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Gaskrise: Auswirkungen auf Anleger + Bevölkerung
Was in der aktuellen Gaskrise geschieht, haben Industrieländer in der gesamten Geschichte der Menschheit noch nie erlebt. Die Auswirkungen sind massive für die allgemeine Bevölkerung, aber auch für Anleger. Welche Auswirkungen die Gaskrise auf Anleger hat, das erfährst du in diesem Artikel.
Darum geht’s:
- Wie abhängig ist Deutschland von russischem Gas?
- Welche Maßnahmen werden bereits jetzt getroffen, um Gas einzusparen?
- Welche Auswirkungen hat die Gaskrise auf Anleger und die allgemeine Bevölkerung
- Und wie bereitet man sich am besten auf eine bevorstehende Rezession vor?
Die große Abhängigkeit von russischem Gas
Zurzeit sind die Fördermengen des Gases, das Deutschland von Russland bezieht, auf einem Allzeit-Tief von 20 % der Kapazität. Das ist sozusagen die Rache, die Deutschland aufgrund der Sanktionen des Westens gegenüber Russland nun zu spüren bekommt.
Wirtschaftlich gesehen trifft die Gas-Krise Deutschland absolut ins Mark. Ganze 55 % der Gasimporte kamen aus Russland und 50 % aller Wohnungen in Deutschland nutzen Gas zum Heizen.
Durch alle Pipelines, die nach Deutschland führen, wird aktuell weniger bis gar kein Gas geleitet. Das ist seitens Russlands zwar ökonomische Erpressung, jedoch ist diese Erpressung zur Gänze selbstverschuldet. Denn das ist die Folge einer zu hohen Abhängigkeit von einem einzigen Land. Das hat selbst Donald Trump bereits 2017 in einer Ansprache an die UN klar betont. Von Deutschland wurde diese Warnung lediglich belächelt.
Um der aktuellen Gasdrosselung entgegenzuwirken, ist jetzt rationieren angesagt. Nur wenn bereits jetzt an allen Enden Gas eingespart wird, kann die Gasversorgung auch im Winter sichergestellt werden.
Im Zuge der aktuellen Entwicklungen am Gasmarkt sind auch die Gaspreise erschreckend. In der folgenden Grafik werden Strom- und Gaspreise in Ölpreise umgerechnet. Zu sehen ist ein enormer Anstieg des Preises für ein Barrel Öl auf mehr als 600 $.
Für Bürger bedeutet das schon bald einen Anstieg der Gasrechnung um das Fünffache.
Gasumlage gegen hohe Gaspreise
Die Gaspreise schießen in die Höhe – für manche Haushalte deutlich stärker als für andere. Die Bundesregierung hat daher beschlossen, die Gaspreise mittels der Gasumlage gleichmäßig auf die Bevölkerung zu verteilen und so die Haushalte zu entlasten.
Jedoch würden die angepassten Preise laut Aussage des ZDF noch nicht die zukünftigen Preiserhöhungen beinhalten – und diese wird es mit großer Sicherheit noch geben.
Maßnahmen zur Gaseinsparung
Die aktuelle Gaskrise zwingt viele Bürger, aber auch Unternehmen in die Knie. Um die Gasversorgung sicherzustellen, gibt es bereits mehrere Pläne und Maßnahmen, die vom Staat und Unternehmen getroffen werden.
1. Der Gas-Notfallplan
Sollte sich die Lage am Gasmarkt nicht bald wieder beruhigen, so kann es dazu kommen, dass der von der Regierung entworfene Notfallplan in Kraft tritt. In solch einem Notfall wird die Regierung selbst entscheiden, wer mit Gas versorgt werden soll und wer nicht.
2. Drosselung der Heizungsleistung
Unternehmen, wie der größte Vermieter Deutschlands „Vonovia“ treffen bereits jetzt Maßnahmen, um eine Notsituation zu vermeiden. So hat Vonovia angekündigt, dass im Winter die Heizungen in allen Wohnungen heruntergeregelt werden. Dafür sind aktuell Monteure von Vonovia in Wohnungen bzw. Häusern unterwegs, um die Heizungsleistung auf maximal 17 Grad zu reduzieren.
3. Drosselung der Produktion
Eine weitere drastische Maßnahme zur Einsparung von Gas kommt aus einer Studie der Industrie- und Handelskammer hervor. Diese hat ergeben, dass 16 % aller Industriebetriebe bereits dazu gezwungen sind, auf die aktuelle Energie-Krise zu reagieren und ihre Produktion zurückzufahren und teilweise Geschäftsbereiche sogar ganz einzustellen.
