ETF Totalverlust

ETF Totalverlust – Das ganze Vermögen durch ETFs verlieren?

Stell dir vor, du investierst all dein Geld über viele Jahre hinweg und sparst auf ein bestimmtes Ziel hin. Plötzlich schreibt dein Portfolio nur noch rote Zahlen und du verlierst dein ganzes Vermögen. Das ist ein Szenario, vor dem gerade Anfänger an der Börse große Angst haben. Doch ist das überhaupt möglich, wenn du in ETFs investierst? In diesem Artikel erfährst du, mit welchen Risiken du rechnen musst, wie realistisch ein ETF Totalverlust ist und wie du die Sicherheit in deinem Portfolio erhöhen kannst!

Das Wichtigste in Kürze:

  • Mit diesen Risiken musst du rechnen, wenn du in ETFs investieren möchtest
  • Du lernst, was mit deinem Vermögen passiert, wenn ein Anbieter insolvent geht
  • Zusätzlich erfährst du, wie du mit Schwankungen in deinem Depot umgehen solltest
  • Wenn du diese Tipps beachtest, kannst du die Sicherheit in deinem Portfolio deutlich erhöhen

Risiken: Ist ein ETF Totalverlust möglich?

Im Folgenden beschäftigen wir uns grundsätzlich mit den unterschiedlichen ETF Fonds Nachteilen oder möglichen Risiken, die anfallen können, wenn du in ETFs investierst

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1. Themen-ETFs

Themen und Nischen-ETFs sind eine realistische Gefahr im Bereich ETFs. Themen-ETFs investieren in innovative Ideen und Unternehmen, die Chancen für die Zukunft bieten oder gerade einen Hype erleben. 

Oftmals fällt ein ETF mit hoher Rendite in diese Kategorie, jedoch ist es unmöglich vorherzusagen, wie sich eine bestimmte Branche in der Zukunft entwickeln wird. Demnach handelt es sich um eine Art Wette auf die Zukunft, da nur in bestimmte Branchen oder Länder investiert wird.

  • Themen-ETFs sind meist deutlich weniger diversifiziert
  • Sie enthalten weniger Positionen, wodurch Schwankungen oder Ausfälle von den restlichen Unternehmen schlechter aufgefangen werden können
  • Eine geringe Diversifikation erhöht demnach das Risiko deines Portfolios

Das heißt nicht, dass Themen-ETFs grundsätzlich eine schlechte Wahl sind. Jedoch solltest du nur zu solchen ETFs greifen, wenn du bereits ein diversifiziertes, breites Weltportfolio aufgebaut hast und ausreichend Erfahrung besitzt. In solchen Fällen kannst du Nischen-ETFs nutzen, um deine Rendite zu erhöhen. 

2. Kursschwankungen an der Börse

ETFs sind Wertpapiere, die an der Börse gehandelt werden. Wie alle anderen an der Börse gehandelten Anlageklassen, ist hier mit Kursschwankungen zu rechnen. Schwächelt die Wirtschaft und demnach auch die Kurse, wirst du das anhand deiner Anlagen sehen können. 

Gerade Anfänger können überfordert sein, wenn das eigene Portfolio das erste Mal rote Zahlen schreibt. Ein Teil der Investoren wird emotional und versucht, die eigenen Wertpapiere zu verkaufen, um das restliche Vermögen zu “retten”. Doch genau das solltest du als Anleger vermeiden, wenn du keinen Verlust realisieren möchtest.

Das Auf und Ab an der Börse ist alltäglich und gehört zum Investieren. Fallende Kurse können auch Vorteile haben und einen günstigen Einstiegszeitpunkt ermöglichen. Gerade beim Investieren mit einem ETF ist es wichtig, einen langen Anlagehorizont zu haben und sich von fallenden Kursen nicht verunsichern zu lassen. 

3. Synthetische ETFs

ETFs basieren auf Indizes und versuchen, diese möglichst exakt nachzubilden, um dessen Rendite einzufahren. Dabei gibt es unterschiedliche Wege, Indizes zu replizieren: die physische und die synthetische Replikation

Anlagen, basierend auf der physischen Replikation, kaufen tatsächlich Wertpapiere, die im Index enthalten sind. Dabei werden die Positionen genauso gewichtet, wie sie im Index gewichtet werden. Das ist der Grund, weshalb diese Art auch Vollreplikation genannt wird. 

  • Die Gewichtung muss regelmäßig angepasst werden und ist daher zeitaufwändig
  • Die regelmäßigen Anpassungen können gerade bei ETFs mit einer hohen Anzahl an Aktien zu höheren Kosten führen
  • Die physische Replikation ist leichter zu verstehen

Ein Swap ETF dagegen basiert auf der synthetischen Replikation. Hier handelt es sich um eine Art Tauschgeschäft. Es werden nicht die direkt im Index enthaltenen Positionen verwendet, um den Index abzubilden. Der Aufbau der synthetischen Replikation ist komplexer.

