Es gibt viele Anleger, die an der Börse spekulieren, weil sie auf den großen, schnellen Gewinn hoffen. Für diese mögliche Rendite nehmen sie große Risiken auf sich. Doch was genau ist Spekulation eigentlich, wie funktioniert es und welche alternativen Anlagestrategien gibt es?
Das Wichtigste in Kürze:
- Spekulanten haben das Ziel, innerhalb kurzer Zeiträume möglichst hohe Gewinne zu machen
- Diese typischen Anfängerfehler sollten unbedingt vermieden werden
- Zwischen investieren und spekulieren gibt es wichtige Unterschiede, die jeder Anleger kennen sollte
Was bedeutet Spekulation?
Das Wort Spekulation leitet sich aus dem Lateinischen von “speculare” ab, was so viel bedeutet wie “erspähen, auskundschaften”. Ein Spekulant “lauert” also auf den Gewinn, den er an der Börse machen möchte.
Spekulanten versuchen an der Börse Kurs- und Preisunterschiede auszunutzen, um Gewinne zu machen. Dies erfolgt in der Regel innerhalb kürzerer Zeiträume als bei anderen Anlagestrategien. Hohe Gewinne stehen auch immer in Zusammenhang mit einem Risiko. Spekulanten sind bereit, teilweise hohe Risiken für ihre Gewinnchancen einzugehen.
Spekulation ist Teil des Alltags. Auch Aktieninhaber und generell Investoren spekulieren auf Gewinne, wenn sie auf die positive Entwicklung von bestimmten Unternehmen setzen. Kritisch zu sehen sind extreme Formen der Spekulation, wie beispielsweise die, die 2007 zur Immobilienkrise führten.
So funktioniert Spekulation
Da Spekulanten von Kursunterschieden profitieren, eignen sich besonders gut diejenigen Anlageklassen, die starken Schwankungen unterliegen. Dazu gehören beispielsweise Kryptowährungen, Aktien, Devisen, Rohstoffe und Edelmetalle. Da die Positionen nur über kleine Zeiträume gehalten werden, spielen laufende Erträge wie Zinsen keine wichtige Rolle.
Gerne werden bei Spekulationen Instrumente mit Hebeleffekt eingesetzt. Auf diese Weise können die Gewinnchancen weiter erhöht werden. Dafür werden oft Derivate wie CFDs, Zertifikate und Optionen eingesetzt. Der gehebelte Basiswert geht mit einem deutlich erhöhten Risiko einher.
Gut zu wissen:
Wichtig zu wissen ist, dass Spekulanten auf steigende und fallende Kurse setzen können. Spekuliert der Anleger auf steigende Kurse und dies tritt später ein, kann er durch den Verkauf seine Gewinne realisieren. Das Gleiche funktioniert mit der Spekulation auf fallende Kurse. So werden häufig Leerverkäufe eingesetzt.
Spekulanten nutzen zur Orientierung Kurscharts und die Chartanalyse. Es wird davon ausgegangen, dass es an der Börse bestimmte Kursmuster gibt, die sich wiederholen. Sie beschäftigen sich mit den unterschiedlichen Mustern und versuchen, sie in aktuellen Kursverläufen wiederzuerkennen, um auf den weiteren Verlauf schließen zu können.
Neben Chartanalysen werden auch Erwartungen und Fakten bei Spekulationen berücksichtigt. Verwertet werden alle Informationen, die sich auf Kursschwankungen auswirken könnten. Dazu gehören beispielsweise politische Entwicklungen, Veränderungen durch Notenbanken und Berichte von Unternehmensmeldungen.

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Spekulieren an der Börse – Häufige Anfängerfehler
Die erhöhten Gewinnchancen bei Spekulationen sind immer auch mit erhöhtem Risiko verbunden. Gerade Anfänger begehen dabei häufig Fehler, die sich mit folgenden Tipps vermeiden lassen können.
Fehlendes Wissen
Ein häufiger Fehler ist die fehlende Recherche vor dem Kauf bestimmter Wertpapiere oder Anlageklassen. Beispielsweise können sich Anfänger von Hypes mitreißen lassen oder anlegen, wenn ein Freund oder eine bekannte Person einen “Geheimtipp” gegeben hat. Solche Empfehlungen sind gut gemeint, aber nicht immer hilfreich.
