70 30 Portfolio

70 30 Portfolio: Lohnt sich die ETF-Strategie in 2025?

Ein Weltportfolio aus ETF mit 70-30-Verhältnis gilt als der absolute Klassiker unter den Anlagestrategien. Doch an den Finanzmärkten hat sich seither viel geändert: Ist das 70 30 Portfolio noch zeitgemäß, welche Chancen und Gefahren drohen und gibt es bessere Alternativen? Die Antworten bekommst du in diesem Leitfaden!

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das ETF 70 30 Portfolio besteht auf 70 % Industrieländer- und 30 % Schwellenländer-Funds. 
  • Entgegen häufig gehörter Behauptungen ist die Gesamtrendite bei diesem Verhältnis nicht besser, als bei einem reinen Industrieländer-Index.
  • Das 70 30 Portfolio kann leichte Vorteile in Sachen Schwankungsrisiko bringen, ist aber weniger effektiv als andere Strategien.
  • Durch kleine Veränderungen bei der Funds-Auswahl kannst du diesen Klassiker problemlos wieder lukrativ gestalten.

ETF 70 30 Portfolio erklärt

ETFs gelten heute als ideales Anlageprodukt für Privatanleger, da sie hunderte von Aktien (oder andere Assets) enthalten und nur sehr geringe Kosten verursachen. Die Auswahl ist riesig und die Frage “Welche Produkte sollte ich in mein ETF-Portfolio packen?” nicht ohne weiteres zu beantworten. Einfache, bekannte Strategien, die sich immer wieder bewährt haben, sind in den meisten Fällen die beste Lösung.

Neben Konzepten wie dem klassischen Dividendenportfolio aus Dividenden-ETF ist vor allem das Weltportfolio eine ideale Vorgehensweise. Ziel ist es dabei, einen möglichst großen Teil der Weltwirtschaft durch Investitionen in Aktienunternehmen abzubilden. Durch eine so breite Aufstellung reduzieren sich die Risiken. Denn selbst, wenn die Wirtschaft eines Landes schwächelt: Global geht es langfristig immer bergauf!

Für die Zusammensetzung eines solchen Weltportfolios gibt es wiederum mehrere Varianten. Die wohl bekannteste ist das 70 30 Portfolio. Anleger setzen dabei zu 70 % auf Aktien aus Industrieländern und 30 % Schwellenländer. Diese Mischung vereint die Vor- und Nachteile der beiden Regionen und soll so eine höhere Rendite bei akzeptablen Schwankungen bieten

70:30 Portfolioaufteilung

Das 70 30 Portfolio ist, dank Exchange Traded Funds, vergleichsweise einfach und kostengünstig umsetzbar: Du kannst schon mit zwei ETF ein 70-30-Verhältnis herstellen! Der Einkauf ist mit einem Broker wie Freedom24, Scalable Capital oder Trade Republic für wenige Euro durchführbar. 

Mehr zu meinem aktuellen Lieblingsbroker erfährst du im Artikel zu meinen Freedom24 Erfahrungen.

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Warum ein 70 30 Portfolio?

Ein 70 30 Portfolio soll einige wichtige Vorteile für Anleger bieten. Wie immer ist dabei die Gesamtrendite von besonderem Interesse: Durch die Aufteilung erhoffen Investoren, einen höheren Gewinn pro Jahr zu erwirtschaften, als dies mit nur einem einzelnen Exchange Traded Fund der Fall wäre. 

Gleichzeitig sind Funds im 70-30-Verhältnis leicht und kostengünstig zu erwerben. Diese Strategie ist also sehr einfach umzusetzen. Du könntest zum Beispiel beim beliebten Neobroker Trade Republic zwei Sparpläne anlegen und so völlig kostenlos die passenden Produkte kaufen. 

Der Trade Republic Bonus ist leider nicht mehr verfügbar. Die Trade Republic Zinsen sind jedoch weiterhin sehr attraktiv!

Weitere Vorzüge entstehen durch die breite Aufteilung einer solchen Vorgehensweise. Mit einem 70 30 Portfolio holst du dir einen Großteil der weltweiten Aktienunternehmen in dein Depot. Diese enorme Diversifikation schützt dich gut vor eventuellen Verlusten: Sollte eine einzelne Firma an Wert verlieren, fällt dies in deinem Gesamtergebnis kaum auf, da das Wertpapier nur einen mikroskopischen Teil deiner Investments ausmacht. 

