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ETF Europa: So profitierst du vom europäischen Markt
Den meisten Sparern ist bewusst, dass Aktien die lukrativste Form des Investierens sind. Trotzdem lassen sie sich aufgrund der Vielzahl börsennotierter Unternehmen in Europa und der Welt abschrecken. Eine gute Anlageform ist das Investieren in einen Europa ETF. In diesem Artikel kannst du mehr über die Vor- und Nachteile über Europa ETFs lernen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Ein ETF-Portfolio sollte breit diversifiziert sein, um Risiken zu senken
- Die USA sind in klassischen Weltportfolios mit gut einem Drittel Anteil sehr stark vertreten
- Diese 6 Indizes gibt es, um den europäischen Anteil in deinem Portfolio zu erhöhen. Dabei eignet sich ein Index besonders gut
Vorteile von ETFs
Indexfonds, oder auch Exchange Traded Funds (ETFs) bilden einen Aktienindex wie den DAX nach. Es handelt sich um eine passive Anlageform und unterscheidet sich von aktiv gemanagten Fonds. Aktiv gemanagte Fonds werden geführt von einem Fondsmanager, der die Entscheidungen über den Kauf von bestimmten Aktien trifft. Studien zeigen, dass gerade einmal 10 Prozent der internationalen Fondsmanager ein besseres Ergebnis erzielen als der klassische, bekannte Weltaktienindex MSCI World.
ETFs sind deutlich günstiger als Investments in gemanagte Fonds. Es müssen keine Anlageentscheidungen über bestimmte Aktien getroffen werden, da der ETF einen bestimmten Index abbildet. Eine Anlage in ETFs kostet nicht viel Zeit und ist nicht aufwändig.
Warum Diversifizierung entscheidend für dein ETF-Portfolio ist
Ein gut diversifiziertes ETF-Portfolio spielt eine entscheidende Rolle bei der Erreichung deiner langfristigen Anlageziele. Diversifizierung bezieht sich auf die Aufteilung deines investierten Kapitals auf verschiedene Anlageklassen, Regionen, Branchen und Vermögenswerte, um das Risiko zu streuen und potenzielle Verluste zu minimieren.
Indem du dein Geld in einen breiten Korb von Vermögenswerten streust, kannst du die Auswirkungen negativer Ereignisse auf einzelne Unternehmen oder Sektoren verringern. Wenn zum Beispiel ein Unternehmen in deinem Portfolio negative Schlagzeilen macht oder ein Sektor eine Schwächephase durchläuft, können die Verluste durch die positiven Entwicklungen in anderen Bereichen ausgeglichen werden.
ETFs bieten eine ideale Möglichkeit zur Diversifizierung, da sie einen ganzen Index abbilden und dadurch ein breites Spektrum von Unternehmen und Branchen abdecken. Du kannst die besten ETFs finden, die sich auf verschiedene Märkte wie Europa, die USA, Schwellenländer, bestimmte Branchen oder Themen spezialisieren. Auf diese Weise hast du Zugang zu einer Vielzahl von Aktien, ohne jedes Unternehmen einzeln auswählen zu müssen.
Ein weiterer Vorteil der Diversifizierung besteht darin, dass sie das Risiko von Verlusten mindert, die durch Kursschwankungen an den Märkten verursacht werden. Durch die Verteilung deines Kapitals auf verschiedene Anlageklassen, die sich unterschiedlich entwickeln können, kannst du die Volatilität deines Portfolios insgesamt reduzieren. Dies kann besonders wichtig sein, wenn du eine langfristige Anlagestrategie verfolgst und dich vor starken Kursschwankungen schützen möchtest.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Diversifizierung keine Garantie für Gewinne ist und dich nicht vor allen Risiken schützen kann. Marktentwicklungen können unvorhersehbar sein, und es gibt keine Methode, um das Verlustrisiko vollständig zu eliminieren.
Bevor du dein ETF-Portfolio diversifizierst, ist es ratsam, deine individuellen Anlageziele, Zeitrahmen und Risikotoleranz zu berücksichtigen. Eine sorgfältige Planung und regelmäßige Überprüfung deines Portfolios sind entscheidend, um sicherzustellen, dass es mit deinen finanziellen Zielen im Einklang steht und dich auf dem Weg zu einem erfolgreichen Anlageerfolg unterstützt.
Warum in Europa investieren?
Das Fundament für ein gut gemischtes Portfolio besteht aus einem Festgeldkonto, Tagesgeldkonto und beispielsweise einem Aktien-ETF auf breit gestreute Indizes. Ein klassisches Beispiel hierfür wäre der Weltaktienindex MSCI World. Dieser enthält insgesamt mehr als 1.500 Aktien aus 23 unterschiedlichen Ländern.
Ein Großteil der klassischen globalen ETFs hat einen großen Anteil an amerikanischen Unternehmen. Im Falle von wirtschaftlichen Problemen in den USA hat das Auswirkungen auf alle Anleger. Eine breite Streuung ist wichtig, um das Risiko zu senken und Schwankungen im Portfolio abfangen zu können.
