Die Kurse an den Börsen erreichen neue Tiefstände. Viele Anleger fragen sich deshalb, ob sie jetzt weitere Aktien und ETF nachkaufen oder doch lieber etwas warten sollen. Die fünf besten Gründe, die für und gegen einen Kauf sprechen, erfährst du in diesem Artikel.
Darum geht’s:
- Wie haben sich die Märkte seit Beginn des Jahres entwickelt?
- Wie ist meine persönliche Einstellung zum aktuellen Marktumfeld?
- Und was sind besten Gründe für und gegen ein Investment zurzeit?
Die Börsen fallen weiter in den Abgrund
Seit Jahresbeginn sind die Kurse an den größten Börsen der Welt stark gefallen. So ist der DAX seit Anfang 2022 stolz 23 % ins Minus gerutscht.
Ähnliche Werte erzielt auch der Euro Stoxx 50.
Und auch der S&P 500 begibt sich mit 23 % seit Jahresanfang auf Talfahrt.
Trotz dieser bereits starken Rückgänge rechnen nun viele Experten damit, dass die Kurse um weitere 20-40 % fallen könnten. Das wäre ein massiver Einbruch. Aber: die Zukunft kann auch von keinem Experten vorhergesagt werden.
Meine persönliche Einstellung zum aktuellen Marktumfeld
Bevor wir uns die 5 Gründe für und gegen einen Kauf im aktuellen Marktumfeld ansehen, möchte ich meine persönliche Einstellung teilen. Ich verfolge im Allgemeinen ein bullisches Anlageverhalten. Das bedeutet, ich glaube an eine langfristig wachsende Weltwirtschaft und damit einhergehend langfristig steigende Kurse.
Für Anleger, die davon ausgehen, dass sich die Weltwirtschaft nie wieder erholen wird, gibt es vermutlich auch generell keinen richtigen Einstiegspunkt. Dennoch bleibt die Stimmung am Markt derzeit äußerst bärisch. Aufgrund der hohen Inflation und großen Schwankungen an den Börsen sind die meisten Amerikaner dieses Jahr eher zurückhaltend beim Investieren.
Sehen wir uns nun die Gründe an, wieso sich ein Kauf aktuell lohnen kann und gleichzeitig die Argumente, die dagegen sprechen.
1. Grund für einen Kauf: die Profis kaufen auch
Große Investoren, wie Warren Buffett oder Cathie Wood greifen aktuell wieder bei vielen Wertpapieren ordentlich zu, während sie das in der Vergangenheit kaum getan haben.
Insbesondere Warren Buffett wurde vorgeworfen, dass er nicht genug Geld investiert, sondern es vielmehr einfach nur aufgebaut hätte. So hatte er im Herbst 2021 mehr als 149 Mrd. Dollar in Cash, die unberührt auf der Seite herumlagen.
Wenige Quartale später waren es „nur“ noch 31 Mrd. Dollar, die Berkshire Hathaway in Cash zur Verfügung hatte. Die Differenz wurde vor allem in Aktien der Alleghany Versicherung investiert, die Buffett dadurch vollständig übernommen hat. Darüber hinaus wanderte Geld in hp und die Ölförderunternehmen Oxy und Chevron.
Warren Buffett – der bereits mehrere Krisen erfolgreich überwunden hat – nutzt demnach die aktuell günstigen Bewertungen, um sich mit Aktien einzudecken. Und wer könnte es schon besser wissen als die Börsenlegende selbst?
Kommen wir damit gleich zum ersten Argument gegen ein aktuelles Investment.

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2. Grund gegen einen Kauf: Zinsen steigen so stark wie noch nie
Die Leitzinsen schießen aktuell mit einer Rekordhöhe nach oben. Und Leitzinsen sind bekanntlich wesentlich für die wirtschaftliche Entwicklung, denn sie geben vor, zu welchem Zinssatz Unternehmen Geld leihen können, was wiederum indirekt beeinflusst, wie viel sie selbst investieren können und so die Wirtschaft vorantreiben.
Einfach formuliert: Steigende Zinsen sorgen für ein Abkühlen der Wirtschaft bis hin zur Rezession. Fallende Zinsen sorgen hingegen für Wirtschaftswachstum. Aufgrund der aktuell hohen Inflation, die wir so gut wie überall auf der Welt zu spüren bekommen, erhöhen die Zentralbanken auch die Leitzinsen, um hier entgegenzuwirken.
Die nachstehende Abbildung zeigt alle Länder, in denen die Leitzinsen in einem Schritt um 0,75 % seit letztem Jahr angehoben wurde. Und 0,75 % sind unter Zentralbankern richtig viel!
Diese Entwicklung zeigt, dass die Weltwirtschaft in nächster Zeit sehr wahrscheinlich weiter abkühlen wird und uns vermutlich auch eine Rezession bevorsteht.
Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass niemand weiß, wie hoch die Leitzinsen noch steigen werden, um die Inflation unter Kontrolle zu bekommen. Die US-Zentralbank FED geht davon aus, dass die Zinsen nächstes Jahr auf bis zu 4,6 % steigen könnten. Das bedeutet statt 2 % jährlicher Zinsen auf den Immobilienkredit werden es 8 % oder mehr.
Aus Unterlagen der FED geht diese Entwicklung nochmals deutlicher hervor. Die blauen Punkte stehen dabei für die erwarteten Zinsen im entsprechenden Jahr.
In den 70er Jahren kam es zu einer langen Phase der sogenannten „Stagflation“ – eine wirtschaftliche Stagnation gepaart mit einer hohen Inflation. Schuld daran waren damals die Zentralbanken, die die Zinsen zu schnell wieder gesenkt hatten. Und genau das soll dieses Mal verhindert werden.
Damals waren übrigens auch die schnell gestiegenen Energiepreise Grund für diese Entwicklung.