Nur, wenn es zu weltweiten Problemen kommen sollte, musst du um deine Rendite fürchten. Während der globalen Finanzkrise 2008 waren etwa fast alle Regionen direkt oder indirekt betroffen. In diesem Zeitraum haben sowohl Schwellenländer als auch Industrieländer hohe Verluste verzeichnet. 

Beachte außerdem, dass 70 30 Portfolios häufig eine natürliche Verklumpung mit US-Aktien verzeichnen! Der MSCI World, der wohl beliebteste Index überhaupt, besteht zu fast 70 Prozent aus US-Firmen. Macht er wiederum 70 % deines 70 30 Portfolios aus, hast du effektiv rund 50 % US-Titel in deinem Depot! Hier kann es daher sinnvoll sein, den Industrieländer-Anteil weiter aufzuteilen. 

Zahlreiche ETFs bilden den MSCI World Index ab. Aber welches dieser Produkte lohnt sich? Die Antwort gibt es in meinem Beitrag “Bester MSCI World ETF”. 

Lohnt sich ein ETF 70 30 Portfolio?

Die wichtigste Frage bei allen Strategien lautet sicherlich, ob sie sich überhaupt lohnen. Oder präziser ausgedrückt: Erfüllt eine Anlagestrategie die in sie gesetzten Erwartungen? Im Falle des 70 30 Portfolios ist die Erwartung, dass es eine bessere Rendite als ein reines Industrieländer-Investment bietet, ohne ein zu hohes Risiko darzustellen. 

Dieser Vorteil soll durch die 30 % Schwellenländer-Aktien erreicht werden. Sie gelten als lukrativ, aber auch sehr anfällig für Preisschwankungen. Die Volatilität soll gleichzeitig durch 70 % Industrieländer-Aktien ausgeglichen werden, da diese Titel etwas weniger starke Auf- und Abbewegungen zeigen. 

Ein Blick auf die Ergebnisse typischer Indexfunds, die in einem 70 30 Portfolio zum Einsatz kommen, zeigt aber schnell: Diese Strategie funktioniert nicht! Das klassische 70 30 Portfolio erzeugt in den meisten Fällen weniger Rendite als ein reiner Industrieländer-ETF und leidet gleichzeitig noch unter einer höheren Volatilität. 

Grund für diesen Misserfolg sind die Schwellenländer-ETF. Sie konnten ihr Versprechen höherer Durchschnittsrenditen schon lange nicht mehr einlösen. So erreichte der bekannte MSCI Emerging Market Index in den letzten zehn Jahren nur eine Rendite von 3,8 % p.A. Die Kosten für einen Fund – in der Regel rund 0,2 % pro Jahr – müssen zusätzlich abgezogen werden. 

Der MSCI World hingegen erzielte im gleichen Zeitraum eine Rendite von 10,36 %! Hättest du also statt eines 70 30 Portfolio ausschließlich auf den World-Index gesetzt, wäre deine Rendite deutlich besser ausgefallen. 

Der MSCI World (blau) erzielte mit über 10 % eine mehr als 2,5-mal bessere Jahresperformance als der Emerging Markets Index (Magenta). 

Zusätzliche Gefahren

Auch in Sachen Risiko ist die klassische 70-30-Verteilung negativ zu sehen. Schwellenländer gelten als riskante Investments, weshalb nur ein kleiner Anteil von 30 % bei dieser Strategie vorgesehen ist. Die langfristige Volatilität eines typischen MSCI Emerging Market-Funds liegt bei rund 16 % und damit deutlich über der Schwankungsbreite, die ein World-Index aufweist. 

Durch den 30-%-Schwellenländer-Anteil holen wir uns zusätzliches Risiko ins Depot. Dieser Teil der 70-30-Strategie entspricht also der Wahrheit; leider erhalten wir dafür keine Gegenleistung in Form höherer Renditen und der ursprüngliche Deal “Höhere Gewinne für höhere Gefahren” ist damit geplatzt.

Neben den Risiken aus Brasilien, Südafrika, Indien und Co. bringen aber auch die Industrienationen ihre eigenen Probleme mit! Hier sind es zwar nicht Korruption, Putschversuche oder Kriege, aber Aktienblasen und Rezessionen! Mit dem klassischen 70 30 Portfolio holst du dir rund 50 % US-amerikanische Unternehmen in dein Depot. 

