Steuererhöhung der Ampel: 57 % statt 42 % Steuern

Steuererhöhung der Ampel: 57 % statt 42 % Steuern

Um die hohen Ausgaben der Ampelkoalition zu finanzieren, müssen die Steuern steigen. Die Frage lautet jedoch: für wen sollen sie steigen? Vermutlich für alle Bürger, die mehr als 60.000 € brutto pro Jahr verdienen und somit in Deutschland zu den Spitzenverdienern zählen. Wie genau die Pläne der Regierung dazu aussehen, das erfährst du in diesem Artikel. 

Darum geht’s:

  • Warum hat ein Lohnanstieg aktuell keine positiven Auswirkungen für Spitzenverdiener?
  • Wieso trifft eine Steuererhöhung vor allem Spitzenverdiener besonders stark?
  • Welche Auswirkungen hat die neue Spitzensteuer auf Durchschnitts-Verdiener?
  • Und wie viel Steuern zahlen Deutsche im Vergleich zu anderen entwickelten Ländern?

Wieso dein Geld verpufft

Nicht nur die immer stärker steigende Inflation, die aktuell bei 8 % liegt, sorgt dafür, dass dein Geld immer weniger wert wird. Nein, auch die sogenannte „kalte Progression“, also der Anstieg der Steuern bedingt durch die jährlichen Lohnsteigerungen, treiben die Geldentwertung weiter voran.

Ein Bild, das Text enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Die kalte Progression bekommen Spitzenverdiener gerade in Zeiten wie diesen besonders stark zu spüren: der Lohn steigt und soll damit die Inflation ausgleichen, jedoch müssen im selben Atemzug mehr Steuern für diesen Lohnanstieg gezahlt werden. Spitzenverdiener steigen demnach unterm Strich quasi leer aus. 

Etf Sparplan - VergleichEtf - Sparplan-Vergleich

Wer profitiert von der kalten Progression?

Faktisch profitieren Spitzenverdiener nicht von ihrem Lohnanstieg. Wer jedoch in Zeiten hoher Inflation und kalter Progression profitiert, ist der Staat. Denn dieser verdient durch den Lohnanstieg der Spitzenverdiener mehr Steuern, obwohl diese selbst nichts davon haben. 

Die Kombination aus Inflation und kalter Progression führt somit zu einer der stärksten Steueranstiege überhaupt. Darüber redet jedoch kaum jemand. Und das, obwohl die Wirtschaft langsam aber sicher in eine Rezession abgleitet. 

Die Grünen zur Spitzensteuer

Der haushaltspolitische Sprecher der Grünen, Sven Kindler, sagt, dass ein Ausgleich der kalten Progression durch eine Anpassung der Verdienstgrenze, ab der ein höherer Steuersatz gilt, sozial ungerecht wäre. 

Ein Bild, das Text enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Die Grünen sind demnach der Meinung, die in der Vergangenheit festgelegten Besteuerungs-Grenzen, müssten nicht der inflationären Realität angepasst werden, sondern einfach ignoriert werden, da das zudem „teuer für den Haushalt“ wäre. Man könne nur über die kalte Progression reden, wenn Spitzenverdiener die komplette Last tragen, die durch den Ausgleich für kleine und mittlere Einkommen kommt.

An dieser Stelle sind die Grünen demnach sehr transparent und zeigen, dass sie alle mit einem Einkommen von knapp 60.000 € wesentlich höher besteuern wollen als bisher. Das sind 4.826 € brutto monatlich und in meinen Augen keine Spitzenverdiener, sondern lediglich Leute mit einem guten Gehalt.

Ein Bild, das Text enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Unter Spitzenverdienern verstehe ich Leute mit dem zehnfachen davon, was die Regierung vorschreibt. Folgt man den Daten des Statistischen Bundesamtes, beträgt das Gehalt unter deutschen Arbeitnehmern durchschnittlich 4.100 € und das ohne Berücksichtigung von Weihnachtsgeld, Boni oder sonstigen Sonderzahlungen. Würde man diese noch hinzuzählen, kämen man wohl sehr schnell über die Spitzenverdienst-Grenze von 4.800 €.

Ein Bild, das Text enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Wir können also festhalten: Der durchschnittliche deutsche Bürger zahlt hierzulande den Spitzensteuersatz und ein Ausgleich an die aktuelle Situation wäre laut Grünen sozial ungerecht und schädigend für den Haushalt. Für mich gleicht das einer Realsatire.

98/100
Punkte
1.300 sparplanfähige ETFs
von der BaFin kontrolliert
2,6% Zinsen für Neukunden
ZUM ANBIETER*

Robert Habeck zur Spitzensteuer

Auch der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck hat die aktuelle Thematik rund um den Spitzensteuersatz kommentiert. 

Ein Bild, das Text enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Als Reaktion auf Aussagen wie diese, hat Finanzminister Christian Lindner durchrechnen lassen, um wie viel die Steuerbelastung für Spitzenverdiener steigen müsste, um die kalte Progression von kleinen und mittleren Einkommen auszugleichen

Das Ergebnis: der Spitzensteuersatz müsste ab einem zu versteuernden Einkommen von 80.000 € brutto von aktuell 42 % auf unglaubliche 57,4 % steigen. Das bedeutet, dass Spitzenverdiener alleine bei der Einkommensteuer weit mehr als die Hälfte vom Gehalt abgeben müssten.