Grundsätzlich fällt ein Kontrahentenrisiko an, da ein Tauschgeschäft mit einem Partner eingegangen wird. Einerseits ermöglicht die synthetische Replikation die Abbildung von Themen-ETFs und geringere Kosten, andererseits können, je nach ETF, maximal 10 Prozent des investierten Vermögens gefährdet sein.

  • In der Praxis liegt der gefährdete prozentuale Anteil deutlich geringer
  • Die meisten Exchange Traded Funds, die auf Swaps basieren, werden geschützt durch hinterlegte Sicherheiten
Replikationsarten
Physisch vs. synthetisch: Was ist besser

4. Insolvenz des Anbieters

Viele Neulinge im Bereich Investieren in ETFs fragen sich, was passiert, wenn ihr Anbieter Insolvenz anmelden muss. Im Zuge von Finanzkrisen ist es durchaus möglich, dass eine Investmentgesellschaft insolvent geht. Doch was passiert in einem solchen Fall mit deinem investierten Vermögen?

Darum musst du dir keine Gedanken machen. Exchange Traded Funds zählen zum sogenannten Sondervermögen. Angelegtes Geld von Investoren wird getrennt vom Vermögen der ETF Anbieter aufbewahrt. Das heißt, dein Vermögen ist im Falle einer Insolvenz nicht betroffen und du bekommst es zurückerstattet. 

Innerhalb des europäischen Raums gibt es eine Besonderheit bei Banken: Geht eine Bank insolvent und ist nicht in der Lage, Auszahlungen zu tätigen, besteht die Einlagensicherung. Pro Investor werden Summen zurückgezahlt, die die 100.000 Euro nicht übersteigen. 

Gut zu wissen:

ETFs bieten ein hohes Maß an Sicherheit durch ihre Einteilung in Sondervermögen. Angelegtes Geld wird getrennt aufbewahrt vom Vermögen des Anbieters. Bei vollständig replizierenden Exchange Traded Funds besteht kein Insolvenzrisiko, bei der synthetischen Replikation können 10 Prozent gefährdet sein. 

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Investieren in ETFs & ETF Totalverlust vermeiden

Wie sicher sind ETFs wirklich? Nachdem du dir angesehen hast, welche möglichen Gefahren beim Investieren in ETFs anfallen können, beschäftigen wir uns jetzt mit Maßnahmen, die dein Portfolio sicherer machen können. Auf diese Weise kannst du anfallende Risiken und die Gefahr von einem Verlust senken und dein Vermögen schützen. 

Diversifikation

Das Investieren in Einzelaktien kann riskant sein, da einige wenige Unternehmen ausgewählt werden. Dein Vermögen ist demnach nur auf ein paar Konzerne aufgeteilt. Geht eine Firma insolvent, wirst du das Geld verlieren. 

ETFs investieren dagegen in eine hohe Anzahl von Unternehmen. Das Risiko soll auf diese Weise gesenkt werden, da bei Insolvenz von Konzernen die anderen Unternehmen den Verlust ausgleichen können. Beim Thema sichere Geldanlagen ist es deshalb wichtig, dass du auf eine ausreichende Risikostreuung oder Diversifikation achtest.

Achte hierfür darauf, nicht nur in einzelne Branchen zu investieren, wie es oftmals bei ETFs in Nischen der Fall ist. Diversifiziere in unterschiedliche Sektoren und Länder, um ein ausbalanciertes Portfolio aufzubauen und die Risiken möglichst gering zu halten.

Ein besonders beliebtes Beispiel hierfür ist der Index MSCI World. Mit nur einem Wertpapier kannst du auf diese Weise in über 1.600 Unternehmen aus Industrieländern weltweit investieren. Oftmals wird dieser Index kombiniert mit einem Emerging Markets, der sich auf Schwellenländer konzentriert und zusätzliche Diversifikation bietet. 

Ein langer Anlagehorizont

Einer der wichtigsten Aspekte beim Investieren in Exchange Traded Funds ist der Anlagehorizont. Es handelt sich um eine Anlageklasse, die auf zukünftige Anlageziele orientiert ist. Der Horizont sollte demnach mindestens 10 bis 15 Jahre betragen, um einen möglichen Verlust zu verhindern.

