Die Auswahl an Exchange Traded Funds ist riesig und wächst stetig weiter. Da stellt sich natürlich die Frage, wie ein erfolgreiches ETF-Portfolio aussehen könnte. Wir schauen uns daher die wichtigsten Regeln für die Zusammenstellung an und stellen dir einige ETF-Musterportfolios vor. Das Wichtigste in Kürze: Ein ETF-Portfolio ist eine Mischung aus Exchange Traded Funds mit […]
ETF kaufen oder Sparplan anlegen – was ist besser?
ETFs sind bekannt dafür, eine günstige und effiziente Geldanlage zu sein. Besonders geeignet sind sie für den langfristigen Vermögensaufbau, um sich beispielsweise auf die Rente vorzubereiten. Grundsätzlich haben Investoren die Wahl zwischen zwei Optionen: Sie können ihr bereits vorhandenes Geld in Form einer Einmalanlage anlegen oder einen ETF-Sparplan besparen. Doch welche dieser beiden Möglichkeiten ist sinnvoller und was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile?
Das Wichtigste in Kürze:
- Bei einer Einmalanlage investierst du bereits vorhandenes Vermögen direkt
- Ein Sparplan verläuft monatlich oder quartalsweise in kleineren Beträgen
- Der Einstiegszeitpunkt kann sich positiv oder negativ auf deine Gesamtrendite auswirken
- Mithilfe des Cost-Average-Effekts entfällt das Problem des Einstiegszeitpunkts
Das sind die Vorteile von ETFs
ETFs oder Exchange Traded Funds bringen einige Vorteile mit sich. Durch die sogenannte Diversifikation, kann das eigene Vermögen auf unterschiedliche Branchen, Firmen und Länder aufgeteilt werden. Besonders sinnvoll ist daher der Einsatz von global diversifizierten ETFs. Der Sinn dahinter ist die Senkung des Risikos. Weitere Vorteile sind:
- Geringe Kosten: Es fallen klassische Ordergebühren und Handelskosten an. Die Verwaltungskosten sind sehr gering im Vergleich zu beispielsweise aktiven Fonds
- Durchschnittliche Rendite des Marktes: Diese Rendite eignet sich gut, um das Geld vor der Inflation zu schützen und vom Zinseszins zu profitieren. Die Rendite ist deutlich höher als bei klassischen Anlagen wie Bausparverträgen oder Tagesgeldkonten
- Liquide und flexibel: ETFs können jederzeit zu den klassischen Öffnungszeiten der Börse gehandelt werden. Zudem werden keine langen Vertragsbedingungen eingegangen. Wann immer du möchtest, kannst du deine Anteile wieder verkaufen
- Transparenz: Der hinter dem ETF liegende Index und dessen Werte sind öffentlich einsehbar auf der Webseite des jeweiligen Anbieters und werden regelmäßig aktualisiert. Der Investor weiß also ganz genau, in welche Firmen er investiert
- Höhere Sicherheit durch juristische Einteilung: ETFs zählen per Gesetz zum Sondervermögen. Bei einer Insolvenz des Brokers oder der Bank ist das Vermögen damit geschützt
- Einfach, verständlich und überschaubar
- Einmal investiert, ist der Aufwand sehr gering: Die meiste Zeit benötigst du, um dich am Anfang einzulesen und zu recherchieren
Unterschied zwischen Einmalanlage und Sparplan
Mithilfe von ETFs können sich Investoren und Sparer auf ihre Rente vorbereiten und ihre Zukunft finanziell absichern. ETFs eignen sich nicht nur für die Altersvorsorge, sondern generell für den Vermögensaufbau, um langfristige finanzielle Ziele umzusetzen. Haben sich Anleger einmal dazu entschlossen, sich ein diversifiziertes Portfolio aus ETFs aufzubauen, stellt sich dennoch die Frage: monatliche Sparrate oder Einmalanlage des bereits vorhandenen Vermögens?
Was ist eine ETF-Einmalanlage?
