Ukrainekonflikt: Auswirkungen für Anleger durch den Angriff Russlands

Ukrainekonflikt: Auswirkungen für Anleger durch den Angriff Russlands

Russland greift die Ukraine an! Und das hat Auswirkungen für Anleger. Was ich nun mit meinem Portfolio bestehend aus russischen ETFs und P2P-Krediten mache, das erfährst du in diesem Artikel.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Wie wirkt sich der Angriff durch Russland auf russische Anlagen aus?
  • Was sind die möglichen wirtschaftlichen Konsequenzen für Russland?
  • Und wie reagiere ich als Investor auf diese Entwicklungen?

Eine dunkle Stunde für Europa

Russland führt Krieg. Das sind düstere Neuigkeiten, die in den letzten Tagen Europa und die ganze Welt in Atem halten. Mehrere Stützpunkte, vor allem militärische, wurden in der gesamten Ukraine verteilt angegriffen. Damit hat Russland einen Krieg gestartet unter dem Vorwand, das Land entmilitarisieren, aber nicht übernehmen zu wollen.

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Diese schrecklichen Entwicklungen spiegeln sich auch an den Aktienmärkten wider. So hat der russische Gesamtindex „MOEX“ innerhalb kürzester Zeit mehr als 30 % verloren

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Eine ähnliche Entwicklung findet im Banken-Sektor statt. Hier liegt der Verlust aktuell zwischen 28 % und 38 %. Das sind enorme Rückgänge.

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Beängstigende Auswirkungen für Anleger

Der Grund, weshalb der Aktienmarkt derzeit so extrem reagiert, liegt vor allem an den angekündigten Sanktionen aus Europa und den USA. So fordern unter anderem die baltischen Staaten – Estland, Lettland und Litauen – den Ausschluss Russlands aus Swift

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Swift ermöglicht den grenzüberschreitenden Zahlungsfluss. Ein Ausschluss Russlands aus diesem Zahlungssystem würde bedeuten, dass Geld weder aus dem Land noch in das Land fließen könnte. Dadurch wäre Russland vom internationalen Geldverkehr abgekapselt und könnte keine Geschäfte mehr mit anderen Ländern machen. Ein Ausschluss vom Welthandel wäre somit die Atombombe der Finanzsanktionen

Hinweis:

Wie immer handelt es sich hier um keine Anlageberatung, sondern lediglich um meine persönliche Meinung.

Wie reagiere ich nun als Anleger?

Für mich ist klar: Ich kaufe nicht nach! Gleichzeitig werde ich auch nicht verkaufen. Ich lege mein Geld wie immer langfristig an und habe aktuell keinen Grund mir Geld auszahlen zu lassen. Zudem habe ich glücklicherweise keine Aktien von Gazprom oder der Sberbank im Portfolio, die ich jetzt Notverkaufen müsste. 

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Sollte Russland tatsächlich aus dem Swift System ausgeschlossen werden, würden auch meine P2P-Kredite darunter leiden. Aber auch, wenn dieser Fall nicht eintreten sollte, wird Russland die wirtschaftlichen Folgen des Krieges zu spüren bekommen. Es wird Pleiten von russischen Kreditgebern geben, das ist gewiss. 

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Dennoch bleibe ich konsequent bei meiner Strategie und werde meine russischen P2P-Kredite nicht verkaufen, da ich zudem auch einen hohen Abschlag zahlen müsste, wofür ich aktuell nicht bereit bin. 

In neue Kredite investiere ich jedoch auch nicht. Meinen Mintos Autoinvest habe ich umgestellt. Bei Kviku und anderen russischen Kreditgebern habe ich neue Investments deaktiviert. Und das lasse ich vorerst auslaufen, bis wieder mehr Klarheit in dem derzeitigen Tumult herrscht.

Finanzielle Auswirkungen auf andere Länder

Die aktuelle Russland-Ukraine-Situation hat natürlich auch Auswirkungen auf andere Länder. Alleine zum jetzigen Zeitpunkt ist der Preis für Gas um ganze 20 % gestiegen!

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Nun kommen wir in Deutschland zum Glück allmählich aus der Heizperiode heraus und haben somit ein geringeres Problem mit dem derzeitigen Anstieg. Trotzdem werden auch wir spätestens mit Anfang des nächsten Winters die Folgen des Preisanstieges zu spüren bekommen. 

Sollte die Gaslieferung aus Russland gestoppt werden, so müsste das Gas zu einem noch höheren Preis aus den USA oder Katar nach Deutschland geliefert werden – ein teures Geschäft. 

Die wirtschaftliche Realität

Auch, wenn Deutschland und andere Länder wichtige Geschäfte mit Russland pflegen, so ist die militärische Großmacht sicherlich keine wirtschaftliche. Wirtschaftlich gesehen ist Russland vielmehr mit Spanien vergleichbar als mit China

Trotzdem sind die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges auch hierzulande spürbar, denn die Zinsen von Staatsanleihen sinken – und das ist plausibel. Investoren schichten ihr Geld um: von unsicheren Aktien zu sicheren Anleihen. 

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Was die Zinswende angeht, bedeutet das jedoch auch, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen dermaßen gravierend sein könnten, dass wir in Europa und den USA Gefahr laufen in die nächste Rezession zu schlittern. Die Leitzinsen blieben dann noch länger auf einem niedrigen Niveau und die FED könnte ihre für März geplante Zinserhöhung doch unterlassen. 

Fazit: Ich minimiere mein Risiko

Die derzeitige Lage im Osten Europas ist noch eine sehr ungewisse. Somit auch die finanziellen Folgen für Anleger. Ich werde aus diesem Grund mein Risiko so gut wie möglich minimieren. Das heißt: Ich behalte meine aktuellen ETFs und P2P-Kredite, die ich in Russland habe. 

Gleichzeitige stelle ich das neue Investieren für russische Kredite ein, da nicht sicher ist, ob man als Anleger zu einem späteren Zeitpunkt noch bezahlt wird oder nicht – geschweige denn, ob russische Banken dann überhaupt noch auf dem EU-Markt agieren können.

Viele Fragen bleiben noch offen in dieser von Krisen behafteten Zeit, aber hoffentlich finden wir bald Antworten darauf. Trotz all diesen Entwicklungen wünsche ich dir weiterhin viel Erfolg und gute Renditen. 

Über unseren Autor

Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.

Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.

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