3 Flop-ETFs der letzten Jahre

3 Flop-ETFs der letzten Jahre, die man vermeiden sollte

Wenn es um Finanz-Flops geht, kommt in jedem von uns ein bisschen die Schadenfreude durch. Wir schauen uns gern diese “Geldfallen” an und freuen uns, dass unser eigenes Investment (hoffentlich) besser abgeschnitten hat.

Auch unter den ETFs ist nicht alles Gold was glänzt und während es an der Spitze der Skala hohe Renditen abzustauben gibt, sieht es am Ende der Liste hingegen äußerst düster aus. Heute wollen wir uns daher die drei schlechtesten ETFs der letzten Jahre einmal genauer ansehen und darauf eingehen, wie man sie erkennen und vermeiden kann.

Abgesehen von diesen Nieten gibt es aber natürlich auch etliche hochinteressante Möglichkeiten, sein Geld sinnvoll einzusetzen. Wenn du dich für solche Anlagen interessierst, solltest du einen Blick in unser Forum für Privatkredite werfen. Dort kannst du dich mit anderen Investoren austauschen und sicher den ein oder anderen Trick dazu lernen.

Nummer 1: Die Energie-Falle

ETFs sind extrem praktische Finanztools für den langfristigen Vermögensaufbau. Insbesondere ihr relativ geringes Risiko lockt viele Anleger – aber das heißt natürlich nicht, dass es kein Risiko gibt. Denn aktuelle Ereignisse wie die Covid-Pandemie haben selbstverständlich auch hier negative Auswirkungen. Der Fairness halber schauen wir uns deshalb die 3-Jahres-Performance der fraglichen Fonds an.

Aber auch so gibt es noch genug schwarze Schafe. Unser erstes Beispiel ist der iShares S&P 500 Energy Sector ETF, der uns auf den ersten Blick mit den sehr geringen Kosten von nur 0,15 % pro Jahr lockt. Er enthält jedoch nur 26 Titel, die schlicht die Energiekonzerne aus dem S&P 500 Index abbilden.

Eigentlich sind solche Energiekonzerne recht sichere Anlagen für Dividendenjäger, da sie eher wenig Schwankung aufweisen. Dementsprechend spricht dieser ETF vor allem diese Investoren, sowie jene, die mehr US-Energie im Portfolio haben wollen an. Bis hierhin klingt noch alles recht gut, doch nun kommt der Ölpreis ins Spiel. Dieser ist konstant niedrig und schaden den Firmen deutlich.

Starke Schwankungen sind das Resultat und gefährden auch die Ausschüttung. Ein Blick in die 3-Jahres-Bilanz zeigt hier einen Verlust von ganzen 50 Prozent, den es zu verschmerzen gilt.  Diese Verluste sind unter anderem durch die konstante Talfahrt von ExxonMobil zu erklären, welches den größten Posten in diesem ETF ausmacht. Abgesehen von einer Steigerung des Ölpreises, die aktuell eher unwahrscheinlich ist, kann kaum etwas dieses Investment retten.

Nummer 2: Der Bankraub

Unser zweiter Kandidat ist der Lyxor Stoxx Europe 600 Banks ETF, der sich mit 0,3 % ebenfalls durch günstige Kosten auszeichnet. Das war es aber auch schon mit den Vorzügen, denn dieser Fund aus europäischen Banken leidet unter dem dauerhaft niedrigen Leitzins der Europäischen Zentralbank.

Zusammen mit den Rückstellungen, die aktuell aufgrund der Covid-Krise gebildet werden müssen, da erhebliche Kreditausfälle zu erwarten sind, zeichnet sich hier ein düsteres Bild. Würde man die Pandemie ausblenden, wäre die Performance mit Minus 20 % vielleicht noch halbwegs zu verkraften; die aktuellen 50 Prozent Verlust hingegen schmerzen schon sehr stark.

Wie auch schon bei den Energiekonzernen ist ein Investment hier im Moment extrem riskant, denn es scheint keinerlei Anzeichen für eine Besserung zu geben. Der Leitzins ist weiterhin niedrig, ein Ende der Corona-Pandemie nicht in Sicht und der Großteil der zu erwartenden Kreditausfälle steht uns noch bevor.

Nummer 3: Das türkische Geldgrab

Wer in aufstrebende Märkte investiert, geht in der Regel ein höheres Risiko ein – hat aber auch Aussicht auf höhere Renditen. Wer mit dieser Taktik etwa in Russland aktiv ist, hat zuletzt vom Aufwärtstrend der dortigen Börse profitieren können. Ganz anders sieht es hingegen in der Türkei aus, und damit sind wir auch bei unserem dritten Beispiel von Flop-ETFs angelangt: der iShares MSCI Turkey.

Dieser bildet die 15 größten türkischen Aktien ab und ist mit 0,45 % pro Jahr nicht mehr ganz billig. Auf dem Papier erzielen die Anteile der türkischen Firmen Bestwerte, aber der Schein trügt: Diese Zahlen sind dem enormen Wertverfall der Landeswährung Lira geschuldet. Tatsächlich ist hier ein dauerhafter Abwärtstrend zu erkennen.

Zum Verfassungszeitpunkt dieses Artikels erhält man für 1 Euro bereits 10 Lira, was einem Verlust von mehr als 33 % allein in den letzten 12 Monaten entspricht. Wer in diesen ETF investiert hat, nimmt diesen Verlust natürlich direkt mit ins eigene Portfolio: Die Performance lag zuletzt bei Minus 55 %. Abgesehen von Venezuela wird es äußerst schwer, eine vergleichbare Talfahrt zu finden.

Wie man diese Flops vermeidet

Um nicht Opfer solcher Geldfallen zu werden, gibt es leider kein absolut sicheres Mittel. Lediglich das Prüfen der Risiken vor dem Investment hilft, die schlimmsten Gefahren zu umschiffen. Hierbei ist es wichtig, sowohl die Branche, die Region als auch die Rahmenbedingungen der Geldanlage zu prüfen.

Da ETFs nicht aktiv verwaltet werden, muss auch keine entsprechende Management-Riege bezahlt werden. Dies hält die Kosten niedrig, sodass Gewinne bei den Anlegern ankommen und Verluste immerhin nicht noch weiter steigen. Damit bilden sie eine sehr gute Wahl für langfristige Investments.

Das Risiko hinsichtlich der Region lässt sich durch die Wahl der stabilen Handelsplätze, wie Europa oder Nordamerika, immerhin teilweise umgehen. Auch hinsichtlich der Branche kann man mit den “Klassikern” meist nicht viel falsch machen. Wer etwa in den Nasdaq100 investiert, ist auf der eher sicheren Seite. Leider sind es hier die hohen Kosten, die viele Anleger abschrecken.

Meine Empfehlungen

Wenn dich diese Negativbeispiele von typischen ETFs abschrecken, könnten Immobilien-ETFs eine gute Alternative sein. In unserem Bericht “Die billigsten Immobilien-ETFs im Vergleich” kannst du mehr zu dieser Anlagemöglichkeit erfahren.

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Über unseren Autor

Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.

Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.

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