Beispiel:
Der FTSE All-World Index deckt nach eigenen Angaben 90 bis 95 Prozent der Marktkapitalisierung ab. Siehst du dir die Verteilung genauer an, kannst du erkennen, dass die USA mit ungefähr 59 Prozent vertreten ist, während Europa 17 Prozent ausmacht. Im Frühjahr des Jahres 2021 lag der amerikanische Anteil des Indizes MSCI World bei 67 Prozent, also fast zwei Dritteln.
Der Grund für die starke Gewichtung der USA in den Indizes liegt bei den Kriterien, nach welchen die Indizes zusammengesetzt werden. Der MSCI World beispielsweise orientiert sich zuerst an der Marktkapitalisierung. Die Marktkapitalisierung eines Unternehmens entspricht dabei dem aktuellen Börsenwert aller Aktien, die an der Börse gehandelt werden können.
Gut zu wissen:
Für ein möglichst marktneutrales Weltportfolio ist die Gewichtung nach Marktkapitalisierung grundsätzlich eine sinnvolle Option. Allerdings leidet die Vielfalt des Portfolios bei einem Anteil von mehr als zwei Dritteln. Somit bietet sich ein europäischer ETF an, um den europäischen Anteil im Portfolio zu steigern.
Welche europäischen Indizes gibt es?
Die Anbieter stellen alle Indizes nach dem Börsenwert der Unternehmensaktien zusammen. Je wertvoller ein Unternehmen ist, desto größer ist dessen Gewichtung im Index. In Europa gibt es sechs bekannte Indizes, von denen drei nur Unternehmen aus dem Euroraum enthalten. Die anderen drei enthalten auch noch andere europäische Länder, wie beispielsweise die Schweiz.
Die Vielfalt der Indizes ermöglicht es den Investoren, verschiedene Investmentstrategien zu verfolgen und ihre Portfolios entsprechend ihren individuellen Anlagezielen auszugestalten.
Stoxx Europe 50
Der Stoxx Europe 50 Index umfasst die 50 größten Unternehmen in Europa und repräsentiert insgesamt 17 Länder. Dabei dominieren Unternehmen aus Großbritannien mit einem Anteil von ungefähr 27,6 Prozent, gefolgt von der Schweiz mit 21,6 Prozent und Frankreich mit 19,6 Prozent. Dieser Index bietet eine Konzentration auf die größten und etabliertesten Unternehmen in Europa.
Stoxx Europe 600
Im Gegensatz zum Stoxx Europe 50, enthält der Stoxx Europe 600 Index ganze 600 Unternehmen aus den gleichen 17 Ländern. In diesem breit diversifizierten Index sind sowohl große, mittlere als auch kleine Unternehmen vertreten. Die größten Gewichtungen entfallen auf Großbritannien mit 24,5 Prozent, Frankreich mit 17,3 Prozent und die Schweiz mit 15,1 Prozent. Durch die hohe Anzahl an Unternehmen bietet dieser Index eine umfassendere Abdeckung des europäischen Marktes.
Euro Stoxx
Der Euro Stoxx Index berücksichtigt ausschließlich Unternehmen aus der Eurozone, also den Ländern, die den Euro als offizielle Währung verwenden. Derzeit sind 300 Unternehmen aus 11 Ländern in diesem Index vertreten. Die größten Positionen entfallen auf Frankreich mit 33,8 Prozent, Deutschland mit 28,3 Prozent und die Niederlande mit 11,2 Prozent. Der Euro Stoxx Index ermöglicht eine spezifische Fokussierung auf die wirtschaftliche Entwicklung innerhalb der Eurozone.
Euro Stoxx 50
Ähnlich wie der Euro Stoxx, konzentriert sich der Euro Stoxx 50 Index auf Unternehmen aus dem Euroraum. Er besteht jedoch aus einer begrenzten Anzahl von nur 50 Unternehmen aus 11 Ländern. Die größten Gewichtungen entfallen hier auf Frankreich mit 38,8 Prozent, Deutschland mit 31,7 Prozent, die Niederlande mit 11,2 Prozent und Spanien mit 9,5 Prozent.
Aufgrund seiner begrenzten Größe und der Tatsache, dass er die größten Unternehmen im Euroraum umfasst, ist der Euro Stoxx 50 der meist beachtete europäische Index.
MSCI Europe
Der MSCI Europe Index ist ein Sub-Index des MSCI World und beinhaltet Aktien von großen und mittleren Unternehmen aus 15 europäischen Ländern, die im MSCI World enthalten sind. Dieser Index basiert ebenfalls auf der Marktkapitalisierung und enthält die größten 85 Prozent aller Aktien jedes Landes.
Zudem berücksichtigt der MSCI Europe auch Länder außerhalb des Euroraumes, wie das Vereinigte Königreich, die Schweiz und Norwegen. Großbritannien ist hier mit einem Anteil von 24,4 Prozent am stärksten vertreten. Insgesamt sind 438 Konzerne aus 15 europäischen Ländern in diesem Index enthalten. Dieser Index bietet eine breitere geografische Diversifikation und ermöglicht Investoren, auch von den Unternehmen in Ländern außerhalb der Eurozone zu profitieren.