Du bist damit stark von den Entwicklungen in Nordamerika abhängig. Sollte die Wirtschaft der Vereinigten Staaten leiden, zum Beispiel durch ein Platzen der KI-Blase oder Donald Trumps Handelskrieg mit China, wirst du die Auswirkungen in deiner Gesamtrendite spüren.

Beide Teile des 70 30 Portfolios können also nicht liefern, was die Strategie ursprünglich versprach. In der traditionellen Aufteilung mit einem Indstrieländer- und einem Schwellenländer-Fund ist diese Vorgehensweise daher nicht zu empfehlen. Mit etwas Feintuning bei der Produktauswahl sind aber weiterhin gute Ergebnisse möglich:  

Alternativen zur ETF 70-30-Aufteilung

Die Hoffnung, mit einem 70 30 Portfolio höhere Rendite bei überschaubarem Risiko zu erzielen, wird bedauerlicherweise nicht erfüllt. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Strategie gänzlich schlecht ist! Für die bisherigen Berechnungen haben wir ausschließlich die Standardvariante, bestehend aus nur zwei Indexfunds, betrachtet. 

Erweitern wir diesen Aufbau jedoch mit mehreren Exchange Traded Funds, stehen uns auch deutlich mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Wir können durch eine bessere Auswahl sowohl das Risiko senken, als auch die Renditechancen erhöhen. 

Wer es hingegen weiterhin möglichst einfach haben und maximal zwei Anlageprodukte nutzen möchte, hat ebenfalls Möglichkeiten: Die Auswahl an Funds ist riesig und einige Produkte können genau die Rendite liefern, die im klassischen 70 30 Portfolio heute fehlt. So kann diese Aufteilung auch weiterhin eine valide Vorgehensweise bleiben. 

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70 30 Portfolio mit optimiertem Schwellenländeranteil

Eine Alternative, um das 70-30-Weltportfolio attraktiver zu gestalten, ist eine erhöhte Rendite im 30 % Schwellenländeranteil zu erzielen. Dies ist recht einfach, durch Einsatz anderer Funds, möglich! Der MSCI Emerging Markets Index, der als Standard für diese Strategie gilt, bietet einfach nicht die nötigen Kursgewinne und sollte daher durch andere Produkte ausgetauscht werden. 

Gleichzeitig wollen wir aber weiterhin in Schwellenländer wie Indien, Brasilien, Südafrika oder China investieren, um eine möglichst breite Streuung beizubehalten. Das schränkt die Auswahl an möglichen Investitionen stark ein, aber einige gute Möglichkeiten bleiben uns erhalten. 

So bietet zum Beispiel der MSCI Emerging Markets Select Value Factor Focus Index eine bessere Rendite als der reguläre EM-Index. Er filtert die Schwellenländeraktien anhand von Kennzahlen wie KBV, Cashflow oder Gewinnprognosen. Als einziger Fund steht uns dazu der Edge EM Value Factor UCITS von iShares zur Verfügung. 

Seine Performance kann sich sehen lassen: Während der Emerging Markets Index in den letzten drei Jahren (zum Verfassungszeitpunkt) ein Gesamtergebnis von -1,28 % erzielte, glänzt der Emerging Markets Select Value Factor Fokus mit starken +22,72 %! Besonders toll: Die Volatilität blieb im genannten Zeitraum genau gleich, sodass du kein höheres Risiko tragen musst!

Der iShares Edge EM Value Factor (orange) performte in den vergangenen drei Jahren deutlich besser als der zugrundeliegende Emerging Markets Index (blau). Quelle: Justetf.com

Einzig die etwas höheren Kosten von 0,4 % pro Jahr sprechen gegen den EM Value Factor. In Anbetracht von 24 % mehr Gewinn über 3 Jahre dürfte dies allerdings problemlos zu verschmerzen sein. 

Nach einem ähnlichen Konzept agiert auch der HSBC Emerging Markets Value ESG UCITS. Er filtert den Emerging Markets Index ebenfalls nach Qualitätsmerkmalen, setzt aber gleichzeitig auch auf ESG-Standards (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung). Er bildet damit eine ethische Alternative mit hohen Renditen von rund 21 % pro Jahr zum Verfassungszeitpunkt. 