4. Lukrative Gasverkäufe
BASF, einer der größten Chemiekonzerne in Deutschland produziert aktuell kein Ammoniak mehr, welches u.a. für Dünger eingesetzt wird. Stattdessen verkauft BASF das dafür gespeicherte Gas nun an das Netz zurück, da dies profitabler für das Unternehmen ist. Die Folge der Einstellung der Ammoniak-Produktion: höhere Düngerpreise und daraus resultierend höhere Lebensmittelpreise.
Auswirkungen auf Anleger
Aus den jüngsten Daten geht hervor, dass die Rezession in Europa deutlich stärker ausfallen wird als noch vor wenigen Monaten erwartet. Vor allem in Deutschland, aufgrund der hohen Abhängigkeit der russischen Gasimporte, aber auch in den Nachbarländern Österreich, Polen und Tschechien.
Aus einer Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu den Auswirkungen der Gas-Krise auf die deutsche Wirtschaft kamen weitere erschreckende Zahlen zum Vorschein. Dieses Jahr soll das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) einen Verlust von 1,7 % betragen. Wenn die aktuelle Lage so bleibt wie bisher, werden es 2023 sogar 2,7 % sein.
Es ist eindeutig: Einer starken Rezession steht nichts mehr im Wege und die daraus verlorene Wirtschaftskraft Deutschlands wird auch in Zukunft nicht mehr aufgeholt werden können. Anleger sollten sich daher auf eine eintretende Rezession einstellen.
Als Anleger ist es zudem ratsam, keine zu große Abhängigkeit von Deutschland im Portfolio zu haben, sondern gerade in Zeiten wie diesen auf Länderwetten zu verzichten. Auf der anderen Seite könnte es schon bald viele deutsche Unternehmen zu einem Schnäppchen am Aktienmarkt geben. Demnach gilt es auch hier wachsam zu bleiben.
Auswirkungen auf die Bevölkerung
Leute, die in Deutschland arbeiten, sollten eine Reserve ansparen, für den Fall, dass sie aufgrund der Rezession arbeitslos werden. Das gilt vor allem für gasintensive Branchen wie der Glas- und Düngerherstellung sowie den Betrieben, die damit zusammenhängen.
Ein denkbar größeres Risiko liegt jedoch in der Inflation, die durch die Gaskrise deutlich vorangetrieben wird. Vor allem die ärmere Bevölkerungsschicht wird diese stark zu spüren bekommen, doch auch für die Mittelschicht wächst die Gefahr der Energiearmut.
Städte wie Ludwigshafen bereiten bereits jetzt „Wärmestuben“ vor. Das sind beheizte Hallen oder Arenen, in denen sich Leute aufwärmen können, die sich Energie nicht mehr leisten können. Erschreckende Bilder, die an Geschichtsbüchern über die Große Depression erinnern.
So bereitest du dich auf den Notfall vor
Die Chancen sind realistisch, dass sich Deutschland auf schwere Zeiten einstellen muss. Dennoch kann und sollte jeder etwas tun, um diesen so gut es geht entgegenzuwirken.
In erster Linie sollte wirklich jeder sein Schicksal in die eigenen Hände nehmen und sich in dieser Situation nicht auf den Staat verlassen. Jeder sollte selbst dafür sorgen, mehr Geld zu verdienen und nicht arbeitslos zu werden. Das gelingt am besten, indem man in die eigene Bildung investiert. Diese bringt am Ende des Tages die höchste Rendite.
Sieh daher zu, dass du deine Fähigkeiten ausbaust und so deinen eigenen Marktwert erhöhst. Gleichzeitig sollte sich jeder auch finanziell weiterbilden und Kontrolle über die eigenen Finanzen erlangen. So schafft man es vielleicht sogar stärker aus der Krise herauszukommen!
Fazit: Bereite dich auf harte Zeiten vor
Aktuell sieht es ganz danach aus als würden die Gasimporte aus Russland vorerst nicht wieder steigen. Zwar steigen bereits die Importe von dem alternativen LNG, doch dieses kann noch nicht für das komplette russische Gas aus den Pipelines aufkommen. Darum bleibe ich als Investor auf der konservativen Seite und stelle mich auf eine dementsprechend niedrige Gasversorgung in der Zukunft ein. Um dennoch so gut es geht durch die Krise zu manövrieren, sollte jeder Bürger sein Schicksal selbst in die Hände nehmen, sich weiterbilden und sich einen genauen Überblick über die eigenen Finanzen schaffen.
Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.
Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.
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