Verantwortlich für das eigene Geld ist immer der Anleger selbst. So sollte ein Anfänger sich vorab gründlich informieren und alle zugänglichen Informationen mit einbeziehen. Dazu gehören bei Spekulationen die Verwendung von Chartanalysen, Unternehmensberichte und Kursverläufe. Auch ist es wichtig, sich stets auf dem Laufenden zu halten, wie bei beispielsweise politischen Entscheidungen, die Einfluss auf die Kursentwicklung haben können.
Auf Kredit kaufen
Es passiert immer wieder, dass Anfänger Kredite aufnehmen, um mehr Geld für den scheinbar sicheren Tipp einer bestimmten Aktie zu haben. Aufgrund der risikobehafteten Art von Spekulationen kann es allerdings auch zum Totalverlust kommen. So konnten nicht nur keine Gewinne gemacht werden, mitunter entstanden so große Schuldenberge. Spekulanten sollten nur Geld anlegen, wenn sie es sich auch leisten könnten, dieses zu verlieren.
Keine Diversifikation
Grundsätzlich ist es beim Thema Anlagen nicht ratsam, alles auf eine Karte zu setzen. Gerade an der Börse kann es immer wieder zu unvorhergesehenen Ereignissen kommen. Wird das eigene Vermögen dann komplett in eine bestimmte Aktie angelegt, kann das die Gefahr eines Totalverlustes erhöhen.
Mithilfe der Diversifikation kann dieses Risiko verkleinert werden. Kurz gesagt wird das angelegte Vermögen breiter aufgestellt, sodass nicht alles von der Entwicklung einer bestimmten Aktie oder Anlageklasse abhängt.
Geringes Verständnis von Anlageklassen
Dieser Punkt ist eng mit dem ersten Anfängerfehler verknüpft. Es gibt an der Börse viele unterschiedliche Möglichkeiten, Gewinne zu machen: Optionsscheine, Hebelprodukte oder CFDs. Jeder Spekulant sollte die Funktionsweise der Anlageklassen verstehen, in die er anlegen möchte.
Achtung!
Manche Anlageklassen können nicht nur zum Totalverlust führen, es kann auch zur Nachschusspflicht kommen. Das heißt, dass der gesamte Einsatz verloren geht und darüber hinaus Schulden gemacht werden. Besonders das entsprechende Risiko der Anlageklasse sollte verstanden werden. Nur so kann realistisch eingeschätzt werden, ob es dem Anleger wert ist, dieses Risiko auch einzugehen.

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Investieren statt Spekulieren
Auf den ersten Blick ist es nicht leicht, die Unterschiede zwischen dem Investieren und Spekulieren verstehen zu können. Dafür ist ein detailliertes Betrachten der beiden unterschiedlichen Anlagearten nötig. Wesentlich sind hierfür hauptsächlich die beiden Unterscheidungsmerkmale Zeitraum und Informationsquelle.
Kurzfristiges Spekulieren vs. langfristiges Investieren
Ein maßgeblicher Unterschied zwischen Spekulieren und Investieren ist die Haltedauer des entsprechenden Wertpapiers. Der Zeitraum zwischen Kauf und Verkauf eines Wertpapiers ist bei Spekulanten grundsätzlich deutlich kürzer. Der Grund dafür ist, dass es das eigentliche Ziel ist, von kurzen Kursschwankungen zu profitieren.
Gut zu wissen:
Investitionen dagegen sind auf langfristiges Halten von beispielsweise Aktien angelegt. Kurzfristige Veränderungen und Schwankungen an der Börse spielen hier keine Rolle. Sie sind bei Investoren kein Merkmal zur Entscheidung einer Investition. Statt einer Chartanalyse werden sogenannte Fundamentalanalysen verwendet.
Bei der Durchführung einer Fundamentalanalyse werden zahlreiche Aspekte berücksichtigt, die beispielsweise Marktumfeld oder Qualität des Managements eines Unternehmens betreffen. Beim Erwerb von Aktien setzt man ganz grundsätzlich auch auf eine Prognose der Steigerung, weshalb auch Investitionen einer gewissen Spekulation unterliegen. Trotzdem ist diese Spekulation mit weniger Risiken verbunden.
Verwendete Informationen und Quellen
Auch hinsichtlich der verwendeten Informationsarten und Quellen lassen sich Spekulanten und Investoren gut unterscheiden. Spekulanten ziehen tägliche Kursverläufe heran und benutzen die Charttechniken. Daraus leiten sie ab, ob sie von einem steigenden oder sinkenden Kursverlauf ausgehen und legen ihr Geld dementsprechend an.