Bitte beachte jedoch, dass es sich dabei um einen noch jungen Fund handelt, der bisher das empfohlene Mindestvolumen von 100 Millionen Euro noch nicht erreicht hat. Die beiden vorgestellten Indexfunds sind jeweils thesaurierend; sie schütten eventuelle Dividenden also nicht an die Anleger aus. 

Falls du dich bei der Wahl, ob ein ETF thesaurierend oder ausschüttend sein soll, für die regelmäßigen Auszahlungen entscheidest, wirst du ebenfalls fündig. Der SPDR S&P Emerging Markets Dividend Aristocrats UCITS setzt auf Firmen aus Schwellenländern, die eine hohe Dividende ausschütten. Auf diese Weise erreichte er eine Rendite von rund 20 % im vergangenen Jahr

Auch diese Alternative kann für höhere Gewinne in deinem 70 30 Portfolio sorgen, ohne die Risiken maßgeblich zu erhöhen. Der Emerging Markets Dividend Aristocrats weist lediglich 1 % mehr Volatilität als der Standard MSCI Emerging Markets Index auf, was in der Praxis kaum ins Gewicht fallen dürfte.

70 30 Portfolio mit diversifizierten Industrienationen

Die Industrienationen machen den größeren Teil des 70 30 Portfolios aus. In seiner einfachsten Form wird dieser Bereich mit einem Exchange Traded Fund auf Basis des MSCI World Index abgebildet. Entgegen seines Namens enthält der World Index nämlich nicht Aktien aus der ganzen Welt (dies wäre der MSCI All World), sondern lediglich der “westlichen Länder”. 

Grundsätzlich ist es sehr sinnvoll, einen großen Teil unseres Kapitals in Aktien aus den USA, der Europäischen Union, dem Vereinigten Königreich, Kanada etc. zu investieren. In der Praxis gibt es jedoch ein zentrales Problem: Die meisten Welt-Indizes fokussieren sich zu stark auf die Vereinigten Staaten!

Es kommt so zu einer Verklumpung, die sich im Falle von Problemen zu erheblichen Verlusten ausweiten könnte. Insbesondere durch die Wiederwahl von Donald Trump und seiner geplanten Strafzölle auf chinesische Waren ist die Entwicklung der US-Wirtschaft ungewiss. 

Anleger sind gut beraten, dieses Risiko zu minimieren. Immerhin steckt in einem Standard 70 30 Portfolio auf Basis von World- und Emerging Market-Funds rund 50 % deines Kapitals in US-Aktien! Eine bessere Streuung ist recht einfach zu erreichen. Dir stehen dazu verschiedene Indexfunds zur Verfügung. 

Mit dem “World ex USA” gibt es einen Index der Industrienationen ohne die Vereinigten Staaten. Er wird aktuell von zwei den Anbietern Amundi und Xtrackers mit jeweils einem Exchange Traded Fund abgebildet. Leider sind beide Produkte noch sehr neu, sodass es bisher an Erfahrungswerten hinsichtlich Krisenfestigkeit und Rendite mangelt. 

Der Xtrackers World ex USA ist ein recht neues Angebot, dass die Industrienationen ohne die Vereinigten Staaten abbildet. 

Um eine Verklumpung zu vermeiden, ist auch ein größeres Investment in die Europäische Union möglich. Dazu verschiebst du einfach einen Teil der 70 % deines 70 30 Portfolios speziell auf einen EU-Fund. Dir steht dabei zum Beispiel der Amundi Stoxx Europe 600, basierend auf dem Euro Stoxx 600 Index, zur Verfügung. 

Der Amundi Stoxx Europe bildet die 600 größten Unternehmen aus der Europäischen Union ab. 

Wie viel Kapital du dafür einsetzt, bleibt natürlich dir überlassen. Denkbar ist zum Beispiel ein eine 40-30-30 (USA, Europa, Schwellenländer) oder eine 50-20-30 Aufteilung. Durch den verstärkten Einsatz von EU-Aktien bist du etwas besser aufgestellt, aber nicht vollständig vor einer Krise in den USA geschützt – die Wirtschaftssysteme der beiden Regionen sind zu stark vernetzt.