MSCI EMU
Der MSCI EMU Index konzentriert sich auf Unternehmen aus dem Euroraum und umfasst insgesamt 244 der größten Unternehmen aus 10 Ländern der Eurozone. Dieser Index repräsentiert vorwiegend mittlere und große Konzerne, die eine bedeutende Rolle in der Wirtschaft der Eurozone spielen.
Unter den größten Vertretern im MSCI EMU Index befinden sich Frankreich, Deutschland und die Niederlande. Frankreich hat dabei den größten Anteil mit 35,1 Prozent, gefolgt von Deutschland mit 26,9 Prozent und den Niederlanden mit 13,5 Prozent. Diese Länder spielen eine wichtige Rolle in der europäischen Wirtschaft und sind maßgeblich an der Stabilität und dem Wachstum der Eurozone beteiligt.
Index | Anzahl enthaltener Unternehmen | Anzahl vertretener Länder | Annualisierte Performance (2016-2021) | Annualisierte Volatilität (2016-2021) |
---|---|---|---|---|
Euro Stoxx 50 | 50 | 8 | 9,3 % | 19,2 % |
MSCI Europe | 434 | 15 | 4,67 % | 14,2 % |
Stoxx Europe 50 | 50 | 9 | 7,5 % | 16,5 % |
Stoxx Europe 600 | 600 | 17 | 8,6 % | 16,8 % |
Der Euro Stoxx 50 wird oft wegen seiner Bekanntheit gewählt. Vergleichst du die unterschiedlichen Indizes, fällt besonders der Euro Stoxx 50 ins Auge, mit seiner vergleichsweise hohen Rendite. Siehst du dir die Volatilität an, bemerkst du aber auch den Nachteil: Dieser Index ist stärkeren Schwankungen unterworfen.
Im Vergleich zum Euro Stoxx 50 hat der Stoxx Europe 600 nur eine etwas schlechtere Performance bei einer geringeren Volatilität. Siehst du dir den Index noch genauer an, lassen sich weitere Vorteile erkennen: Der Stoxx Europe 600 enthält 600 Unternehmen aus 17 Ländern, während der Euro Stoxx 50 nur 50 Unternehmen enthält. Mit dem Stoxx Europe 600 bist du also ebenfalls diversifizierter aufgestellt.
Gut zu wissen:
Dieser Index würde sich also gut eignen, um ein Portfolio stärker europäisch auszurichten und den amerikanischen Anteil etwas zu senken. Die größten Positionen im Stoxx Europe 600 sind Nestlé mit ungefähr 2,97 Prozent, ASML mit 2,36 Prozent, Roche mit 1,98 Prozent, gefolgt von Novartis, LVMH, Unilever und SAP.
ETF Europa – So könnte dein neues Weltportfolio aussehen
Im klassischen Weltportfolio sind Industrie– und Schwellenländer vorhanden, um möglichst breit zu diversifizieren. Eine beliebte Einteilung bei passiven Investoren erfolgt dabei nach dem „70:30“ Prinzip: 70 Prozent werden in Industrieländer investiert und 30 Prozent in Schwellenländer.
Ist dir der amerikanische Anteil in deinem Portfolio nun zu hoch und du beschließt, einen weiteren ETF zu besparen, muss sich die prozentuale Verteilung deines Investments ändern. Da der amerikanische Anteil im ETF der Industrieländer hoch ist, muss dieser Teil reduziert werden.
Wissenswert:
Dafür würde sich beispielsweise eine „50:30:20“ Verteilung eignen. Somit werden zukünftig 50 Prozent deiner Investitionen in Industrieländer getätigt, 30 Prozent in Schwellenländer und 20 Prozent in den neuen Europa-ETF.
Europa ETFs als Baustein für ein ausgewogenes Portfolio
Fazit: ETF Europa als sinnvolle Beimischung im Portfolio
Ein Wertpapierdepot sollte unterschiedliche Grundbausteine haben: Aktienfonds, die langfristig Rendite einbringen und sichere Anlagen mit einer hohen Verfügbarkeit, die das Risiko minimieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt im Bereich der Sicherheit ist die Diversifizierung beim Aufbau eines ETF-Portfolios.
Diese breite Streuung hat insgesamt den Vorteil, Schwankungen auszugleichen und somit das Risiko der Anlage zu senken. Bei klassischen Weltportfolios ist der amerikanische Anteil allerdings sehr hoch, was die Vielfalt des Depots senkt.
Eine Möglichkeit, um den amerikanischen Anteil etwas zu senken, sind europäisch orientierte Index-ETFs. Der bekannteste ist der Euro Stoxx 50. Die Bekanntheit ist auch der Grund, weshalb er nach wie vor oft gewählt wird. Zwar liefert er vergleichsweise die höchste Performance, allerdings ist er nicht besonders breit diversifiziert und unterliegt einer hohen Volatilität.
Der Stoxx Europe 600 dagegen hat nur eine leicht geringere Performance, ist aber deutlich breiter aufgestellt und schwankt auch nicht stark. Dieser ETF eignet sich gut, um den europäischen Anteil deines Portfolios zu erweitern.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Europa ETFs
Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.
Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.
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