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1. Grund für einen Kauf: Market-Timing ist schlichtweg unmöglich.
Viele Anleger wollen auf „den richtigen Zeitpunkt“ warten, um mit dem Investieren zu beginnen. Doch wie es auch schon mehrere Studien bewiesen haben, ist das schlichtweg unmöglich.
Eine Studie der US-Vermögensverwaltung „Charles Schwab“ hat sich 5 verschiedene Investment-Stile angesehen:
- Hypothetisch perfektes Investieren zum richtigen Zeitpunkt
- Eine sofortige Investition am ersten Tag des Jahres
- Regelmäßiges Investieren über eine längere Zeit hinweg
- Investieren zum absoluten Hochpunkt
- Investieren in Cash und sonst nichts
Die Ergebnisse der Studie waren eindeutig. Kein Investment-Stil hat so schlecht abgeschnitten als das Investieren in Cash. In solch einem Fall frisst die Inflation einen Großteil der Kaufkraft auf.
Sogar das Investieren zum absoluten Hochpunkt erzielt deutlich bessere und beinahe gleich gute Ergebnisse wie das einmalige Investieren zu einem Zeitpunkt und das regelmäßige Investieren über einen längeren Zeitpunkt hinweg.
Weniger überraschend schneidet das Investieren zum perfekten Zeitpunkt besser ab als alle anderen Varianten, aber selbst hier ist der Unterschied nicht sehr groß. Diese Entwicklung fand außerdem nicht nur in den vergangen 20 Jahren statt, sondern in fast allen Perioden seit 1955.
Wie in obenstehender Grafik zu sehen ist, schneidet das Dollar-cost averaging – also das regelmäßige Investieren via z.B. Sparplan – oft gut ab. Doch auch dazu gibt es ein Gegenargument.
2. Grund gegen einen Kauf: Dominanz der USA
Bei der Betrachtung vieler Entwicklungen an der Börse wird allzu oft nur der S&P 500 herangezogen und damit ausschließlich amerikanische Unternehmen.
Es ist jedoch keinesfalls gewiss, dass sich die Performance der damals aufstrebenden Weltmacht USA jetzt wiederholen wird, denn die USA sind in gewisser Hinsicht vielmehr eine fallende, statt eine aufstrebende Weltmacht. Hingegen könnten Länder wie China und Indien nach und nach die Führungsrolle übernehmen.
3. Grund für einen Kauf: Börsen handeln die Zukunft
Börsen handeln die Zukunft und nicht die Gegenwart. Und das ist ein weiterer Grund für einen Kauf in der aktuellen Marktsituation.
Sind viele Marktteilnehmer der Meinung, dass die Marktlage derzeit zwar schlecht ist, aber in absehbarer Zeit besser wird, so steigen die Kurse. Das bedeutet demnach, dass Anleger aktuell günstige Konditionen an der Börse erhalten, die vermutlich in den kommenden Jahren so schnell nicht wieder kommen werden.
Insbesondere langfristige Investoren können sich so im derzeitigen Marktumfeld günstige Kurse sichern (keine Anlageempfehlung!).

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Fazit: Ich bin bullisch, wenn die anderen bärisch sind
Neben den heute genannten Gründen für und gegen ein Investment im aktuellen Marktumfeld gibt es selbstverständlich noch weitere Argumente, die man beleuchten könnte. Dennoch bleibt am Ende des Tages die Entscheidung bei jedem Investor selbst, ob er investiert oder nicht. Ich persönlich glaube an das zukünftige Wirtschaftswachstum und investiere gerade jetzt weiter mein Geld, um von den niedrigen Kursen an den Börsen langfristig zu profitieren.

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