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Aktienrückkauf – Was ist das?
Immer wieder kommt es dazu, dass Unternehmen Aktien ihrer Firma zurückkaufen. Bekannte Beispiele sind Adidas oder Siemens. Ein Aktienrückkauf hat unterschiedliche Folgen für die Konzerne und die Anleger. Alles rund um das Thema Aktienrückkauf, Konsequenzen und Vor- und Nachteile findest du in diesem Artikel.
Das Wichtigste in Kürze:
- Ein Aktienrückkauf kann in Zeiten positiver Entwicklung von Unternehmen durchgeführt werden
- Es gibt Möglichkeiten für Anleger, von einem Aktienrückkauf zu profitieren
- Diese möglichen Gründe für einen Rückkauf solltest du kennen
Was ist ein Aktienrückkauf?
Grundsätzlich ist ein Aktienrückkauf ein wirtschaftlicher Prozess. Ein Unternehmen kauft hierbei die Aktien des eigenen Unternehmens wieder zurück. Dafür gibt es unterschiedliche Wege, die infrage kommen: Es können Verkaufsangebote, sogenannte Tender-Verfahren durchgeführt werden oder gewöhnliche Rückkäufe über den Börsenhandel. Verkaufsangebote zeichnen sich dadurch aus, dass die Summe oft oberhalb des aktuellen Kurses liegt.
Gut zu wissen:
Die Finanzierung von Aktienrückkäufen kann durch eigenes oder fremdes Kapital erfolgen. Eine Alternative bietet der Verkauf von Finanzanlagen. Wenn Aktienrückkäufe durch Fremdkapital finanziert werden, erfolgt dies oft in Zeiten von niedrigen Zinsen.
Geschichtlich gesehen kamen die ersten Aktienrückkäufe in Amerika in den 1980er Jahren auf. In der Folgezeit wurde diese Maßnahme deutlich beliebter und ist auch in Europa angekommen. Rückkäufe werden vorwiegend von Großunternehmen durchgeführt.
So funktionieren Aktienrückkäufe
In der Hauptversammlung des jeweiligen Konzerns muss der Vorstand den Aktienrückkauf erlauben. Wenn der Vorstand zu einem Rückkauf ermächtigt, können höchstens zehn Prozent des Grundkapitals erworben werden. Zusätzlich ist zu beachten, dass der Beschluss fünf Jahre lang gültig ist und in diesem Zeitraum abgewickelt werden kann. Oft kann es passieren, dass die Zustimmung des Vorstandes an einen bestimmten Zweck und genauen Betrag gebunden ist.
In deutschen Unternehmen wird teilweise jährlich eine Ermächtigung “auf Vorrat” vergeben. Das heißt allerdings nicht, dass konkrete Pläne entstehen oder es zu einer Umsetzung kommt. Sollte dagegen ein Rückkauf wirklich geplant und umgesetzt werden, ist das Unternehmen dazu verpflichtet, vorab zu veröffentlichen, wann die Maßnahme beginnt.
Grundsätzlich verlaufen Aktienrückkäufe in vier Schritten ab:
- Beschluss der Hauptversammlung: Es werden die Dauer und der Umfang des Rückkaufs genau definiert. Anschließend entscheidet die Hauptversammlung, ob sie einwilligt oder nicht.
- Freigabe der Aufsichtsbehörde: Die zuständige Aufsichtsbehörde muss einen Aktienrückkauf freigeben, bevor dieser durchgeführt werden kann. Die Aufsichtsbehörde unterscheidet sich von Land zu Land. Hierzulande handelt es sich um die BaFin oder die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
- Rückkauf der Wertpapiere: Haben die erforderlichen Stellen zugestimmt, kommt es zum eigentlichen Rückkauf an der Börse oder direkt von den Anlegern. Aktionäre erhalten öffentlich ein Kaufangebot. Jedem Anleger steht es frei, sich dafür oder dagegen zu entscheiden.
- Weiterverarbeitung oder Vernichtung der Wertpapiere: Je nach Ziel können die zurück erworbenen Aktien gelöscht oder weiterverarbeitet werden. In Amerika kommt es in großen Unternehmen häufig dazu, dass die Wertpapiere an die eigenen Mitarbeitenden vergeben werden. Das kann der Mitarbeiterbindung dienen. Auch kann es passieren, dass die Übernahme von anderen Unternehmen mit den eigenen Aktien finanziert wird.
Das sind die Gründe für einen Aktienrückkauf
Oft kommt es zu Aktienrückkäufen, wenn ein Konzern viele Jahre lang hohe Gewinne erwirtschaftet hat. Es ist allerdings nicht möglich, genaue Vorhersagen darüber zu machen, wann sich ein Unternehmen zu so einer Maßnahme entscheidet. Ein Aktienrückkauf kann unterschiedliche Gründe haben.
Überschüssige Liquidität
Wenn ein Konzern über liquide Mittel verfügt, die es in der kommenden Zeit nicht gewinnbringend einsetzen kann, gibt es unterschiedliche Optionen. Eine Möglichkeit sind Dividenden an die Aktionäre, Aktienrückkäufe oder die finanziellen Mittel im Unternehmen verbleiben zu lassen.
Aus der Sicht eines Aktionärs ist es nicht besonders attraktiv, Geldmittel im Unternehmen zu lassen, wenn es keine speziellen Pläne für deren Verwendung gibt. Im Unterschied zu Aktienrückkäufen fallen bei Dividendenzahlungen in vielen Ländern Steuern an.
Mitarbeiterbindung
Wie bereits erwähnt, können zurückgekaufte Aktien von Firmen verwahrt und für ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm verwendet werden. Dann werden die Wertpapiere an die Belegschaft vergeben, was zu einer verbesserten Mitarbeiterbindung führen kann.