Investoren dagegen ziehen Fundamentalanalysen heran, um beispielsweise Unternehmen und ihr Potenzial besser einschätzen zu können. Dabei wird das Geschäftsmodell der jeweiligen Firma genau überprüft. Dazu gehören das Management, Wettbewerbsvorteile, Konkurrenten und genaue Kennzahlen, die einen Vergleich mit anderen Unternehmen möglich machen.
Anfänger an der Börse – Investieren oder spekulieren?
Spekulieren eignet sich für Day-Trader, die viel Zeit haben und das Traden zu ihrem Beruf gemacht haben. Für den Großteil der privaten Anleger ist langfristig Geld anlegen die bessere Strategie, um Vermögen aufzubauen.
Spekulieren erfordert viel Zeit und Disziplin. Erst muss eine Menge Zeit investiert werden, um ausreichend Wissen aufzubauen. Nur auf diese Weise können mögliche Risiken besser eingeschätzt werden. Auch nach dem Wissensaufbau ist viel Zeit erforderlich. Spekulanten müssen auf dem Laufenden bleiben und beispielsweise politische Entwicklungen berücksichtigen.
Für Privatanleger eignen sich daher langfristige Investitionen besser. Teilweise werden die Positionen viele Jahre bis Jahrzehnte gehalten. Zwar müssen sich Anfänger auch hier einlesen und sorgfältig die richtigen Anlageklassen wählen, aber einmal ausgewählt und investiert, reduziert sich der Aufwand stark.
Gut zu wissen:
Dennoch sollte nicht unterschätzt werden, dass Spekulanten für die Wirtschaft wichtig sind. An den Märkten sorgen sie für eine hohe Liquidität, wodurch Investoren beispielsweise einfacher Handel treiben können.
Fazit: So funktionieren Spekulationen an der Börse
Spekulanten haben es sich zum Ziel gesetzt, Kursunterschiede auszunutzen, um Gewinne zu machen. Die entsprechenden Zeiträume sind meist kurz und stehen in Zusammenhang mit einem hohen Risiko. Entscheidungen werden mittels Charttechniken gefällt.
Der Spekulant sieht sich die aktuellen Kursverläufe und weitere Informationen an und versucht, Vorhersagen zu treffen. Besonders gut eignen sich Anlagen mit hohen Kursschwankungen wie beispielsweise Aktien, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und Edelmetalle.
Im Gegensatz dazu denkt ein Investor langfristig. Fundamentalanalysen werden eingesetzt, um sich detailliert mit bestimmten Unternehmen und ihren Aktien auseinanderzusetzen. Dabei werden unterschiedliche Kennzahlen und Aspekte berücksichtigt.
Wer mit Spekulationen erfolgreich sein möchte, sollte typische Fehler vermeiden. Wichtig ist es, sich ausreichend Wissen anzueignen. Dies ermöglicht einen realistischen Blick auf mögliche Risiken. Zusätzlich sollten die Anlagen diversifiziert werden und nie alles auf eine Karte gesetzt werden. Im schlimmsten Fall kann es zu Totalverlust oder sogar Schulden kommen.

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FAQ – Häufig gestellte Fragen zu was bedeutet Spekulation
Wer anfangen möchte, an der Börse zu spekulieren, benötigt ein eigenes Depot bei einem Broker. Es ist empfehlenswert, erst Geld anzulegen, wenn vorab grundlegendes Wissen aufgebaut wurde und die Gefahren realistisch eingeschätzt werden können.
Geldanlagen wie Aktien können zum langfristigen Investieren und zum Spekulieren verwendet werden. Ein wesentlicher Unterschied ist dabei die Zeit, also der Zeitraum, in dem die Anlageklasse gehalten wird. Spekulanten halten ihre Aktien oftmals über sehr kurze Zeiträume und wollen damit hohe Gewinne erzielen. Investoren setzen auf lange Zeiträume.
Mit Investieren ist üblicherweise das langfristige Halten von Wertpapieren oder Vermögensgegenständen gemeint, mit dem Ziel des Aufbaus von Vermögen.
Spekulanten versuchen von kurzfristigen, starken Kursschwankungen zu profitieren. Investoren recherchieren gründlich, bevor sie sich für eine bestimmte Anlage entscheiden, mit der Absicht, diese langfristig zu halten.

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