Leute, mit einem sehr hohen Einkommen von 150.000 € brutto träfe damit eine Steuererhöhung von mehr als 19 %.

Ein Bild, das Tisch enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Unter fairen Bedingungen, in denen die Steuerlast der Inflation angeglichen wird, käme auf diese Gehaltsgruppe eine Entlastung von 1,4 % zu. Auch unter diesen normaleren Bedingungen bekämen Leute mit einem hohen Einkommen nicht die komplette Inflation ausgeglichen, sondern nur ein Teil. 

Ein Bild, das Tisch enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Geht es nach Wirtschaftsminister Habeck, sollen Höchstverdiener 19 % mehr Steuern zahlen – für mich ein extremer Vorschlag. Weitere Steuern, die zusätzlich anfallen, müssen selbstverständlich noch berücksichtigt werden. Dazu zählen:

  • Mehrwertsteuer 
  • Energiesteuer 
  • Gewerbesteuer
  • Körperschaftssteuer
  • Solidaritätszuschlag
  • Tabaksteuer
  • Grunderwerbssteuer
  • Versicherungssteuer
  • KFZ-Steuer 
  • uvm.

Durch diese Kombination aus Steuern geben auch Durchschnitts-Verdiener bereits jetzt mehr als die Hälfte ihres Einkommens ab. Die Pläne von Habeck und den Grünen würden diese Abgaben nochmal erhöhen.

Banner - Trade Republic
95/100
Punkte
Sehr gute App
Aktien und Sparpläne bereits ab 1€
3,25% Zinsen auf dem Verrechnungskonto
ZUM ANBIETER*

Deutschland im internationalen Vergleich

Wie sieht die steuerliche Belastung der deutschen Bevölkerung im internationalen Vergleich aus? Ein Blick auf die folgende Grafik verrät, dass Deutsche mit der höchsten steuerlichen Belastung ausgesetzt sind. Einzig und alleine in Belgien sind die Abgaben nochmals höher.

Deutschland liegt in puncto Steuer-Abgaben somit auf Platz 2 unter den 37 entwickelten Ländern und das ist für viele kein Grund zur Freude. 

Auch unter Berücksichtigung der Umsatzsteuer von 7 % bzw. 19 % auf alle Produkte belegt Deutschland weiterhin den 2. Platz. Die Belastung erhöht sich unter dieser Berücksichtigung von 49 % auf 53 %. Die obige Grafik bezieht sich auf Singles. Denkt man nun, dass Familien mit Kindern eine steuerlich vorteilhaftere Position einnehmen, wird man durch einen Blick auf die nächste Grafik wieder ernüchtert.

Anhand dieser Grafik lässt sich rasch erkennen, dass auch die steuerliche Belastung für deutsche Familien im internationalen Vergleich am höchsten ist. Im Gegensatz dazu ist die Besteuerung des Einkommens in den skandinavischen Ländern deutlich niedriger. Aber auch in vielen deutschen Nachbarländer müssen Bürgerinnen und Bürger im Schnitt deutlich weniger von ihrem Gehalt abgeben. 

Ein Bild, das Karte enthält.

Automatisch generierte Beschreibung
Etf Sparplan - VergleichEtf - Sparplan-Vergleich

Fazit: Deutschland an die Spitze

Deutsche zahlen bereits jetzt enorm hohe Steuern. In keinem anderen entwickelten Land – abgesehen von Belgien – müssen Menschen mehr von ihrem Einkommen abgeben als hierzulande. Unter den Plänen der derzeitigen Regierung sollen die Abgaben für deutsche Durchschnittsverdiener nun nochmal massiv ansteigen. Dieses Vorhaben wird nicht nur viele Deutsche dazu animieren auszuwandern, sondern schwächt auch die Attraktivität von Deutschland für ausländische Fachkräfte und Deutschland als Wirtschaftsstandort allgemein. Dass diese Steuererhöhung eine nachhaltige Maßnahme ist, bezweifle ich.

Über unseren Autor

Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.

Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.

Fintown Erfahrungen: 15 % Rendite durch Mietobjekte

Auch bei P2P-Krediten gilt: Eine breite Streuung reduziert dein Risiko. Warum also nicht in lukrative Immobilienkredite investieren? Fintown macht’s möglich und bietet dir aktuell bis zu 15 % Rendite!  Ich bin bereits seit längerem mit einem höheren Betrag bei der tschechischen Plattform dabei. Hier zeige ich dir meine persönlichen Fintown Erfahrungen, Vor- und Nachteile und […]

Mehr lesen
Trade Republic Steuern: So optimierst du deine Steuerlast

Steuern sind ein wichtiges Thema für Anleger. Wer mit Trade Republic handelt, sollte wissen, wie die Besteuerung funktioniert und welche Möglichkeiten es gibt, die Steuerlast zu senken.  Allerdings gibt es neben den Steuern auch einige Trade Republic Nachteile, die du als Anleger kennen solltest.In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige, um die Trade Republic Steuern […]

Mehr lesen
Trade Republic Nachteile – Lohnt sich der Broker?

Seit seiner Gründung hat sich Trade Republic schnell zu einem beliebten Online-Broker entwickelt, der vor allem junge und preisbewusste Anleger anzieht. Durch seine benutzerfreundliche App und innovative Technologie bietet der Broker niedrige Gebühren und den Zugang zu beliebten Finanzprodukten, von Aktien über ETFs bis hin zu Derivaten und Kryptowährungen. Aber dennoch gibt es einige Trade […]

Mehr lesen
linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram