Small Caps – Gute Ergänzung fürs Portfolio

Small Caps: Gute Ergänzung fürs Portfolio

Small Caps stehen weniger im Mittelpunkt bei Anlegern als Aktien großer Unternehmen. Oft werden sie aufgrund der niedrigen Marktkapitalisierung mit höheren Risiken verbunden. Die sogenannten Nebenwerte bieten allerdings auch häufig höhere Kurschancen als die Konkurrenz. Im folgenden Artikel lernst du mehr über Small Caps, die Vorteile, Renditechancen und Möglichkeiten, zu investieren. 

Das Wichtigste in Kürze:

  • Small-Caps sind Unternehmen mit einer geringen Marktkapitalisierung, die teilweise hohes Wachstumspotenzial versprechen
  • Verglichen mit Indizes wie dem MSCI World, können mit dem MSCI World Small-Caps deutlich höhere Renditen eingefahren werden
  • Mit diesen Möglichkeiten kannst auch du von Small-Caps profitieren

Was sind Small Caps?

Wichtig für die Bezeichnung von Small-Caps ist die sogenannte Marktkapitalisierung. Diese misst den Gesamtmarktwert eines börsennotierten Unternehmens. Die Marktkapitalisierung ist wichtig, um Aktien in drei unterschiedliche Gruppen zu unterteilen: Large Caps, Mid Caps und Small-Caps.

Gut zu wissen:

Berechnen lässt sich die Marktkapitalisierung wie folgt: Der aktuelle Aktienkurs wird mit der Gesamtzahl der im Umlauf befindlichen Aktien multipliziert. Bei öffentlichen Unternehmen sind diese Informationen meist auf der Website einsehbar.

Aktienkurs × Anzahl frei handelbarer Aktien = Börsenwert des Unternehmens

Dabei gehören Mid Caps und Small-Caps zu den Nebenwerten. Diese müssen in Deutschland nicht zwingend in einem Börsenindex gelistet sein. In den meisten Fällen sind sie allerdings beispielsweise im SDAX oder im TecDAX gelistet. 

Bei Unternehmen mit einem Börsenwert von bis zu 500 Millionen Euro wird im Allgemeinen von Small-Caps geredet. Im SDAX sind 50 Unternehmen gelistet.

Diese folgen nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz auf die Unternehmen im MDAX. Die Grenzen in Bezug auf die Kategorisierung von Small-Caps sind international unterschiedlich. Der amerikanische Index Russell 2.000 beispielsweise enthält 2.000 Aktien. Es sind auch Unternehmen mit einer Börsenkapitalisierung von bis zu zehn Milliarden USD enthalten. 

Vorteile Small Caps – Darum solltest du in Small Caps investieren

Es gibt viele unterschiedliche Gründe dafür, in Small-Caps zu investieren. Gerne werden sie beispielsweise als Ergänzung fürs eigene Portfolio gesehen, in vielen Fällen sind sie Teil eines breit diversifizierten ETF-Portfolios.

Bei der Zusammenstellung eines Weltportfolios mithilfe von ETFs geht es darum, möglichst objektiv und frei von Spekulationen den Aktienmarkt mithilfe von Indizes abzubilden. Beliebte Beispiele hierfür sind der MSCI World und der MSCI Emerging Markets, die zusammen ungefähr 85 Prozent der Marktkapitalisierung abdecken. 

Einer der Hauptgründe für ein ETF-Portfolio ist die breite Diversifikation, die für ein geringeres Risiko sorgen soll. Das macht deutlich: Eine Investition in Small-Caps kann sich lohnen, um mehr als 85 Prozent des Marktes abzudecken und die Streuung so noch weiter zu vergrößern. 

Achtung!

Wichtig zu erwähnen ist auch, dass es deutlich mehr Small-Caps als Mid Caps gibt. Mithilfe eines zusätzlichen ETFs auf Small-Caps, kannst du dein Portfolio also um einige tausende Unternehmen erweitern. 

Zudem sollte berücksichtigt werden, dass die Größe eines Unternehmens nichts über dessen Qualität aussagt. Somit gibt es auch unter den Small-Caps stark wachsende, profitable Unternehmen. Gerade diese bieten oft sehr gute Chancen für hohe Renditen. 

Die hohe Anzahl trägt vermutlich dazu bei, dass einzelne Unternehmen weniger im Interesse der Öffentlichkeit stehen. Generell ermöglichen Small-Caps allerdings die Möglichkeit für Investitionen in Unternehmen, deren Qualität am Markt noch nicht bekannt ist, was wiederum zu erhöhten Chancen für private Investoren führen kann. 

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Rendite von Small Caps – So gut laufen kleinere Unternehmen

Wie bereits erwähnt, steckt in vielen kleinen Firmen ein hohes Wachstumspotenzial. Dies geht oft auch mit höheren Renditen einher. Für einen genaueren Überblick lohnt es sich daher, sich beispielhaft den Verlauf der Indizes MSCI World und des MSCI World Small-Cap anzusehen. 

Generell haben beide Kurse einen recht ähnlichen Verlauf. Dies liegt daran, dass sie die gleichen Krisen und Aufschwünge erleben und so auf den ersten Blick vergleichbar aussehen. Sehen wir uns die Daten für beide Indizes genauer an

Rendite und Risiko 1998 bis 2021: Vergleich MSCI World Small-Cap und MSCI World

MSCI World Small CapMSCI World
Rendite p.a.9,70 %6,70 %
Volatilität20,60 %19,00 %

Gut zu wissen:

Grundsätzlich wird deutlich, dass Small-Caps höhere durchschnittliche Jahresrenditen haben als der MSCI World. Damit verbunden ist allerdings auch ein höheres Risiko. Volatilität beschreibt, wie stark die Jahresrenditen von ihrer eigenen Durchschnittsrendite abweichen. Diese Kennzahl ist ein guter Wert dafür, wie sehr der entsprechende Index Schwankungen unterworfen ist.

Trotzdem wird anhand der Zahlen deutlich, dass die höhere Rendite nur mit einer leicht höheren Volatilität einhergeht. Setzen wir nun die Rendite mit einem etwas höheren Risiko ins Verhältnis, fällt auf, dass die Rendite des MSCI World Small Caps insgesamt deutlich höher ist. 

Sie haben also nicht nur den Vorteil einer höheren Diversifikation des eigenen Portfolios, um das Risiko mithilfe zahlreicher kleinerer Firmen zu erhöhen, sondern bieten auch sehr gute Renditechancen. 

Small Caps – wie kannst du investieren?

Eine gute Möglichkeit, um Spekulationen zu vermeiden, das Risiko zu senken und dennoch an Small-Caps zu profitieren, ist das Hinzufügen eines Index-ETFs in dein Portfolio. Einer der beliebtesten Möglichkeiten für so ein Investment ist der bereits erwähnte MSCI World Small-Cap Index. 

Der MSCI World deckt Large und Mid Caps ab, was insgesamt etwa 85 Prozent der Marktkapitalisierung abdeckt. Der MSCI Small-Cap dagegen deckt die unteren 14 Prozent ab, womit du insgesamt ein Weltportfolio aufbauen kannst, das die Marktkapitalisierung zu 99 Prozent abdeckt. 

Eine andere Möglichkeit bietet beispielsweise der FTSE All-World Index. Dieser investiert ebenfalls weltweit in Nebenwerte, allerdings in einem geringeren Maße als die bereits erwähnte Kombination aus MSCI World und MSCI World Small Caps. Laut eigenen Angaben deckt der FTSE All-World 90 bis 95 Prozent der internationalen Marktkapitalisierung ab. 

Gut zu wissen:

Viele Indizes von MSCI tragen den Zusatz „IMI“. Dies steht für „Investable Markets“. Ein IMI-Index bildet also alle Unternehmen einer bestimmten Region ab und beinhaltet Large, Mid und Small-Caps. Somit wäre es also möglich, keinen zusätzlichen Small-Caps Index ins Portfolio zu nehmen, sondern direkt in einen IMI-Index zu investieren, mit einer größtmöglichen Diversifikation.

Ein Argument, das gegen einen weiteren ETF in deinem Portfolio spricht, ist die Erhöhung der Komplexität. Es kann beispielsweise zu höheren Kauf- oder Verkaufskosten kommen. Auch das Rebalancing, das einmal jährlich durchgeführt werden sollte, ist mit einem höheren Aufwand verbunden, wenn ein weiterer ETF hinzugefügt wird. 

Natürlich kannst du auch direkt in Einzelaktien investieren, ohne einen ETF zu besparen. Das sogenannte Stock Picking ist aufgrund fehlender Diversifikation allerdings immer mit deutlich höheren Risiken verbunden, weshalb mehr Zeit in Recherche investiert werden sollte. Zweistellige Kursgewinne und Verluste sind hier oft die Regel. 

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Fazit: Small Caps als sinnvolle Beimischung in deinem Portfolio

Small Caps werden oft übersehen, da es zahlreiche kleine Unternehmen gibt, was unübersichtlich wirken kann. Dennoch bieten sie eine gute Erweiterung für dein Portfolio. Unbekannte, kleine Unternehmen haben hohes Wachstumspotenzial, deren Qualität oft am Markt noch nicht entdeckt wurde.

Schauen wir sich die durchschnittlichen Jahresrenditen mit vergleichbaren Indizes an, fallen die hohen Renditen auf. Dabei ist die Volatilität etwas höher, was ins Verhältnis gesetzt allerdings für die Small-Caps spricht. Zudem kann auch eine höhere Diversifizierung mithilfe eines Small Caps ETF erreicht werden, wodurch das Risiko des Gesamtportfolios weiter gesenkt werden kann. 

Sie sind auch für fortgeschrittene Anleger eine Möglichkeit, die in weitere Einzelaktien investieren möchten. Diese Art des Investierens ist allerdings deutlich risikofreudiger und erfordert ausreichende Fachkenntnis. Wer dagegen mehr Wert auf Sicherheit und Diversifikation legt, sollte über die Anlage in einen ETF nachdenken

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FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Small Caps

Über unseren Autor

Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.

Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.

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