaupt abzunehmen. Dazu zählen u.a. entsprechende Versicherungen sowie Terminals für LNG Schiffe. Die Schaffung dieser Kapazitäten würde mindesten zwei Jahre dauern, und das ist zu lange. Deutschland befindet sich also in einer äußert einschneidenden Situation.
Höhere Strompreise kommen, jedoch mit Verzögerung
Neben Öl und Gas steigt nun auch der Preis für Strom. Dieser kommt in Deutschland zu 85 % aus fossilen Brennstoffen u.a. Gas, welches in Zeiten verwendet wird, an denen erneuerbare Energien nicht genutzt werden können – wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht bläst. Hierbei wird Gas eingesetzt, um Turbinen anzutreiben, die wiederum Strom erzeugen.
Und da der Preis für Gas indessen gestiegen ist, steigt auch der Preis für Strom. Tatsächlich zahlen Verbraucher derzeit im Schnitt 36 % mehr für ihren Strom als noch im Vorjahr und auch hier dürfte man künftig einen Anstieg erwarten.
Der Grund, weshalb der Preisanstieg für Strom dennoch deutlich niedriger ausfällt als jener für Öl und Gas, liegt daran, dass viele Unternehmer, aber auch Verbraucher langfristige Verträge mit den Energieanbietern abgeschlossen haben. So sichern sich viele, zumindest vorzeitig, gegen den rasanten Preisanstieg ab – was jedoch nicht bedeutet, dass diese Verträge nicht aufgekündigt werden können. Der erhöhte Strompreis kommt, jedoch mit einer Verzögerung.
Die Inflation geht durch die Decke
Ein weiterer Schlag, vor dem niemand verschont bleibt, ist die Inflation. Während eine jährliche Inflation von knapp 2 % üblich ist, steigt die Inflation aktuell auf den höchsten Wert seit Einführung des Euros 1999. So liegt die Inflationsrate im Euroraum aktuell bei 5,8 %. Das ist dreimal höher als das Ziel der EZB.
In Deutschland zeigt sich ein ähnliches Bild, wenn auch nicht so extrem. Hierzulande liegt die Inflationsrate im Februar 2022 bei 5,1 %, wird jedoch aufgrund der stark ansteigenden Energiepreise im Folgemonat deutlich höher ausfallen.
Die EZB geht von einem Inflationswert von 5,1 % in der gesamten EU für das Jahr 2022 aus. Dieser soll in den folgenden Jahren wieder auf den Zielwert von rund 2 % sinken. Es bleibt jedoch fraglich, ob die angestrebten 2 % so schnell wieder erreicht werden, zumal die EZB die Inflation in der Vergangenheit regelmäßig deutlich unterschätzt hat.
In den USA sieht das Bild nochmal ganz anders aus als in Deutschland. In dem Land der Extreme ist auch die Inflationsrate derzeit auf einem Extremhoch. So steigt die Inflation in den USA im März auf 7,9 %. Das ist der höchste Anstieg seit 1982 und viermal so hoch wie das Ziel der dortigen Zentralbank, der Federal Reserve (FED).
Die natürliche Reaktion der FED: die Anhebung des Leitzinses. Doch dieser Schritt folgt meiner Meinung nach viel zu spät.
Fazit: Die Spirale der Abhängigkeit dreht sich weiter bergab
Die Auswirkungen der Sanktionen sind bei weitem nicht nur auf russischer Seite ersichtlich. Nein, auch die Gegenseite bekommt die Folgen der russischen Sanktionen kräftig zu spüren. Vor allem Europa leidet durch seine Abhängigkeit der russischen Energie stark unter steigenden Öl- und Gaspreisen. Als Anleger investiere ich daher weiterhin kurzfristig in P2P-Kredite, für einen erhöhten Cashflow, und langfristig in ETFs, um genau in solchen Krisensituationen günstig nachkaufen zu können. Diese Strategie wird mich hoffentlich sicher durch die Krise führen.
Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.
Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.
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