Der lange Anlagehorizont hilft dir dabei, ein höheres Vermögen aufzubauen. Dadurch profitierst du vom Zinseszinseffekt: Du kannst auf ein immer größer werdendes Vermögen Zinsen erwirtschaften. Die erzielten Gewinne werden ebenfalls wieder verzinst, wodurch es zu einem stärkeren Anstieg deines Vermögens kommt. Besonders hilfreich sind hier thesaurierende Fonds

Der Anlagehorizont betrifft auch die Sicherheit deines Portfolios. Bist du nicht darauf angewiesen, deine Wertpapiere zu einem bestimmten Zeitpunkt zu verkaufen, kannst du wirtschaftlich schwierige Phasen aussitzen und abwarten, bis du deine Werte zu höheren Preisen verkaufen kannst. Demnach eignen sich Exchange Traded Funds besonders für langfristige Ziele:

  • Fürs Alter vorsorgen mit einer zusätzlichen, privaten Rente
  • Auf ein Eigenheim sparen 
  • Den eigenen Kindern den Führerschein, das erste Auto oder die Ausbildung oder das Studium finanzieren

Individuelle Finanzstrategie und persönliches Risikoprofil

Du solltest dich nicht nur mit der Funktionsweise deiner bevorzugten Anlageklasse auseinandersetzen, sondern auch mit deiner persönlichen Risikoneigung. Analysiere dazu, wie du dich fühlst, wenn ein möglicher Verlust droht. 

  • Bist du jemanden, der mit roten Zahlen und Kursschwankungen gut umgehen kann oder verfällst du in Panik?
  • Gehst du lieber höhere Risiken ein, um die Chance auf höhere Renditen zu haben oder bevorzugst du etwas sichere Strategien?
  • Wie viel Risiko kann ich mir finanziell leisten? Welche Verluste könnte ich gut tragen?

Hast du herausgefunden, welches Risikoprofil du hast und welche Risiken du bereit bist, einzugehen, solltest du dir eine Finanzstrategie überlegen. Diese sollte beinhalten, in welche Anlageklassen du investieren möchtest, welche Ziele erreicht werden sollen, worauf du sparen möchtest und bis zu welchem Zeitpunkt du dein Vermögen benötigst. 

Achtung!

Ein genauer Plan und ausreichendes Wissen über Risiken und Funktionsweise wird dir helfen, bei Kursschwankungen ruhiger zu agieren und dich rational zu verhalten. Hast du dich ausreichend mit der Thematik beschäftigt, wird dir klar werden, dass Kursschwankungen ganz normal sind und zum Alltag der Börse dazugehören. 

Monatliches Sparen mit ETFs

Kaufst du an der Börse einzelne Werte, spielt es durchaus eine Rolle, welchen Einstiegszeitpunkt du wählst. Ist der Kurs stark gestiegen, kann es sein, dass du zu einem vergleichsweise teuren Preis einkaufst. Das kann sich bei hohen Summen auf deine Gesamtrendite auswirken und diese schmälern. 

Eine Möglichkeit, dieser Gefahr entgegenzuwirken, ist das Anlegen eines Sparplans für deine Exchange Traded Funds. Du kannst monatlich oder quartalsweise eine bestimmte Summe automatisiert in deinen Exchange Traded Fund einzahlen. 

  • Auf diese Weise musst du dir keine Gedanken machen über den richtigen Einstiegszeitpunkt 
  • Du wirst zu ganz unterschiedlichen Preisen kaufen und dich einem Durchschnittspreis nähern
  • Dies wird auch Cost Average Effekt genannt

Ein zusätzlicher Vorteil von Sparplänen ist, dass du sichergehen kannst, deine finanzielle Strategie konsequent zu verfolgen und langfristig an deinen Zielen zu arbeiten. Ein Sparplan läuft automatisch ab und bereitet dir keinen weiteren Aufwand. Beachtest du diese Aspekte, sind Exchange Traded Funds eine nahezu krisensichere Geldanlage.

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Fazit: ETF Totalverlust als sehr unwahrscheinlicher Fall

Entscheidest du dich dazu, in ETFs zu investieren und langfristig ein Vermögen aufzubauen, solltest du dich mit den möglichen Risiken vertraut machen und diese nachvollziehen können. Dazu gehören Kursschwankungen, die geringe Diversifikation von Themen-ETFs oder die synthetische Replikation.

Wenn du diese Risiken verstehst und kennst, kannst du dich darauf einstellen und ihnen angemessen entgegenwirken. Einige Maßnahmen helfen, die Sicherheit in deinem Portfolio zu erhöhen. Dazu gehören eine ausreichende Diversifikation, ein langer Anlagehorizont und eine persönliche Finanzstrategie. 

Ein ETF Totalverlust beim Investieren ist nahezu ausgeschlossen. Es ist unwahrscheinlich, dass sämtliche enthaltenen Unternehmen insolvent gehen und du all dein Geld verlierst. Die erwähnten Gefahren bieten gut umsetzbare Gegenmaßnahmen, um auf mehr Sicherheit zu achten. 

Achtest du auf ein gutes Sicherheitsmanagement in deinem Portfolio, ist es wahrscheinlich, dass du langfristig ein Vermögen aufbauen kannst und keine Angst vor möglichen Gefahren haben musst. Lerne hier mehr über “top ETF” oder “die10 besten ETFs”!

FAQ

Über unseren Autor

Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.

Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.

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