Sollte es jedoch zu einem Crash in Nordamerika kommen, dürfte zumindest ein Teil des Schadens in deinem Portfolio aufgefangen werden. Das Vermeiden von solchen Drawdowns ist ein wichtiger Aspekt für langfristigen Vermögensaufbau. Möchtest du von einer Aktienrendite profitieren oder ETFs zur Altersvorsorge verwenden, ist ein Schutz vor Kurseinbrüchen besonders wichtig. 

Natürlich kannst du auch beide vorgestellten Optimierungsansätze – höhere Rendite in den 30 %, höhere Sicherheit in den 70 % – anwenden. Das Verbesserungspotenzial des 70 30 Portfolios ist also sehr groß. Lass dich von der Tatsache, dass die Standardvariante nicht mehr zeitgemäß ist, nicht abschrecken!

Für weitere Optimierungen kann ich dir noch folgende Denkanstöße mitgeben:

  • China macht üblicherweise einen großen Anteil an Schwellenländerinvestitionen aus. Du kannst die größte Volkswirtschaft der Welt gezielt stärker für deine Anlagen nutzen oder völlig ausschließen – je nachdem, wie du die Zukunftschancen des Landes einschätzt. 
  • Es gibt kein Limit für die Anzahl an Funds in deinem 70 30 Portfolio. Du könntest alle wichtigen Wirtschaftsräume, wie USA, UK, Deutschland, Gesamteuropa, Japan usw. einzeln mit einem Indexfund abbilden. Dies erlaubt dir eine sehr feine Einteilung deiner Investments. 
  • Auch Soziale- und Umweltstandards lassen sich problemlos umsetzen. Nahezu alle großen ETFs sind heute als ESG-Variante verfügbar. Nur bei kleinen Nischenprodukten gibt es nicht immer ein ethisches Anlageprodukt. 
  • Der 30 % Anteil soll bei dieser Strategie höhere Renditen bei höherem Risiko einbringen. Statt Emerging Markets könntest du dieses Ziel auch mit anderen Produkten erreichen. So wären etwa Einzelaktien oder Kryptowährungen denkbar. Zusätzlich könntest du auch in P2P-Kredite investieren, um die nötigen Gewinne zu erzielen.  
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Fazit: Das klassische 70 30 Portfolio lohnt sich aktuell nicht!

Ein 70 30 Portfolio enthält 70 % Aktien aus Industrienationen und 30 % Schwellenländer. Diese Aufteilung soll einen möglichst großen Teil der Weltwirtschaft abbilden. Der Plan ist dabei, durch die westlichen Nationen Stabilität ins eigene Depot zu holen, während durch Brasilien, China, Indien und Co. höhere Renditen, aber auch höhere Risiken zu erwarten sind. 

Leider geht diese Kalkulation nicht auf! Schwellenländerinvestments haben in den vergangenen Jahren eine enttäuschende Performance gezeigt. Gleichzeitig stieg auch die Volatilität in den Industrienationen stark an, sodass heute beide Aspekte des 70 30 Portfolios nicht mehr funktionieren. 

Langfristig erzielt ein reines Industrieländerinvestment ein besseres Ergebnis als das typische 70 30 Portfolio! Es gibt jedoch Möglichkeiten, das strauchelnde Konzept in effektiver Form wiederzubeleben. 

Zum einen kannst du den 30-%-Anteil durch einen lukrativeren Indexfund ersetzen. Einige Emerging-Market-ETF erreichen durch zusätzliche Auswahlkriterien eine vielfach bessere Gesamtrendite, die ein 70 30 Portfolio deutlich aufwerten kann.

Außerdem ist es möglich, den Industrieländeranteil weiter zu diversifizieren und so für zusätzliche Sicherheit zu sorgen. Hier bietet es sich an, die Anzahl an US-Aktien zu verringern und stattdessen einen größeren Teil des Kapitals in Titel aus Europa zu investieren. 

Natürlich kannst du auch beide Schritte nutzen und damit sowohl die Rendite als auch das Risiko eines 70 30 Portfolios optimieren! Zudem ist es denkbar, dass Anlageprodukte aus den Schwellenländern in den nächsten Jahren wieder mehr Gewinne erwirtschaften. In der traditionellen Form lohnt sich die Kombination aus World- und Emerging Markets ETF allerdings nicht mehr. 

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Über unseren Autor

Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.

Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.

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