Fleißige Sparer haben oftmals bereits einen hohen Betrag angespart, der nun auf dem Konto liegt und der gewinnbringend investiert werden soll. Auch ist es möglich, dass du eventuell durch eine Erbschaft plötzlich zu Geld gekommen bist. Soll das Geld nicht für Konsumgüter verwendet werden, bieten ETFs eine gute Chance, von langfristiger Rendite zu profitieren.
Oftmals entsteht hierbei die Frage des richtigen Zeitpunkts für den Einstieg. Der Markt unterliegt Schwankungen, weshalb das richtige Timing den Gewinn oder Verlust einer Anlage durchaus beeinflussen kann. Dabei ist es aber sehr schwer vorherzusagen, welcher Zeitpunkt den optimalen Einstieg bietet. Eine Möglichkeit, dieses Problem zu umgehen, ist das Anlegen eines Sparplans.
Gut zu wissen:
Eine Möglichkeit dazu bietet eine Einmalanlage. Das gesamte, derzeit nicht benötigte Geld, wird auf einmal angelegt, ohne vorab unterteilt zu werden. Dabei kann sich der Investor für einen ETF entscheiden, oder auch in mehrere investieren.
Was ist ein ETF-Sparplan?
Hinter einem ETF liegt ein entsprechender Index wie der MSCI World oder der DAX. Mithilfe eines ETFs kann ein Investor von vielen unterschiedlichen Unternehmen profitieren. Es ist kein aktiver Manager notwendig bei einer passiven Geldanlage. Dadurch bleiben alle Entscheidungen bei dem Anleger, so auch die Möglichkeit zum Anlegen eines Sparplans und dessen Höhe.
Nachdem die Strategie einmal erstellt worden ist, werden die Beträge automatisch vom Konto abgezogen. Positiv zu erwähnen ist die Flexibilität: Sollte es einmal knapper werden, kann der Sparplan einfach verringert oder pausiert werden. Umgekehrt ist jederzeit eine Erhöhung des Sparplans möglich.
Wissenswert:
Nicht jeder hat bereits eine größere Summe angespart. Natürlich wollen auch Menschen ohne Angespartes für ihre Zukunft vorsorgen oder finanzielle Ziele erreichen. Das funktioniert hervorragend mit einem ETF-Sparplan, da dieser bereits mit sehr geringen monatlichen Summen aufgebaut werden kann.
Einmalanlage vs. Sparplan anlegen – was lohnt sich eher?
Unabhängig davon, für welche Art des Investierens du dich entscheidest, sind beide Möglichkeiten mit bestimmten Risiken verbunden. Die Kurse der ETFs unterliegen teilweise starken Schwankungen, je nach wirtschaftlicher Situation. Es ist unmöglich vorherzusagen, ob sie sich kurzfristig positiv oder negativ entwickeln. Dieses Risiko besteht in erster Linie bei einer Einmalanlage.
Andererseits hat dein Vermögen länger Zeit, sich zu vermehren und von der möglichen Rendite zu profitieren, wenn du es früher anlegst. Rein historisch betrachtet hat sich das Vermögen im Großteil der Fälle besser entwickelt als ein Sparplan, wenn es sich um eine größere Summe handelt.
Entscheidest du dich für einen Sparplan in einen oder mehrere ETFs, entfällt die Wahl des richtigen Zeitpunktes. Auf diese Weise zahlst du regelmäßig in den ETF ein und kaufst die Anteile zu unterschiedlichen Preisen. Die Abbuchung erfolgt automatisch und du musst dir keine Gedanken um den richtigen Tag oder die richtige Uhrzeit machen.
Im Folgenden haben wir dir eine Übersicht zu den Vor- und Nachteilen von Sparplänen und Einmalanlagen erstellt, damit du dir eine bessere Übersicht verschaffen kannst. So kannst du die wesentlichen Aspekte mit deiner Finanzstrategie abgleichen, was dir die Entscheidung erleichtern kann.