Absicherung vor Konkurrenzübernahme
Mithilfe von Aktienrückkäufen können sich Unternehmen vor einer möglichen Übernahme der Konkurrenz schützen. Durch den Kauf eigener Aktien wird es für andere Unternehmen schwieriger, sich in den Konzern einzukaufen. Schließlich gibt es weniger Aktien im Markt zur Verfügung und die vorhandenen Wertpapiere haben oft einen höheren Preis.
Kurspflege
Wenn ein Aktienrückkauf durchgeführt wird, steigt der Gewinn pro Aktie. Dieser verteilt sich anschließend nach der Maßnahme auf weniger Aktien. Aus dem gleichen Grund kann übrigens die Dividende pro Aktie steigen. All das trägt dazu bei, dass Unternehmen bessere Zahlen haben, was Kurspflege genannt wird.
Zusätzliches Zahlungsmittel
Andersherum können Aktienrückkäufe benutzt werden, wenn ein anderes Unternehmen übernommen werden soll. Die zurückgekauften Aktien können als Zahlungsmittel fungieren und als Tausch- oder Transaktionswährung angesehen werden.
Kritik an Aktienrückkäufen und Alternativen für Unternehmen
Es gibt Finanzexperten, die den Einsatz von Aktienrückkäufen als kritisch ansehen. Oft genannte Argumente sind folgende:
- Vorteil für den Vorstand: Ein möglicher Bonus für den Vorstand wird teilweise als kritisch angesehen. Die Vergütung der Vorstände kann variabel sein und hängt oft vom Erfolg des Konzerns ab. Steigende Kurse und eine positive Entwicklung nach Aktienrückkäufen können also dazu führen, dass Vorstände mehr Geld bekommen.
- Beschränktes Wachstum: Wenn langfristig keine neuen Investitionen getätigt werden, kann sich das negativ auswirken, indem das Wachstum eines Unternehmens ausgebremst wird. In dieser Zeit kann sich die Konkurrenz weiterentwickeln und die anderen Firmen abhängen. Durch Rückkäufe kann es ebenfalls dazu kommen, dass die finanziellen Sicherheiten für schwierige Zeiten nicht ausreichen.
- Investitionsblase: Besonders kritisch werden Aktienrückkäufe gesehen, wenn diese durch fremdes Kapital ermöglicht wurden. In solchen Fällen nehmen Konzerne Kredite auf. Dieses Geld wird benutzt, um sich die Aktien von Anlegern zurückzukaufen. Diese Art des Rückkaufs kann allerdings nur funktionieren, wenn das Unternehmen weiterhin konstant Gewinne macht. Andernfalls kann es durch Kreditzinsen zu finanziellen Problemen kommen.
- Fehlender wirtschaftlicher Mehrwert: Kurzzeitige Steigerungen des Kurses können Aktionäre freuen, haben allerdings keinen langfristigen Mehrwert für das Unternehmen. Dieses Geld kann für spätere Projekte fehlen.
Je nach Ziel, gibt es andere Möglichkeiten, auf die Unternehmen zurückgreifen können. Statt Aktien zu vergeben, können auch zusätzliche Dividenden an die Anleger ausgeschüttet werden. Auch kann es sich sehr positiv auf ein Unternehmen auswirken, wenn überschüssige Gewinne als finanzielle Sicherheit beiseite gelegt werden. In Krisenzeiten kann der Konzern so auf ein wirtschaftliches Polster zurückgreifen. Eine Alternative wäre eine Dividendenstrategie, um künftige Gewinne zu sichern.
Auswirkungen auf Anleger
Für Anleger, die einen Rückkauf der Aktien abgelehnt haben, bietet sich eine Chance. Nach Aktienrückkäufen kann es sein, dass der Kurs des Unternehmens ansteigt. Anschließend könnten sie ihre Anteile des Unternehmens mit Profit verkaufen.
Es gibt Anleger, die absichtlich in Konzerne investieren, die bereits einen geplanten Aktienrückkauf angekündigt haben. Es werden sogar spezielle Fonds angeboten, die Unternehmen vertreten, bei denen eine Aussicht auf einen Rückkauf besteht. Solche Fonds eignen sich allerdings eher für sehr erfahrene Anleger, die mit solchen Anlagemöglichkeiten ihr Portfolio weiter ausbauen wollen.
Fazit: Aktienrückkauf – Diese Folgen solltest du kennen
Führt ein Unternehmen einen Aktienrückkauf durch, kaufen sie ihre eigenen Aktien. Gründe dafür kann es unterschiedliche geben. Überschüssige Liquidität kann so beispielsweise in Form von Aktien an die Mitarbeiter vergeben werden, was die Bindung erhöht. Auch der Schutz einer Übernahme durch die Konkurrenz oder eine Kurspflege sind Möglichkeiten.
Kritikpunkte sind beispielsweise eine Beschränkung des Wachstums, da das Geld nicht für neue Investitionen in andere Projekte verwendet wird. Viele Experten sehen ebenfalls die Gefahr einer Investitionsblase, falls Rückkäufe durch fremdes Kapital finanziert wurden.
Manche Anleger setzen gezielt auf Unternehmen, die bereits einen Aktienrückkauf angekündigt haben. Dadurch versprechen sie sich Gewinn, da der Kurs nach einem Rückkauf oft ansteigt. Generell eignen sich diese Art von Investments aber nur für erfahrene Anleger, die bereits ein breit gestreutes Portfolio haben und ihr Depot weiter diversifizieren wollen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Aktienrückkauf
Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.
Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.
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