Gut zu wissen:
Somit lässt sich pauschal nicht sagen, ob du eher von einer Einmalanlage oder einem Sparplan profitieren kannst. Für die richtige Strategie müssen individuelle Umstände beachtet werden: Dazu ist entscheidend, wie viel Kapital du bereits hast und welche persönliche Strategie zu dir als Person passt.
Vor- und Nachteile eines ETF-Sparplans
Vorteile | Nachteile |
Sparen ist bereits mit kleinen Summen möglich | Durch mehrmaliges Anlegen können die Kosten höher sein (Vergleich von Banken und deren Kosten ist empfehlenswert) |
Sparpläne sind sehr flexibel, Änderungen jederzeit möglich | Anders als bei der Einmalanlage hat das Vermögen weniger Zeit, sich zu vermehren |
Du musst dir keine Gedanken um den richtigen Zeitpunkt machen | Nicht alle ETFs sind sparplanfähig |
Pausieren oder Verkauf des ETFs ist jederzeit möglich |
Vor- und Nachteile einer ETF-Einmalanlage
Vorteile | Nachteile |
Chance auf günstigen Einstiegszeitpunkt, der bei hohen Summen die Gesamtrendite beeinflussen kann | Ein größerer Anlagebetrag muss bereits vorhanden sein |
Du profitierst maximal vom Zinseszinseffekt, da das Vermögen mehr Zeit hat, sich zu vermehren | Es besteht das Risiko eines ungünstigen Einstiegszeitpunkts |
Was ist der Cost-Average-Effekt?
Im Zusammenhang von Investieren und dem richtigen Zeitpunkt für den Einstieg sollte bei einem ETF-Sparplan auch der sogenannte Cost-Average-Effekt genannt werden. Wie bereits erwähnt, unterliegen ETFs Schwankungen am Aktienmarkt. Ein Sparplan investiert im Normalfall monatlich oder quartalsweise einen gewissen Betrag in mindestens einen vorab ausgesuchten ETF.
Es wird also monatlich die gleiche Summe investiert, allerdings kostet der ETF jeden Monat unterschiedlich viel. Manchmal liegt der Kurs höher, manchmal niedriger. Somit erhältst du nicht immer die gleiche Menge an Anteilen des ETFs für denselben Preis. Da bei einem Sparplan über mehrere Jahre oder Jahrzehnte investiert wird, nähert sich der Gesamtpreis an einen Durchschnitt an. Das zeigt, wieso bei einem Sparplan der Einstiegszeitpunkt nicht wichtig ist.
Bei einer Einmalanlage ist das anders. In der Regel erfolgt eine Einmalanlage mit einem höheren Betrag. Hier macht es durchaus einen Unterschied, wo genau sich der Kurs gerade befindet. Steigst du bei einem sehr niedrigen Preis ein, kann das somit Effekte haben auf deine Gesamtrendite. Steigst du dagegen bei einem vergleichsweise hohen Kurs ein, kann sich das negativ auf deinen Vermögensaufbau auswirken.
Fazit: ETF-Sparplan vs. ETF-Einmalanlage: Das solltest du beachten
Zusammenfassend lässt sich also Folgendes festhalten: Hast du bereits einen hohen Betrag angespart oder geerbt und möchtest langfristig investieren, kannst du dir den Zinseszinseffekt sofort zunutze machen. Das geht besonders gut, wenn du dich für eine Einmalanlage entscheidest und möglichst früh anfängst, zu investieren. So hat dein Vermögen mehr Zeit, von der Rendite eines ETFs zu profitieren und du kannst der Inflation entgegenwirken.
Hast du dagegen weniger Geld zur Verfügung, möchtest aber an deinem langfristigen Vermögensaufbau arbeiten, eignet sich die Erstellung eines automatisierten monatlichen Sparplans. Somit kannst du bereits mit kleinen Beträgen anfangen, Geld anzulegen. Ein weiterer Vorteil hierbei ist der Wegfall des Einstiegszeitpunkts. Auch die Flexibilität kommt dir zugute, da du die Sparrate immer dann ändern kannst, wenn deine Umstände es erfordern.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu ETF kaufen oder Sparplan anlegen
Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.
Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.
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